Stattdessen bekräftigten Fed und EZB mit ungewöhnlich falkenhaften Kommentaren ihre Bereitschaft die Zinsen im kommenden Jahr noch ein gutes Stück weiter anzuheben und zwar über das zuletzt von den Märkten erwartete Niveau hinaus. Dazu kam der überraschende Kurswechsel der Bank of Japan, die nach 20 Jahren ihre ultralockere Geldpolitik erstmals etwas straffen könnte, in dem sie höhere Zinsen für zehnjährige Anleihen zulassen will – alles zusammen kein guter Mix für Aktien.
Lange Gesichter zur Bescherung
Es scheint, als müsse die Bescherung in diesem Jahr zumindest für viele Aktienanleger weitgehend ausfallen. Nur wer konsequent auf Sondersituationen, auf Rohstoff- und Energiewerte oder auch auf Finanztitel setzte, dürfte sich über grüne Vorzeichen in seinem Depot freuen. Das Comeback der Banken und Versicherer war es dann auch, welches den DAX ein wenig unterstützte. Steigende Zinsen sorgen hier für deutlich bessere Gewinnperspektiven. Ob sich dieser Trend 2023 fortsetzt, darüber gehen die Meinungen selbstverständlich auseinander. So manch ein Investor dürfte auch auf ein Comeback der „Fallen Angels“ setzen. Schließlich hatten klassische Wachstumsaktien und Technologietitel in diesem Jahr das Nachsehen. Schon der Januar könnte einen Hinweis liefern, ob es an der Börse tatsächlich zu einem Favoritenwechsel kommt.
Bereit für das US-Tech-Comeback
Gegen einen Favoritenwechsel dürfte Alexander Görzen (
Alles auf die Kleinen?
Auch für die meisten Nebenwerte war 2022 kein einfaches Jahr. Das zeigt sich zum Beispiel am SDAX, der deutlich stärker nachgab als sein großer Verwandter DAX. Joachim Köngeter (
Der Trend – ein Freund in jedem Jahr
Vielleicht bleibt 2023 an der Börse auch alles beim Alten. Richard Dobetsberger (
Was kommt?
Normalerweise folgen an dieser Stelle die wichtigsten Termine der nächsten Handelswoche. Allerdings werden sich die Impulse für den Börsenhandel zwischen den Feiertagen auf ein Minimum beschränken. Die Notenbanken sind für das laufende Jahr mit ihren Maßnahmen ebenfalls durch. Entsprechend leer ist der Terminkalender. Neue Wirtschaftsdaten oder Unternehmensberichte sind nicht zu erwarten. Am 30. Dezember lesen wir uns dann das letzte Mal im laufenden Jahr. Daher bleibt mir für heute nur, Ihnen ein paar besinnliche Festtage zu wünschen.
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