NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Schwäche dürften die wichtigsten US-Aktienindizes am Dienstag zunächst eine Gegenreaktion zeigen. Der Broker IG erwartet den Dow Jones Industrial rund anderthalb Stunden vor dem Handelsstart 0,7 Prozent höher bei 38.450 Punkten. Er muss sich auch stabilisieren, um den schwächsten Monat seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu verhindern. Denn Ende März, vor der Zollflut des US-Präsidenten gegen praktisch die ganze Welt, hatte der Dow noch bei 42.000 Punkten notiert. Nach kurzer Zwischenerholung rückte zuletzt wieder das Monatstief leicht über 36.600 Punkten in den Fokus.
Inmitten aller Wirtschafts- und Handelssorgen hatte US-Präsident Donald Trump den Anlegern mit seinen Verbalattacken gegen den US-Notenbankchef ein Kuckucksei ins Nest gelegt und am Ostermontag für noch mehr Abwärtsdynamik am Finanzmarkt gesorgt. Trump forderte eine Zinssenkung von der Fed und bezeichnete ihren Chef Jerome Powell als "Mr. Zu Spät" sowie einen "großen Loser". Powell will die Zinsen wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag vorerst nicht senken.
Anleger flüchten in Gold als sicheren Hafen. Am Dienstagmorgen stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) erstmals in der Geschichte auf 3.500 US-Dollar.
Nach einem Monatsminus von zuletzt wieder etwa 8 Prozent dürfte aber auch der Nasdaq 100 am Dienstag wieder etwas zulegen. Der Broker IG taxiert den Technologie-Auswahlindex 0,8 Prozent höher auf 17.950 Punkte.
Gespannt warten die Anleger am Abend nach Handelsschluss auf die Geschäftszahlen von Tesla (Im Portfolio von Michael Bichlmeier+256,1 %), einem Mitglied der sogenannten glorreichen Sieben neben Apple (Im Portfolio von Richard Dobetsberger+3.896,7 %), Microsoft (Im Portfolio von Christoph Gum+164,6 %), Alphabet (Im Portfolio von Maximilian Müller+148,4 %), Amazon (Im Portfolio von Ivo Nikolov+151,4 %), Meta und Nvidia (Im Portfolio von Martin Winter+244,7 %). Tesla kämpft mit einem enormen Absatzrückgang - teilweise als Retourkutsche der Verbraucher wegen der Nähe des Firmenchefs Elon Musk zu Trump, teils wegen eines Modellwechsels. Von Januar bis März wurden rund 13 Prozent weniger Autos ausgeliefert als ein Jahr zuvor. Der Aktienwert hat mit minus 44 Prozent seit Ende 2024 massiv gelitten.
Deutlich besser stehen die Aktien von Netflix da, die sich vorbörslich wieder in Richtung Vortageshoch aufmachen. Fast fünf Prozent hatten sie tags zuvor nach guten Geschäftszahlen gewonnen, bevor sie ebenfalls in den Strudel des schwachen Gesamtmarkts gerieten.
Mit Resultaten geht es für Danaher aufwärts. Der Mischkonzern, der im Life-Science- und Laborbereich auch als Konkurrent von Sartorius auftritt, toppte mit seinen Quartalsergebnissen die Erwartungen.
Ebenfalls deutlich gefragt sind Firmen aus dem Solarbereich wie First Solar. Positiv wirken Importabgaben und Wettbewerbsstrafen gegen südostasiatische Konkurrenz.
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