Aber auch in anderen Anlageklassen dominierten die Minuszeichen: Sogar der Ölpreis hat seinen diesjährigen Aufwärtstrend gebrochen. Der feste US-Dollar, der politische Fokus auf Zinserhöhungen und die geplante Rückführung der Notenbankbilanz bremsen die Konjunktur. In dieser Gemengelage konnten sogar die kürzlich noch massenhaft abverkauften Staatsanleihen wieder etwas punkten.
Fallende Kurse, steigende KGVs
Beschäftigten sich Analysten noch kürzlich mit der Aussicht auf zweistellige Inflationsraten, zeichnen sie nun das Bild einer heraufziehenden Deflation. Der US-Immobilienmarkt mutierte vom Strahlemann zum Sorgenkind. Die stark gestiegenen Preise und verdoppelte Hypothekenzinsen drücken auf die Erschwinglichkeit und damit auf den Appetit nach einem Eigenheim. Die Umsätze bestehender Einfamilienhäuser sind im Mai um 7,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen und Jamie Dimon, CEO von JP Morgan, sprach gar von einem heraufziehenden Hurrikan für die Konjunktur. Eine Umfrage unter kleinen Unternehmen bestätigte das sich verschlechternde Umfeld. Es dürfte also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Gewinnrevisionen den Nenner des Kurs-Gewinn-Verhältnisses KGV dahinschmelzen lassen wie Eis im Sommer; dadurch kann diese Kennzahl – trotz fallender Kurse – sogar wieder ansteigen.
Für jede Situation gerüstet
Mit seinem wikifolio Special Situations long/short ist Christian Scheid (Scheid) flexibel aufgestellt. Ihm steht das volle Spektrum von Assetklassen, Anlagehorizonten und Strategien zur Verfügung. Zudem geht er sowohl Long- als auch Short-Engagements ein. Mehr Flexibilität geht nicht. Aktuell setzt sich seine Asset-Allokation wie folgt zusammen: Die Aktienquote liegt bei lediglich 30,8 % und verteilt sich auf zwölf Titel. Prinzipiell kann diese Anlageklasse zwischen 0 und 100 % liegen, wobei er sich hier auf deutsche Nebenwerte konzentriert. Dass Scheid aktuell eher vorsichtig gestimmt ist, zeigt sich auch an einer Cash-Quote von satten 60 %. Im Umfang von 9,2 % setzt er zudem mit strukturierten Produkten auf die Veränderung der Langfristzinsen in Deutschland und Italien. In der Aktienquote sind , und enthalten, die insgesamt mit 14,2 % des wikifolios gewichtet sind. Mit seiner hochgradig flexiblen Strategie hat sich Scheid das Ziel gesetzt, eine höhere Rendite als der Gesamtmarkt zu erzielen, und zwar unabhängig von der jeweiligen Marktphase. Die „Special Situations“, auf die er sich für seine Auswahl konzentriert sind u.a. Übernahmen, Squeeze-Outs, Sonderdividenden oder besondere Kursverläufe. Seit der Auflegung des wikifolios im November 2013 erwirtschaftete Scheid +529,6 %, was einer durchschnittlichen Jahresperformance von +23,8 % entspricht. Selbst auf Sicht der schwierigen letzten zwölf Monate musste Scheid mit einem Minus von nur 0,4 % per Saldo praktisch keinen Verlust hinnehmen.
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Marktführer zum Discount-Preis
Mit Schwerpunkt USA agiert dagegen aktuell Christian Thiel (sparstrumpf) in seinem wikifolio Global Champions. Seine Philosophie besteht darin, nur in die „Besten Aktien der Welt“ zu investieren, die eine führende Rolle spielen und mindestens 30 Mrd. USD an Marktkapitalisierung auf die Waage bringen. Die in Frage kommenden Branchen sollen sich vor allem durch eine hohe künftige Wachstumsdynamik auszeichnen. Das Universum umfasst neben den eingangs erwähnten US-Titeln aber auch europäische und deutsche Aktien. Thiels Anlagehorizont ist langfristig. Lediglich auf unvorhersehbare Geschehnisse reagiert er kurzfristig durch Verkauf der betreffenden Position. Ein Gesamtmarkttiming ist dagegen nicht Gegenstand der Anlagestrategie, was dem Anleger in dieser Phase, nach einem Baisse-bedingten Kursverlust von knapp 19 % während der letzten zwölf Monate, aber attraktive Einstiegschancen eröffnet. Eine gewisse Dämpfung der Kursbewegungen ergibt sich durch die Streuung auf aktuell 32 Aktien, wobei dieser Diversifikationseffekt in einem Bärenmarkt allerdings deutlich abnimmt. Die vier größten Positionen sind mit 40,2 % gewichtet und umfassen neben , und auch . „Global Champions“ wurde im Januar 2016 aus der Taufe gehoben und erwirtschaftete seitdem einen Gesamtertrag von +101 %, was trotz der jüngsten Baisse noch immer einer jährlichen Durchschnittsperformance von +11,2 % entspricht.
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Wenn der Name Programm ist
Johannes Schildgen (Yoshi) verfolgt mit seinem wikifolio Antizyklisch und Diversifiziert eine Strategie, die antizyklisches Handeln mit einer breiten Streuung der Anlagen kombiniert. Es sollen grundsätzlich mindestens zehn verschiedene Wertpapiere gleichzeitig gehalten werden, wobei Zukäufe bei fallenden und Verkäufe bei steigenden Kursen erfolgen. Dabei fasst Schildgen weltweit vorwiegend große und bekannte Unternehmen ins Auge. Die Haltedauer liegt irgendwo zwischen weniger als einem Tag und einer echten Langfristanlage. Seine Gewinne realisiert „Yoshi“ gerne schrittweise, um trotz der bereits eingetüteten Erträge auch noch von weiteren Kurssteigerungen profitieren zu können. Die 15 %ige Cash-Quote ist aktuell die größte Position, die Aktienquote umfasst entsprechend 85 % der Gewichtung und ist über 75 Titel gestreut. Die Top-3, , und , stammen ausschließlich aus dem US-Technologiesektor und repräsentieren 16,9 % der Gewichtung. Auf den beiden folgenden Rängen ist der Healthcare-Bereich mit und vertreten. Seit dem Start im März 2013 legte das wikifolio um +144 % zu und erzielte so eine durchschnittliche Jahresperformance von +10,1 %.
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Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
Die Berichtswoche startet am Montag mit der Veröffentlichung der amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschafts- und Investitionsgüter. Am Dienstag stehen dann die Erhebungen zum Verbrauchervertrauen in den USA und Deutschland, sowie die Entwicklung der US-Immobilienpreise im Mittelpunkt. Am Mittwoch folgen die Wachstumszahlen für das erste Quartal in den USA und der Verbraucherpreisindex für Deutschland. Donnerstag stehen die deutschen Einzelhandelsumsätze auf der Agenda, sowie die Einkaufsmanagerindices für das produzierende und nicht-verarbeitende Gewerbe in China. Die Woche schließt mit der Bekanntgabe des Tankan in Japan, der Preisentwicklung in der Eurozone sowie dem Geschäftsklima des verarbeitenden Gewerbes in den USA. Für Input von der Konjunkturfront ist also reichlich gesorgt.
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