Bei dem gestern von präsentierten Ausblick hat man das sehr deutlich gesehen. Der Vorstand hatte zur Wochenmitte auf seinem Kapitalmarkttag einen Blick auf das kommende Geschäftsjahr geworfen sowie seine mittelfristigen Ziele bestätigt. Die Aktie verlor daraufhin zweistellig an Wert. Dass der Kochboxen-Spezialist bis zum Jahr 2025 einen Umsatz von mindestens 10 Milliarden Euro und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 10 und 15 Prozent erzielen will, wurde von den meisten Anlegern aber nicht so stark beachtet wie die für viele enttäuschende Gewinnprognose für 2022. Da soll das bereinigte EBITDA trotz der über den Erwartungen liegenden Umsatzprognose nur bei 500 bis 580 Millionen Euro liegen. Da hatten sich Analysten deutlich mehr erhofft. Als Begründung verweist HelloFresh auf die gestiegenen Lebensmittelkosten und hohe Investitionen, die zum Erreichen der Wachstumsziele getätigt werden müssen und kurzfristig die Gewinnmarge belasten werden. Hier wurde also eher die nahe als die ferne Zukunft gehandelt.
Investitionen als langfristiger Wachstumstreiber
Der ausgewiesene HelloFresh-Fans Bastian Brach ( TBasti ) sieht diese Entwicklung äußerst gelassen. Die deutliche Ausweitung der Investitionen ist aus seiner Sicht „der beste Weg, um den langfristigen Unternehmenswert zu steigern“. Die Reaktion der Börsianer erinnert ihn zudem an den Kapitalmarkttag vor drei Jahren: „Auch damals hat man unerwartet ein Investitionsprogramm angekündigt, um in neue Länder zu expandieren, neue Marken einzuführen und das Produkt durch Innovationen zu verbessern (entspricht nahezu vollständig den heutigen Ankündigungen). Anstatt das langfristige Potential zu sehen, hat der Markt sich erst auf den Kostenpunkt von 35 Mio. Euro konzentriert, der damals rund 3 % Margenreduktion entsprochen hat. Auch in 2019 und 2020 werden die Investitionen wohl noch negative Ergebnisauswirkungen von rund 2 % des Umsatzes (eigene Schätzung) gehabt haben, sodass man bis heute wohl insgesamt rund 150 Mio. € negativen Einfluss auf das Ergebnis zu verzeichnen hat. Doch genau solche Investitionen stehen heute für rund ein Viertel des Umsatzes und haben dadurch den Wert von Hellofresh wohl um einige Milliarden Euro erhöht.“
In seinem Ende 2018 eröffneten wikifolio Predictable Consumer Stocks bleibt HelloFresh mit einem Depotanteil von 34 Prozent unverändert die eindeutig größte Position. Ebenso wie die Aktie erfährt auch das Musterdepot seit einem Jahr eine Seitwärtskonsolidierung auf hohem Niveau. Unter dem Strich steht aber immer noch eine Performance von 257 Prozent oder 54 Prozent pro Jahr.
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Stapelt der Vorstand bewusst tief?
Auf eine Gewichtung von 12 Prozent kommt HelloFresh in dem von Luitpold Spieß ( DerDenker ) betreuten wikifolio LAS Invest. Die Aktie ist damit aber trotzdem die zweitgrößte Holding und wird dies tendenziell wohl auch erst einmal bleiben. Jedenfalls zeigt sich auch dieser Trader von den vorgestellten Unternehmensprognosen alles andere als geschockt und verweist darauf, dass das Unternehmen in der Vergangenheit immer für eine positive Überraschung gut war. „Für 2021 plante der Kochboxlieferant mit 20 bis 25 % Umsatzwachstum. Es wird sich allerdings auf etwa 50 % belaufen, deutlich über den eigenen Prognosen. Ich denke, dass auch 2022 die eigenen Prognosen übertroffen werden und bleibe optimistisch“, postete Spieß am Mittwoch. Sein Musterdepot hat sich seit Mitte 2019 glatt verdoppelt.
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Die 10 meistgehandelten Aktien der letzten sieben Tage:
# | Name | ISIN | Handelsvolumen (in Euro) | Alle Trades | Käufe |
1 | US09075V1026 | 4 619 996,31 | 899 | 67% | |
2 | US88160R1014 | 8 994 022,21 | 814 | 53% | |
3 | US67066G1040 | 1 110 664,22 | 522 | 53% | |
4 | DE000A161408 | 5 276 999,64 | 489 | 65% | |
5 | FR0004056851 | 963 478,28 | 471 | 67% | |
6 | US0378331005 | 2 251 355,16 | 452 | 54% | |
7 | US70450Y1038 | 1 041 379,36 | 440 | 65% | |
8 | US01609W1027 | 177 300,02 | 337 | 70% | |
9 | US5949181045 | 1 212 230,21 | 322 | 61% | |
10 | US30303M1027 | 375 026,17 | 294 | 70% |
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