Im Club der Billionäre

Vorher schafften das nur die „Magnificent Seven“. Apropos Apple. Obwohl Berkshire hier seinen Bestand im ersten Halbjahr 2024 um mehr als die Hälfte reduziert hat, ist es mit über 30 % noch immer die mit Abstand größte Position im Portfolio. Dahinter standen laut offizieller Stellungnahme aber keine strategischen, sondern eher steuerliche Gründe.

Zum heutigen Geburtstag hat sich Buffett mit dem Rekordstand wohl das größte Geschenk bereits selbst gemacht. Trotz jetzt 94 Jahren will das Orakel von Omaha einfach nicht amtsmüde werden. Allerdings überrasch(t)en einige seiner letzten Aktivitäten. So trennte er sich neben Apple-Aktien auch von Teilen anderer großer Positionen wie gerade eben von der Bank of America. Interessanterweise kam es aber zu keinen relevanten Neuinvestitionen: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind“.

Warren Buffetts beharrliche Philosophie macht sich Anleger Dieter Jaworski (Javo) zu eigen. Selbst wenn er es in der Handelsidee seines wikifolios Die Dividendenstrategie nicht explizit ausspricht, ist zwischen den Zeilen die Strategie des Value Investings deutlich herauszuhören. So soll der Wert des wikifolios nachhaltig gesteigert werden und zwar ganz ohne Hektik oder Gier. Dabei setzt er auf Unternehmen, die mit einer substanziell abgesicherten Dividende aufwarten können. Ausschüttungen sind nämlich ein Indikator für finanziell gesunde Konzerne und für funktionierende Geschäftsmodelle. Neben der Dividendenrendite setzt „Javo“ noch andere fundamentale Kennzahlen als Bewertungsinstrumente ein. Der Anlagehorizont dieser Dividendenstrategie wird mittel- bis langfristig gesehen. Neben Berkshire Hathaway, die übrigens keine Dividende an die Aktionäre ausschüttet, finden sich u.a. Aktien von Trane Technologies, Arista Networks, Eli Lilly und Texas Roadhouse in Jaworskis wikifolio. Insgesamt besitzt er 25 Einzelwerte sowie eine Kasse in Höhe von 3,6 %. Der Lohn seiner unaufgeregten Vorgehensweise ist eine durchschnittliche jährliche Performance von sehr erfreulichen +10,3 %. Seit der Auflage im Dezember 2012 summiert sich der Wertzuwachs des wikifolios auf inzwischen +216 %.

Anders als sein Vorgänger favorisiert Thomas Hubl (GECKOs) eher das Konzept des Trend-Tradings. Mit seinem wikifolio Gecko Alpha Trend following investiert er in sämtliche Asset-Klassen, also neben Einzelaktien auch in ETFs und Investmentfonds. In Phasen ohne erkennbare Trends können höhere Cash-Bestände gehalten werden. Anders als Buffett ist „GECKOs“ aktuell fast vollinvestiert. Sein Kapital steckt in 28 Aktien wie zum Beispiel Berkshire Hathaway. Größte Position mit über 10 % ist Rheinmetall, gefolgt von Microsoft, Amazon, Alphabet und MicroStrategy. Doch wie erkennt Hubl eigentlich einen Trend und setzt diesen um? Hierfür verwendet er eine Reihe von technischen Hilfsmitteln wie Trendbestimmungsindikatoren, Trendbestätigungsformationen, Trendwendeformationen und Trendfolgemodelle. Zusätzlich werden Zeitzyklen analysiert und in die Bewertung eingebunden. In Abhängigkeit vom jeweiligen Trend kann ein Engagement in einzelnen Positionen wenige Tage bis zu mehreren Jahren andauern. Der Wert des wikifolios legte im Jahresdurchschnitt um fantastische +15,4 % zu. Seit dem Start im September 2013 beläuft sich die Gesamtrendite auf ebenfalls sehr eindrucksvolle +376 %.

Drittes wikifolio, dritte komplett andere Vorgehensweise. Bernhard Derix (MasterBuy) sucht für sein wikifolio Bigplayer Zukunfttechnologien grundsätzlich nach Marktführern, die er, falls möglich, sehr langfristig halten möchte. Dabei ist es entscheidend, dass es sich um Branchenführer im Bereich von Zukunftstechnologien handelt. Kauf- und Verkaufsentscheidungen werden nicht an „hohen“ oder „niedrigen“ Kursen festgemacht, sondern daran, ob das jeweilige Geschäftsmodell weiter zukunftsträchtig ist. Das ist zum Beispiel nicht mehr der Fall, wenn ein Wettbewerber auftaucht, dessen Produkte noch fortschrittlicher erscheinen. Eine Einschätzung des Gesamtmarktes möchte sich Derix nicht erlauben und hält diese in seinem bevorzugten Segment nicht für sonderlich relevant. Auch deswegen strebt er ein vollinvestiertes wikifolio an. Im Moment hält er 3,8 % Cash. Unter den 29 Positionen sind entsprechend seiner Vorgabe vor allem die ganz großen Platzhirsche wie Nvidia, Microsoft, Amazon, Alphabet und Neu-Billionär Berkshire Hathaway. Mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von herausragenden +18,6 % hat der „MasterBuy“ seit der Auflegung im September 2014 ein Plus von sehr starken +440 % erwirtschaftet.

In der ersten Septemberwoche sind eine Reihe von wichtigen Terminen zu beachten. So startet der Montag hierzulande mit dem S&P Global/BME-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe. In den USA werden am Dienstag der ISM-Index der Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe und der ISM-Beschäftigungsindex für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Am Mittwoch steht der S&P Global/BME PMI-Gesamtindex für Deutschland und die Eurozone auf der Tagesordnung. In den USA werden die Werksaufträge und das Fed Beige Book relevant. Die Werksaufträge für Deutschland werden am Donnerstag präsentiert, genauso wie die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone. In den USA sind Donnerstag und Freitag verschiedene Arbeitsmarktdaten (Erstanträge Arbeitslosenunterstützung und durchschnittliche Stundenlöhne u.a.) von Interesse. Zum Abschluss der Woche werden Daten zur deutschen Handelsbilanz und zum BIP innerhalb der Eurozone vorgelegt.

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