Die heißesten Aktien der letzten Woche

Die Aktie von Masterflex hat ihre Mitte Juni gestartete und zwei Monate andauernde Korrektur mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. In der vergangenen Woche legte der Kurs um rund neun Prozent zu. Der Entwickler, Hersteller und Verarbeiter von Spiralschläuchen profitiert dabei scheinbar weiterhin von den vor knapp drei Wochen vorgelegten Ergebnissen zum zweiten Quartal. Da meldete das Unternehmen einen moderaten Umsatzanstieg und einen mehr als doppelt so hohen Nettogewinn. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Den Analysten scheint das zu gefallen. Die hier insgesamt drei bei aktien.guide registrierten Banken nennen als Kursziel die Marken von 13,50 Euro, 15,00 Euro und 15,20 Euro. Die Aktie notiert aktuell gerade mal bei 10,35 Euro.

Eingestiegen ist bei Masterflex in der vergangenen Woche Stephan Pflug (Leise), der in seinem überaus beliebten wikifolio Qualität, angelehnt an Susan Levermann die Strategie einer erfolgreichen Fondsmanagerin umsetzt. Diese hatte ihre Auswahlkriterien in dem Buch „Der entspannte Weg zum Reichtum“ vorgestellt und damit vielen Tradern eine gute Vorlage für ihre eigene Handelsidee gegeben. Zusammengefasst geht es dabei darum, dass die Unternehmen nach insgesamt zwölf verschiedenen (meist fundamentalen) Aspekten bewertet werden, die in der Vergangenheit auf eine überdurchschnittliche Performance in der Zukunft hingewiesen haben. Masterflex hat dabei jetzt wohl so gut abgeschnitten, dass die Aktie in das Portfolio aufgenommen wurde.

Die auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Krebsimmuntherapien und Impfstoffen zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten spezialisierte Bavarian Nordic zählte in den vergangenen Wochen zu den am meisten gehandelten Aktien auf wikifolio.com. Auf Sicht von einem Monat wurden bei der dänischen Aktie 458 Trades abgesetzt, das sind mehr als doppelt so viele wie in den elf Monaten zuvor insgesamt. Auffällig dabei ist die relativ ausgeglichene Bilanz zwischen Käufen und Verkäufen, was dafür spricht, dass die Trader hier zumeist kurzfristig aktiv sind. Bei den starken Kursschwankungen der vergangenen Tage bieten sich solche Strategien aber natürlich auch an.

Trading-Sentiment:

Dass Bavarian Nordic plötzlich so stark gehandelt wird, hat ohne jeden Zweifel mit dem so genannten „Affenpockenvirus“ zu tun. Hintergründe dazu kannst du hier im Blog nachlesen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte eine Ausweitung der Produktion von Impfstoffen gegen das Mpox-Virus empfohlen, nachdem in Afrika eine neue Variante der Viruskrankheit aufgetreten war. Am Freitag erklärte die WHO nun, dass ihre Partner wie Gavi und Unicef zur Unterstützung der Afrikaner damit beginnen können, Mpox-Impfstoffe zu kaufen, bevor diese zugelassen sind.

Der Impfstoff von Bavarian Nordic ist in Europa und den USA bereits zugelassen und wird seit 2022 auch eingesetzt. In den Vereinigten Staaten wurden bislang rund 1,2 Millionen Menschen damit geimpft. wikifolio Trader Christian Scheid (Scheid) ist bei der Aktie (natürlich) auch dabei und hat schon einige erfolgreiche Kurzfrist-Spekulationen gewagt. Und der nächste Trade läuft bereits. In seinem sehr erfolgreichen wikifolio Special Situations long/short ist die Aktie momentan sogar die größte Position. „Wegen zu erwartender Aufträge ist für ausreichend Newsflow gesorgt – ich habe wieder gekauft und möchte vielleicht noch aufstocken“, schrieb der Finanzjournalist heute Morgen.

Was sagst du zur Zukunft von Bavarian Nordic? Gut genug für ein Engagement? Vote mit!

Bis auf eine vergleichsweise attraktive Dividende hat der Chemiekonzern BASF seinen Aktionären in den vergangenen Jahren nicht viel zu bieten gehabt. Der Aktienkurs hat sich seit seinem Anfang 2018 markierten Hoch bei rund 100 Euro mehr als halbiert und die Versuche einer nachhaltigen Erholung verpuffen seitdem in schöner Regelmäßigkeit. Zuletzt war der Kurs im April mal wieder bis auf über 55 Euro gestiegen, nur um danach wieder auf gut 40 Euro einzubrechen. Von den Ergebnissen des Unternehmens bleibt der entscheidende Push bislang aus. Die Ende Juli veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal waren von niedrigen Verkaufspreisen des Konzerns gekennzeichnet. Die Einnahmen sanken im Vergleich zum Vorjahr um rund sieben Prozent, der operative Gewinn bewegte sich ungefähr auf demselben Niveau, welches 2023 erreicht wurde. Die Jahresprognose bestätigte der Vorstand immerhin, obwohl die Analystenerwartungen beim Q2-Gewinn knapp verfehlt wurden.

Im August präsentiert sich die BASF-Aktie mal wieder von ihrer guten Seite und legt bislang mehr als zehn Prozent zu. Und das trotz eines ausgebrochenen Feuers auf dem Werksgelände in Ludwigshafen, das zu Lieferengpässen führte und die Analysten von Goldman Sachs zur einer Aktualisierung ihrer Schätzungen für den Geschäftsbereich Lebensmittelinhaltsstoffe und Nahrungsergänzungsmittel veranlasst hat. Zugeschlagen hat in der vergangenen Woche hingegen der eigene Finanzvorstand, Dirk Elvermann, der bei 42,61 Euro für gut 55.000 Euro BASF-Aktien gekauft hat. Damit scheint der CFO ähnlich zuversichtlich zu sein wie die Mehrzahl der Researchhäuser. Die sehen den fairen Wert der BASF-Aktie laut aktien.guide bei rund 52,30 Euro und damit gut 16 Prozent höher als aktuell.

Auf wikifolio.com haben einige Trader den jüngsten Kursanstieg trotzdem zum Ausstieg genutzt. Bei Moritz Mühle (Mozimiller) erfolgte dieser Schritt, obwohl ihm die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau „eigentlich attraktiv“ erscheint. Das spielt für die Entscheidungen in seinem wikifolio Performance powered by AI allerdings keine Rolle. Die Verantwortung liegt hier bei einer Künstlichen Intelligenz (KI / AI). „Bei BASF setzt die AI heute ein Sellrating und wir sind ausgestiegen“, kommentiert der Trader und fügt ergänzend hinzu: „Die AI bewertet die kurzfristige Wahrscheinlichkeit, den Markt zu schlagen“.

Schwache Zahlen und eine Senkung der Jahresprognose beim Wettbewerber Doc Morris haben die Aktie von Redcare Pharmacy in der vergangenen Woche belastet. Unter dem Strich verbuchte der Titel knapp zweistellige Verluste. Forciert wurde der Abschwung durch eine negative Einschätzung der UBS-Analysten. Die Schweizer sehen den fairen Wert der Aktie lediglich bei 83 Euro. Trotz der jüngsten Rückschläge notiert das ehemals unter dem Namen Shop Apotheke Europe firmierende Unternehmen aktuell immer noch bei über 120 Euro. So pessimistisch wie die UBS ist ansonsten aber auch keine der insgesamt zwölf Banken, deren Kursziele bei aktien.guide hinterlegt sind. Im Durchschnitt errechnet sich hier mit rund 158 Euro sogar ein deutlich über dem aktuellen Kurs liegender Wert. Die größten Optimisten trauen dem MDAX-Titel sogar den Sprung auf 190 Euro zu.

Bemerkenswert waren vor wenigen Wochen umfangreiche Insiderverkäufe durch das Vorstandsmitglied Theresa Holler. Kurz zuvor hatte das Unternehmen selbst eine deutliche Steigerung des operativen Gewinns im abgelaufenen Quartal gemeldet, unter dem Strich aber weiterhin von Verlusten berichten müssen. Nachdem die Aktie in den vergangenen Wochen seitwärts bis abwärts tendierte, haben sich die hier zuletzt aktiven wikifolio Trader mehrheitlich von dem Titel getrennt. In den letzten sieben Tagen lag die Quote der Verkäufe bei 82 Prozent, auf Monatssicht waren es immerhin 66 Prozent.

Trading-Sentiment:

„Ausgestoppt. Warte weitere Rücksetzer für Wiedereinstieg ab“, schrieb zum Beispiel Manfred Wagner (oekethic), der bei Redcare Pharmacy in seinem wikifolio oekethic Nachhaltigkeit trotzdem noch einen Gewinn von rund neun Prozent realisieren konnte.

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