Ho! Ho! Ho!

Dieser Begriff beschreibt die typischen Börsenanstiege in den letzten Wochen des Jahres, oft beginnend nach dem Erntedankfest bis Neujahr. Statistisch gesehen neigen die Märkte in dieser Phase zu bullischen Tendenzen, was mit unterschiedlichen Faktoren zu tun hat.

… ist es meist nicht sinnvoll, sich nur von der allgemeinen Marktlage (ver-)leiten zu lassen, außer Sie haben sich komplett dem Kurzfrist-Trading verschrieben. Wer einen längerfristigen Wertzuwachs anstrebt, sollte bewährte Regeln nicht aus den Augen verlieren. Es ist daher ratsam, gerade jetzt seine Strategien zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Anleger sollten Trends und Themen identifizieren, die auch künftig noch Potenzial haben und sich genau anschauen, in welche Unternehmen sie da investieren. Durch eine informierte Herangehensweise können Anleger nicht nur von der Santa Rally, sondern noch weit darüber hinaus profitieren.

Unsere heutigen wikifolios haben eigentlich einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont, doch bei guten Gelegenheiten, werden alle drei schon einmal zu teilweisen Kurzfrist-Tradern. Bei Thomas Spier und seinem wikifolio Value meets Momentum steht das von ihm entwickelte quantitative Modell im Mittelpunkt. Das Anlageverhalten wird von den generierten Signalen gesteuert. Zuvor filtert das Modell sämtliche Aktien, vornehmlich aus USA und Europa nach vordefinierten Kriterien. Diese bilden einen Mix aus Value- (KBV, Dividendenrendite, KGV u. a.) und Momentumkriterien (Relative Stärke, 52-Wochen-Hochs u. a.). Das Modell bringt alle Aktien in eine Rangfolge von günstig bis teuer. Gekauft werden jene Titel, die sowohl günstig sind als auch ein hohes Momentum aufweisen. Rutscht eine Bestandsaktie im Ranking ab, wird sie automatisch verkauft. Diversifikation ist für Spier ein wesentliches Instrument, um das Klumpenrisiko klein zu halten. Zur Absicherung kann er zudem auf inverse ETFs setzen. Aktuell ist er allerdings vollinvestiert, und zwar in 23 Einzelaktien. Darunter befinden sich neben einem Blue Chip wie PayPal auch weniger bekannte Unternehmen wie Rocket Lab, Banca Monte dei Paschi di Siena, Emcor Group und Twilio. Der Wertzuwachs des noch jungen wikifolios summiert sich seit der Auflage im Oktober 2020 auf inzwischen +80 %. Dies entspricht einer eindrucksvollen jährlichen Durchschnittsperformance von +14,8 %.

Christian Thiel hat den Filter für sein wikifolio Global Champions auf eine extrem kleine Zielgruppe eingestellt. Für ihn kommen nur „wirkliche“ Champions in Frage, also die „besten Aktien der Welt“. Gemeint sind die absoluten Marktführer in ihrem jeweiligen Segment. Wie er diese Unternehmen, die am Ende der Nahrungskette stehen, identifiziert, beschreibt er allerdings nur spärlich in seiner Handelsidee. Folgende Kriterien müssen die Kandidaten aber in jedem Fall erfüllen: eine hohe Wachstumsdynamik in der Vergangenheit; starke Wachstumsperspektiven in der Zukunft und eine hohe Marktkapitalisierung (in der Regel größer als 30 Mrd. USD). Darüber hinaus versucht Thiel, verschiedenste Marktsegmente zu berücksichtigen, um eine ausgewogene Diversifikation zu gewährleisten. Obwohl er sich ebenso in Europa und unter den deutschen Indizes umschaut, ist sein Depot aktuell sehr US-lastig, was einiges über den Zustand der europäischen Wirtschaft aussagt. Auffällig an seinen 27 Positionen ist, dass er ein Händchen für wirkliche High-Performer hat – Nvidia (+1.363 %), Chipotle Mexican Grill (+773 %), Apple (+711 %), Amazon (+559 %) und Mastercard (+497 %) gehören dazu. Mit nur 0,6 % Cash-Anteil ist er für die aktuelle „Santa Rally“ bereits voll investiert. Seit der Auflegung im Januar 2016 hat Thiel eine beeindruckende durchschnittliche Jahresperformance von +15,5 % erzielt, was zu einem Gesamtzuwachs von +262 % geführt hat.

Eine äußerst beachtliche Perfomance kann Jörn Remus mit seinem wikifolio Nordstern aufweisen. Er verzeichnet seit dem Start im Juni 2015 eine durchschnittliche Jahresrendite von +20,3 %, was insgesamt einen Anstieg von +480 % bedeutet. Damit lässt er sogar die meisten professionellen Hedgefonds-Manager weit hinter sich. Bei solchen Zahlen ist es nur folgerichtig, dass man neugierig auf sein Anlagegeheimnis ist. Doch in der Handelsidee wird der „Nordmann2015“ seinem Spitznamen gerecht und zeigt den Interessenten die kalte Schulter, viele Einzelheiten sucht man hier vergebens. Doch es ist herauszulesen, dass er hauptsächlich Zukunfts- und Wachstumsaktien handelt. Dabei ist er stets auf der Suche nach Megatrends. Die Haltedauer, welche auch bei ihm sehr unterschiedlich sein kann, entscheidet über die jeweilige Vorgehensweise. Bei kurzfristigen Trades nutzt er die Charttechnik und beobachtet das Kaufverhalten am Markt. Dagegen nutzt er die Analyse von Fundamentaldaten und Zukunftsaussichten in der Regel für seine langfristigen Engagements. Neben 22 Aktien, u. a. von Tesla, Hypoport, TUI AG, AlzChem Group und Estee Lauder Companies, managt er noch einen Mini Turbo Put auf den DAX. Mit 25,3 % Cash in der Kasse hätte er genügend freies Kapital, um in den letzten Handelstagen des Jahres ordentlich mitmischen zu können.

Nach einem eher ruhigen Montag präsentiert Destatis am Dienstag den harmonisierten Verbraucherpreisindex. Die kommende Berichtswoche nimmt dann ab Mittwoch richtig an Fahrt auf. In den USA werden die neuesten Zahlen zum Verbraucherpreisindex veröffentlicht, während die Bank of Canada ihre Zinssatzentscheidung bekanntgeben wird. Am Donnerstag äußert sich die EZB zu ihrer Geldpolitik. In den USA stehen noch die Themen „Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung“ und „Erzeugerpreisindex“ auf der Tagesordnung. Destatis gibt am Freitag die neuesten Daten zur deutschen Handelsbilanz bekannt. Von Interesse könnte zudem das Update zur Handelsbilanz innerhalb der Eurozone sein.

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