NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen haben am Mittwoch die Technologiewerte einen Erholungsversuch gestartet. Sie profitierten nach ihrem jüngsten Kursrutsch von erfreulichen Inflationsdaten. Allerdings blieben die Sorgen mit Blick auf die sich zuspitzenden Zollkonflikte der USA mit wichtigen Handelspartnern präsent.
Der von Tech-Werten beherrschte Nasdaq 100 legte zuletzt um 0,68 Prozent auf 19.508,92 Punkte zu, nachdem er im frühen Handel noch um bis zu 2 Prozent gestiegen war. Für den marktbreiten S&P 500 ging es geringfügig auf 5.574,48 Zähler nach oben. Der Leitindex Dow Jones Industrial hingegen gab um 0,73 Prozent auf 41.130,32 Punkte nach.
In den USA hat sich die Inflation dank geringerer Kosten für Energie überraschend stark abgeschwächt. Im Februar stiegen die US-Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,8 Prozent. Im Vormonat hatte die Teuerung noch 3,0 Prozent betragen und war so stark wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Rate gerechnet, aber nur auf 2,9 Prozent. In den kommenden Monaten jedoch erwarten Ökonomen wegen der US-Zollpolitik wieder eine höhere Inflation.
Am Mittwoch waren US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft getreten. Die Europäische Union (EU) kündigte darauf bereits eine entschiedene Reaktion an. In einem ersten Schritt sollen von April an Extrazölle auf die Einfuhr von US-Produkten wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter greifen. Weitere Maßnahmen würden dann nach Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten Mitte April folgen, hieß es.
Kanada reagierte auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent mit Gegenzöllen. Dagegen will die britische Regierung trotz ihrer Kritik an den neuen US-Zöllen vorerst keine Maßnahmen ergreifen. Ähnlich hatte sich zuvor schon Australien geäußert, ein weiterer, bisher enger Verbündeter der USA.
Unter den viel beachteten Tech-Riesen, den sogenannten Glorreichen Sieben, stiegen die Aktien von Tesla (Im Portfolio von Dominik Doster+49,5 %) um 5,6 Prozent. Zu Wochenbeginn hatten sie mit gut 15 Prozent den heftigsten Tageseinbruch seit September 2020 und tags darauf den tiefsten Stand seit Oktober verzeichnet, bevor die Gegenbewegung einsetzte.
Für die Anteilsscheine von Nvidia (Im Portfolio von Christian Scheid+844,0 %) ging es um 4,5 Prozent nach oben. Die Papiere des Chipkonzerns böten hochwertiges Wachstum zu einem sehr attraktiven Preis, schrieben die Analysten der Bank of America.
Ein Kursplus von drei Prozent nach einer wochenlangen Talfahrt stand bei Servicenow (Im Portfolio von Patrick Kranz+315,6 %) zu Buche. Der Technologiekonzern unter Führung des ehemaligen SAP-Chefs Bill McDermott erwarb das KI-Start-up Moveworks. Es ist die größte Transaktion in der knapp 13-jährigen Börsenhistorie des 2004 gegründeten Unternehmens. Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden.
Die Aktien von iRobot (Im Portfolio von Manuel Bauer+334,8 %) sackten auf ein Rekordtief und büßten zuletzt mehr als 41 Prozent ein. Der Robotersauger-Pionier hatte enttäuschende Quartalsergebnisse präsentiert, darunter ein höher als erwarteter Verlust und ein Umsatz, der hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben war. Zudem sagte das Unternehmen seine Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen ab.
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