Zumal nicht gesagt ist, ob das reinigende Sommer-Gewitter an den Börsen schon vorbei ist. Neue Hochs oder neue Tiefs? Wer weiß das schon, sagt wikifolio Trader Christian Thiel (sparstrumpf). Er hält in Global Champions aktuell gut 7 % Cash: „Ich will mich erst im September positionieren.“
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Wenn der Nvidia-Zug abgefahren ist…
Die Angst, die Erholung zu verpassen, treibt Thiel also offensichtlich nicht um. Auch nicht, wenn es um
geht. Die Aktie des Chipherstellers verlor vom Mitte Juni markierten Hoch bis zum Anfang August erreichten Korrektur-Tief rund ein Viertel ihres Wertes. Seither geht’s wieder rasant nach oben – so rasant, dass fraglich ist, ob sich ein Nachkauf oder gar der Einstieg jetzt noch lohnt. Aktuell notiert Nvidia nur noch 10 % unter dem Juni-Hoch.Für den 28.08. wird Nvidias Quartalsbilanz erwartet – viel wird naturgemäß davon abhängen, ob der Chipkaiser weiterhin die Erwartungen schlagen kann. Thiel summiert: „Fallen die Zahlen von Nvidia stark aus, dann steigt die Aktie. Fallen sie schwach aus, dann fällt Nvidia erneut. Bei Nvidia läuft also alles darauf hinaus, deren Umsatz und Gewinn in Q2 zu kennen. Niemand tut das – wir alle können nur vermuten. Ich vermute, dass sie erneut die Erwartungen schlagen werden.“
Nachkaufen wird Thiel vorerst trotzdem nicht. Zumal Nvidia in Global Champions mit einem Depotanteil von 6,8 % bereits recht prominent vertreten ist. Bei der Position liegt der Trader außerdem wunderschöne 1.100 % im Plus. Und es gibt offenbar attraktivere Aktien.
… kommen andere Züge
„Wer auf Nummer sicher setzen will, der ist (zumindest was die Zahlen und die Aussichten angeht) bei
besser aufgehoben. Hier bleibt allerdings das geopolitische Risiko. Das hat aber auch jeder der Nvidia kauft, denn die könnten im Krisenfall nicht mehr produzieren lassen“, nennt Thiel einen seiner Favoriten.Ins wikifolio gelegt hat sich Thiel die TSMC-Aktie bereits Ende 2022 – sie hat sich seither fast verdoppelt. Die Verluste der aktuellen Korrektur hat auch TSMC bereits zur Hälfte wieder wettgemacht.
Das Trading Sentiment auf wikifolio.com fällt übrigens auch zugunsten von TSMC aus. Die Aktie kam auf 7-Tage- bzw. Monats-Sicht auf eine Kaufquote von überzeugenden 65 bzw. 62 %.
Trading-Sentiment:
Bei Nvidia tendieren die wikifolio Trader eher zu 50:50 – allerdings wird der KI-König auch deutlich öfter (etwa 10x so oft) gehandelt.
Apropos Züge …
Der ehemalige Tech-Unternehmer Stefan Waldhauser (stwBoerse) ist schon lange skeptisch, was Big Tech und allen voran den KI-Hype angeht. Er setzt in seinem wikifolio High-Tech Stock Picking vorrangig auf attraktiv bewertete Tech-Werte aus der zweiten oder dritten Reihe. Aufgrund dieser antizyklischen Positionierung konnte er den Nasdaq 100 in der jüngeren Vergangenheit nicht schlagen.
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Diese Underperformance nimmt er in Kauf, seiner Strategie bleibt er treu. Der rasanten Erholung nach der Korrektur traut er nicht. „Ich gehe tatsächlich davon aus, dass wir uns erst am Anfang einer größeren Nasdaq-Korrektur befinden und dass das Entweichen der Luft aus der AI-Blase gerade erst begonnen hat. Von den AI-Gewinneraktien wie
, etc. werde ich mich weiterhin fernhalten.“Wo gibt’s dann noch Chancen? „Wenn überhaupt, dann würde ich jetzt nur bei solchen Tech-Firmen einsteigen, die eventuell zu Unrecht als AI-Verlierer gelten und vom Cashflow her stark wachsen bzw. attraktiv bewertet sind“, so der ehemalige Tech-Unternehmer Waldhauser. Als Favoriten nennt er aus dem Softwarebereich
, und sowie die Plattform-Firmen , und .Zugeschlagen hat Waldhauser für High-Tech Stock Picking vor 2 Wochen tatsächlich bei Twilio, Uber oder auch Airbnb. In einer aktuellen Analyse auf seinem Blog beschreibt er seinen Investment Case zu Twilio, einem Anbieter von cloudbasierten Kommunikationsdiensten. Sein Fazit: „Die ehemalige High-Growth-Aktie ist durch den konsequenten Sanierungskurs des neuen Managements jetzt endlich auf die Steigerung des Shareholder Values gepolt. Derzeit sind nur wenige Investoren an der Twilio-Aktie interessiert. Für mich ist das Unternehmen zu Aktienkursen um 60 Dollar ein interessantes Investment für antizyklische und eher wertorientierte Tech-Investoren.“ Laut Waldhauser besteht eine Chance auf eine dreistellige Kurserholung innerhalb der nächsten 3 Jahre – vorausgesetzt das Börsenumfeld bleibt einigermaßen freundlich.
Die vollständige Twilio-Analyse findest du hier: Ein alter Bekannter neu im Portfolio
Relative Stärke eines vergessenen Zuges
Der Zahlungsanbieter und einstige Börsianer-Liebling PayPal ist mit einer Gewichtung von derzeit 9,6 % sogar eines der Schwergewichte in Waldhausers wikifolio. Die Aktie hat er sich im März des laufenden Jahres erstmals seit langem wieder ins Depot geholt – und danach im Zuge des ersten Halbjahres mehrmals aufgestockt. Anders als der Nasdaq 100, der beginnend mit 10.07. auf Talfahrt ging, konnte die PayPal-Aktie im gleichen Zeitraum ein starkes Lebenszeichen von sich geben. Seit Beginn der Marktkorrektur liegt sie gut 17 % im Plus, der Technologieindex liegt immer noch unter Wasser – aktuell bei -3,4 %!
Dabei haben PayPal nur mehr die wenigsten auf dem Schirm. Kein Wunder: Von 2015 bis Mitte 2021 stieg die PayPal-Aktie von 35 auf über 300 US-Dollar – und wanderte in die Depots zahlreicher Kleinanleger. Seitdem ist die Aktie um über 75 % abgestürzt und heute für nur noch rund 70 Dollar zu haben.
Waldhauser hat im Zuge des ersten Halbjahres natürlich nicht grundlos eine stattliche Position an PayPal-Aktien im wikifolio aufgebaut. Ursächlich war ein Wechsel an der Managementspitze. CEO Alex Chriss hat Anfang des Jahres das Ruder von Dan Schulman übernommen: „Seit seinem Amtsantritt vor gerade mal 3 Quartalen hat Alex Chriss bei PayPal schon einiges bewegt: Annähernd die komplette Führungsmannschaft wurde ausgewechselt. Er hat klargemacht, dass er den Fokus des Unternehmens schärfen, in Produktinnovationen investieren und sich eventuell auch von unwichtigen zugekauften Randbereichen trennen will.“
Die ersten Früchte seiner Arbeit konnte Chriss offenbar auch bereits ernten. Die Zahlen zum 2. Quartal konnten überzeugen – inklusive Anhebung der Guidance für das Gesamtjahr. Der Gewinn je Aktie soll bei 4 Dollar zu liegen kommen, was 10 % mehr wäre als bislang vom Management erwartet wurde. Noch positiver ist laut Waldhauser aber die Cashflow-Entwicklung zu sehen, auf die er als Investor besonders viel Wert legt: „Mittlerweile erwartet PayPal für 2024 einen Free Cashflow von 6 Milliarden Dollar, das entspricht einer Steigerung von über 40 % gegenüber dem Vorjahr!“
Außerdem überzeugt die Bewertung, wie Waldhauser auf seinem Blog analysiert: „Die Aktie war noch nie so günstig zu haben wie heute.“
Mehr zu PayPal auf high-tech-investing.de: Der schlafende Riese erwacht
Zur Erinnerung:
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