Das Schlagwort jener Tage lautete bekanntlich Anlagenotstand, was bekanntlich bedeutete, das frische Geld schnell in werthaltige Anlagegüter zu überführen. Das Erbe jener Zeit waren historisch hohe Bewertungen und eine Unmenge an vagabundierendem Kapital, das immer dann zu Volatilitätsspitzen führt, wenn es sich in Bewegung setzt.
Zeit der Rallys
Mit den kräftigen Zinserhöhungen hat sich das Bild gewandelt. Als Konsequenz kannten die Notizen der Staatsanleihen führender Industrienationen nur noch eine Richtung – gen Süden! In deren Schlepptau fanden sich jene Aktiensegmente, bei denen die Gewinne erst in weiter Zukunft anfallen – allen voran die Wachstumsunternehmen der NASDAQ. Für einen generellen Kurswechsel dürfte es zwar noch zu früh sein, allerdings sind ausgeprägte Rallys, wie die seit Jahresbeginn am deutschen Aktienmarkt zu beobachtende, für Trader besonders attraktiv.
Gerne vollinvestiert
Mit seinem wikifolio Zinsfuß will sich Stefan Heizmann (einmaleins) dem jeweiligen Marktumfeld anpassen. Da das wikifolio „grundsätzlich wenig Cash enthalten“ soll, erfolgt diese Makrosteuerung über die Art der gehaltenen Aktien. So setzt er bei steigenden Zinsen vermehrt auf Unternehmen aus konjunkturunabhängigen Branchen. Sein eigentlicher Schwerpunkt bei der Titelauswahl liegt aber auf unterbewerteten Aktien, die vorwiegend aus Deutschland stammen. Aktien anderer Währungsräume können zur Diversifizierung beigemischt werden. In der Regel gibt Heizmann dabei nichtzyklischen Branchen und Aktien mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 50 Mio. EUR den Vorzug. Besonders angetan haben es ihm dabei Unternehmen mit einem Ankeraktionär. Hinsichtlich der angestrebten Haltedauer zeigt sich Heizmann vollkommen flexibel. Das nahezu vollinvestierte wikifolio ist aktuell in zehn Einzeltitel investiert. Die drei größten Positionen – , und – bringen es zusammen auf einen Portfolio-Anteil von rund 53 %. Seit der Auflegung im September 2013 legte „Zinsfuß“ um +250 % zu und erwirtschaftete so einen durchschnittlichen Jahresertrag in Höhe von +14,5 %.
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Dicke Gewinne mit schmalem Risiko
Einen hohen Grad an Flexibilität beweist auch Uwe Jaennert (GordonGekko74) mit seinem wikifolio BaumbergTrading. Allerdings ist seine größte Position aktuell der Cash-Anteil von satten 71 %. Neben der fundamentalen Sichtweise auf die Unternehmen – hier spielen Auftragslage, Kooperationen und die letzten Geschäftszahlen eine besondere Rolle –, verfolgt Jaennert auch den Newsflow und die charttechnische Ausgangslage. Die Basis seiner Recherchen bilden, neben den obligatorischen Fachmedien, Besuche von Hauptversammlungen und der persönliche Austausch mit anderen Investoren. Das Renditeziel für seine langfristige Strategie beziffert Jaennert auf +10 % pro Jahr, wobei das wikifolio eine geringere Schwankungsbreite als der Gesamtmarkt aufweisen soll. Aktuell hält er fünf Einzelpositionen, die allesamt aus Deutschland stammen. Neben und setzt er auf , und die EQS Group. Seit dem Start von „BaumbergTrading“ im Januar 2015 erwirtschaftete Jaennert einen Gesamtertrag in Höhe von +188 % und legte so im Durchschnitt jährlich um sehr erfreuliche +14,2 % zu. Damit hat er sein Renditeziel deutlich übertroffen. Wie der niedrige Risiko-Faktor von nur 0,23 zeigt, gelang ihm dies zudem mit bemerkenswert geringen Schwankungen.
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Value im Fokus
Auch Manfred Gellink (HerbertH) setzt mit seinem wikifolio Spezielles & Substanz auf deutsche Aktien. Seine Titelauswahl erfolgt nach bester Value-Manier. Wenn „Mr. Market“ wieder einmal verrücktspielt, ist das für Gellink kein Grund die Nerven zu verlieren. Entsprechend der alten Börsianerweisheit „Hin und her macht Taschen leer“, hält er dann auch schon einmal die Füße still bzw. kauft zu. Konsequenterweise ist er aktuell zu rund 96 % investiert. Mit seinem Value-orientierten Stil schwimmt er fast zwangsläufig immer auch etwas gegen den Strom. Dabei soll die Konzentration auf überzeugende fundamentale Daten eine gewisse Abkoppelung von einem fallenden Markt gewährleisten, aber auch eine Outperformance während starker Marktphasen ermöglichen. Der Aktienanteil verteilt sich derzeit auf zwölf Titel, wobei die drei größten – , Einhell und – rund 48 % des Portfolio-Wertes auf sich vereinen. Interessant ist die RWE-Position auch insofern, als sie zeigt, wie gut sich Gellink von öffentlicher Meinung und Stimmung bei seiner Strategie abkoppeln kann. Seit der Auflegung im Januar 2016 legte „Spezielles & Substanz“ um +178 % zu, was einem durchschnittlichen Jahresertrag von hervorragenden +15,8 % entspricht.
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Was kommt?
Die kommende, datenintensive Berichtswoche startet am Montag mit der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der japanischen Notenbank. Am Mittwoch folgen die Ifo-Geschäftsklimaindices für die aktuelle Lage und die Aussichten in Deutschland, bevor am Donnerstag der hiesige Verbraucherpreisindex bekannt gegeben wird. Ebenfalls am Donnerstag werden in den USA das BIP-Wachstum, die Arbeitsmarktdaten, die Konsumausgaben und die Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Der Freitag schließt die Woche ab, mit der Bekanntgabe der Verbraucherpreise in Japan, des Verbrauchervertrauens und des Geschäftsklimaindex für die Eurozone sowie mit den Zahlen zum Immobilienmarkt, dem Konsum, den Einkommen und dem Verbrauchervertrauen in den USA.
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