Die heißesten Aktien der letzten Woche

Und wenn von großen Chipherstellern die Rede ist, dann steht Nvidia hier natürlich an der Spitze. Die Aktie verzeichnete in den letzten Handelstagen zweistellige Zugewinne und zog andere Branchentitel mit nach oben. Auslöser der Rally war niemand geringer als Nvidia-CEO Jensen Huang, der sich auf einer Goldman Sachs-Konferenz in San Francisco optimistisch über die Aussichten äußerte. Die Nachfrage nach KI-Chips sei ungebrochen stark. So stark, dass das Unternehmen offenbar weiterhin mit der Produktion nicht hinterherkommt. Darüber hinaus, so Huang, gehe KI weit über die Herstellung von Halbleitern hinaus. Nvidia spielt laut dem CEO eine Schlüsselrolle in einem umfassenden Ökosystem, das Cloud-Anbieter und Entwickler umfasst. Besonders hob er die Bedeutung von TSMC, dem führenden Zulieferer von Nvidia, hervor und betonte die Stabilität der asiatischen Lieferkette, trotz möglicher geopolitischer Risiken. Zugewinne verzeichnete in der Folge entsprechend auch die TSMC-Aktie.

Aufwärts ging es in der letzten Handelswoche auch für die Aktie des E-Autopioniers Tesla, die ja 2024 bislang keinen sonderlich guten Lauf hatte und YTD sogar im Minus handelt. Gespannt wird hier bereits auf den 10. Oktober gewartet: Tesla soll dann nämlich in Los Angeles das Robotaxi vor den Vorhang holen, sofern der Termin hält. Musk sorgt im Vorfeld schon mal dafür, dass die Erwartungen hoch sind. Am Mittwoch postete er auf „X“, die Vorstellung des Robotaxis werde der bedeutendste Moment für Tesla seit dem Model 3 sein. Letzteres ist bereits neun Jahre alt.

Daneben dürften auch die Verkaufszahlen aus China für August positiv aufgenommen worden sein. Zwar ging der Absatz im Jahresvergleich zurück, allerdings konnte Tesla mit über 63.000 verkauften Fahrzeugen ein Plus von 37 % gegenüber dem Vormonat Juli verbuchen.

Auf wikifolio.com hat sich das Trading-Sentiment bis zuletzt deutlich verbessert. Auf 7-Tage-Sicht verzeichnet die Aktie eine Kaufquote von 75 % bei 378 Trades.

Trading-Sentiment:

Auch wikifolio Trader Richard Dobetsberger (Ritschy) hat seine Tesla-Position in UMBRELLA in den letzten beiden Wochen nochmal deutlich aufgestockt. Nun kommt die Aktie im wikifolio auf eine Gewichtung von 17,2 % - Platz 2 nach Rheinmetall. Auch wenn Ritschy seine Entscheidung nicht kommentierte, dürften charrtechnische Faktoren eine Rolle gespielt haben. Nach der starken Performance der Aktie seit Anfang/Mitte August hat sich das Chartbild jedenfalls aufgehellt.

Schlechte Nachrichten gab’s am Dienstag von BMW. Der deutsche Autobauer muss wegen Problemen mit einem Bremssystem des Zulieferers Continental und der anhaltenden Flaute auf dem chinesischen Markt seine Prognose für 2024 kappen. Es wird nun beim Absatz ein leichter Rückgang statt eines leichten Wachstums erwartet. Auch die Gewinnmarge wird etwas niedriger ausfallen als bislang gedacht. BMW- und Continental-Aktien verloren nach der Meldung jeweils bis zu 9 %.

Seit BMW Anfang April ein neues Allzeithoch bei 115,35 Euro markierte, geht’s für die Aktie bergab. Zuletzt notierte das Papier nur noch bei etwa 73 Euro. Während der DAX in 12 Monaten gut 18 % zulegen konnte, hat BMW ein Viertel seines Wertes verloren.

Die wikifolio Trader nutzen den Abverkauf bei der Aktie weitestgehend für den Einstieg. 86 % der Trades der letzten 7 Handelstage waren Käufe. Auch auf Monatssicht ist das Sentiment deutlich positiv. Aber: BMW wird deutlich weniger gehandelt als etwa Tesla. In den letzten 7 Handelstagen gab es hier nur 59 Trades. Das Sentiment ist also mit Vorsicht zu genießen – gut möglich, dass der eine oder andere Trader hier nur auf einen kurzfristigen Rebound nach dem neuerlichen Abverkauf spekuliert.

Trading-Sentiment:

Angesichts der mauen Aussichten für die gesamte Branche geben sich auch die Analysten laut aktien.guide eher zurückhaltend. Zwar liegt das durchschnittliche Kursziel mit 92,75 Euro fast 27 % über dem aktuellen Kurs, von 22 Analysten empfehlen aber nur 8 die Aktie zum Kauf. Immerhin: Die Hälfte sagt „Halten“. Und nur 3 Experten raten zum Verkauf.

Der Kursanstieg der AMD-Aktie in der letzten Handelswoche, der zum Großteil von den Aussagen des Nvidia-CEOs verursacht wurde, hat – anders als dies bei Nvidia selbst der Fall war – bei AMD zu Gewinnmitnahmen geführt. Das Unternehmen kann aktuell einfach nicht mit den Produkten von Nvidia mithalten. Und die Aktie entsprechend auch nicht. (Nvidia YTD +140 %; AMD YTD +3 %).

Dazu passend kündigte AMD in der letzten Woche einen Strategiewechsel an: AMD will bei der Entwicklung von Highend-Grafikkarten künftig auf die Bremse steigen. Jack Hyunh, Senior Vice President und General Manager der Computing- und Grafik-Sparte von AMD, teilte im Rahmen der IFA 2024 mit, dass sich AMD künftig verstärkt auf den Massenmarkt fokussieren möchte, anstatt dem Wettbewerb mit Nvidias Spitzenmodellen Beachtung zu schenken. AMD will seine Marktanteile drastisch erhöhen – von aktuell 12 auf 40 bis 50 %. Um das zu erreichen, will man mit seinen Grafikkarten den breiten Markt ansprechen und nicht – wie Nvidia – den „Porsche- oder Ferrari-Käufer“. Hyunh stellte außerdem klar, dass diese Strategie sich auf den Endkundenmarkt bezieht – bei KI-Chips und Rechenzentren verfolge man weiterhin die „King of the hill“-Strategie.

Zu guter Letzt heißt es bei der Meme-Aktie GameStop mal wieder „Jumping the ship“. Nach zweistelligen Kursverlusten auf Wochensicht haben sich die wikifolio Trader von der Aktie getrennt. Auch auf Monatssicht sind die Verkäufer in der Überzahl.

Der Titel brach am Mittwoch um knapp 12 % ein, weil die am Vorabend nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen enttäuschend ausgefallen waren. Das Unternehmen kündigte außerdem die Ausgabe von weiteren Aktien an. Demnach verzeichnete GameStop von Mai bis Juli einen deutlichen Umsatzrückgang. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, lag der Quartalsumsatz bei 798,3 Millionen Dollar – 31 Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum. Vom Finanzdienst LSEG befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 895,7 Millionen Dollar gerechnet.

Der Trend zum Online-Kauf belastet GameStop weiterhin. Neben Geschäftsschließungen kündigte das Unternehmen an, ein Emissionsangebot von bis zu 20 Millionen Aktien beantragt zu haben. Der Erlös soll für „allgemeine Unternehmenszwecke“ verwendet werden, einschließlich möglicher Akquisitionen und Investitionen. GameStop dürfte damit weiterhin ein Spielball für Spekulanten sein, aber nichts für Langfristinvestoren.

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