Das wurde bei den Anfang November vorgelegten Zahlen noch einmal untermauert. Aktuell muss sich der Vorstand aber erst mal mit ganz anderen Dingen beschäftigen. Und zwar mit massiven Vorwürfen des britischen Leerverkäufers Fraser Perring. Der hatte über sein Analysehaus Viceroy Research am vergangenen Donnerstag einen Bericht veröffentlicht, der den Aktienkurs von um über 30 Prozent einbrechen ließ. Dort war von Betrug, staatlichen Razzien, Insolvenz, Sicherheitsverletzungen und einem allgemeinen operativen Niedergang die Rede. Zudem sei die Aktie „deutlich überbewertet“. Der Shortseller hatte bereits bei Wirecard frühzeitig gewarnt und zuletzt auch kritisch über und berichtet.
Warten auf den anstehenden PwC-Bericht
Das Unternehmen und auch mehrere Analysten verwiesen im Anschluss aber darauf, dass sich der Bericht ausschließlich auf Compliance-Themen konzentriere und die Umsatz-, Gewinn- oder Cashflow-Entwicklung nicht in Frage stelle. Zudem handele es sich um Vorwürfe, deren mutmaßlicher Tatbestand teilweise mehr als zehn Jahre zurückliege und damit gar nicht in den Verantwortungsbereich von S&T falle, da die erst später die Kontrolle über die betreffenden Unternehmen erlangt hätten. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser kommen daher zu dem Schluss, dass S&T in den angeblichen Betrug nicht verwickelt und daher auch keinem Risiko ausgesetzt sei. Die meisten Anschuldigungen seien entweder falsch oder trivial und würden einer Überprüfung nicht standhalten. Der im Zuge einer geplanten Veräußerung für Anfang 2022 zu erwartende PwC-Bericht sollte nach Ansicht der Strategen dazu beitragen, das Vertrauen in den Namen S&T wieder herzustellen.
“Verunglimpfung des Unternehmens“
Darauf setzt auch wikifolio-Trader Hans-Jürgen Thees ( CoVaCoRo ), der die Aktie seit über einem Jahr durchgängig in seinem wikifolio COVACORO hat. Nachdem er sich den 28 Seiten umfassenden Bericht angesehen hat, wertet er die Short-Attacke als „eine als ‚Research‘ getarnte Verunglimpfung des Unternehmens und seines Managements“. Kein Argument sei sauber begründet oder in die Tiefe recherchiert. „Wer die Präsentationen des Capital Market Days 2019, 2020 und 2021 angesehen hat bzw. kennt, insbesondere das letzte Event, kann einen Großteil der behaupteten ‚Probleme‘ recht schnell als unglaubwürdig einordnen“, ergänzt der Trader. Die Aktie hat er deshalb auch nicht verkauft, obwohl sein Depot dadurch etwas an Wert verloren hat. Seit dem Start im Frühjahr 2019 gelang unter dem Strich trotzdem noch ein Plus von 61 Prozent. Im Jahresdurchschnitt brachte es das wikifolio damit auf einen Wertzuwachse von fast 19 Prozent.
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Rückschlag zum Nachkauf genutzt
Dirk Middendorf ( carpediem7 ) hat die S&T-Aktie erst im August in sein wikifolio Carpe diem Aktientrading aufgenommen und zwischendurch immer mal wieder Teilgewinne mitgenommen. So zuletzt noch Anfang Dezember. Den massiven Kursrutsch der Aktie hat der erfahrene Trader nun ohne weitere Kommentierung zum Nachkauf genutzt. Allzu große Risiken wird er dabei aber wohl nicht eingehen. Schließlich betont Middendorf in seiner Handelsidee, dass bei negativen Entwicklungen der Kapitalerhalt im Vordergrund stehe. Das hat bislang sehr gut funktioniert. Bei einer Performance von fast 270 Prozent oder 20 Prozent p.a. seit dem Sommer 2014 konnte der maximale Drawdown immer auf maximal 27 Prozent begrenzt werden.
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Die 10 meistgehandelten Aktien der letzten sieben Tage:
# | Name | ISIN | Handelsvolumen (in Euro) | Alle Trades | Käufe |
1 | US88160R1014 | 7 713 580,06 | 764 | 56% | |
2 | AT0000A0E9W5 | 5 569 075,69 | 472 | 53% | |
3 | US09075V1026 | 1 338 484,24 | 456 | 61% | |
4 | US67066G1040 | 678 031,87 | 454 | 56% | |
5 | US0378331005 | 2 248 352,12 | 441 | 53% | |
6 | DE000A161408 | 4 017 565,70 | 371 | 63% | |
7 | US5949181045 | 334 715,87 | 283 | 52% | |
8 | US6700024010 | 1 189 996,74 | 259 | 61% | |
9 | US0231351067 | 3 857 014,78 | 246 | 55% | |
10 | US00724F1012 | 975 181,50 | 212 | 63% |
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