Das CAPM-Modell baut auf der Annahme auf, dass Anleger für das Übernehmen von Risiken belohnt werden müssen. Nachvollziehbar: Wer Aktien kauft, wird in der Regel eine höhere Rendite erwarten, als er sie bei einer Investition in US-Staatsanleihen erzielen könnte. Sonst gäbe es tatsächlich keinen Grund, das höhere Risiko einzugehen.
Die Hauptgleichung des CAPM folgt dieser Logik.
E(Ri) = Rf + ßi * (E(Rm) – Rf)
Zur Erklärung:
- E(Ri) ist die erwartete Rendite der Investition.
- Rf steht für den risikolosen Zinssatz, also den Ertrag, den ein Anleger durch eine Investition erzielen kann, die als risikolos gilt (dazu gehören zum Beispiel die erwähnten US-Staatsanleihen).
- ßi ist der Beta-Faktor der Anlage. Er misst, wie stark sie im Vergleich zum Gesamtmarkt (zum Beispiel eines Aktienindex) schwankt.
ß = 1: Die Anlage bewegt sich wie der Markt.
ß > 1: Die Anlage ist volatiler als der Markt.
ß < 1: Die Anlage ist weniger volatil als der Markt. - E (Rm) ist die erwartete Marktrendite (zum Beispiel des Nasdaq 100 oder des Dax).
- E (Rm) - Rf steht entsprechend für die Marktrisikoprämie: Das ist die Differenz zwischen der erwarteten Marktrendite und dem risikofreien Zinssatz. Sie stellt die zusätzliche Rendite dar, die Investoren für das eingegangene Marktrisiko fordern.
In der Praxis wird also die erwartete Rendite der Investition basierend auf ihrem Markt- oder auch systematischen Risiko berechnet.
Der Teil der Rendite, der nicht über das Marktrisiko (und damit das CAPM) erklärt wird, ist das idiosynkratische oder auch unsystematische Risiko (zum Beispiel Managementfehler). Es kann durch Diversifikation drastisch reduziert werden.
Je höher das systematische Risiko der Anlage in unserer Gleichung ist, also das ß, umso höher ist auch die erwartete Rendite. Sie ist wiederum der Maßstab: Ist die tatsächliche Rendite der Anlage höher als die erwartete CAPM-Rendite, könnte sie unterbewertet und damit attraktiv sein. Liegt sie darunter, dann wäre das im Vergleich zum Gesamtmarkt eingegangene Risiko nicht ausreichend entschädigt worden – und die Investition entsprechend unattraktiv.
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