Die heißesten Aktien der letzten Woche

Mit einem Anstieg von rund 13 Prozent reagierte die Aktie von Oracle am vergangenen Mittwoch auf die kurz zuvor veröffentlichten Zahlen zu dem Ende Mai abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023/24. Und das, obwohl die Konsensschätzungen bei Umsatz und Gewinn nicht einmal erreicht wurden. Die Aussicht auf ein zunehmendes Umsatzwachstum in den kommenden Quartalen, eine Reihe von neuen Aufträgen im Zusammenhang mit KI-Lösungen sowie weitere Partnerschaften mit namhaften Branchengrößen sorgten dennoch für gute Stimmung unter den Investoren. Als weltweit größter Hersteller von Unternehmenssoftware setzt Oracle stark auf Cloud-Angebote und den Bau von kleinen und großen Rechenzentren. Das kommt an der Börse gut an, wie der Sprung auf ein neues Allzeithoch belegt. Auch bei den wikifolio Tradern ist die Aktie sehr beliebt. Das aktuelle Trading-Sentiment bei Oracle zeigt eine deutliche Ausweitung des Kaufüberhangs in den vergangenen sieben Tagen.

Trading-Sentiment:

Dominik Rausch-Schott (DominikRS) hat die Aktie direkt am Mittwoch in sein sehr erfolgreiches wikifolio BUY L0W SELL H1GH aufgenommen. Trotz eines kleinen Teilverkaufs (mit rund fünf Prozent Gewinn) ist der US-Wert aktuell immer noch mit zehn Prozent in den Portfolio vertreten. „Die überraschend guten Earnings von Oracle und der positive CPI-Bericht bieten eine solide Grundlage, um den Markt, insbesondere im Chipsektor mit Unternehmen wie Nvidia, AMD und Oracle, weiter voranzutreiben“, zeigt sich der Trader nicht nur für den Softwarehersteller sehr zuversichtlich. Auch bei den anderen beiden Aktien ist er größer investiert, was entscheidend zu der seit dem Sommer 2019 sehr starken Performance von über 600 Prozent beigetragen hat. Im Jahresdurchschnitt erwirtschaftete das wikifolio damit bislang rund 50 Prozent.  

Der Markt für Zahlungsdienstleistungen ist hart umkämpft, was nicht ohne Folgen bleibt. In Deutschland ist ein mit großen Hoffnungen gestarteter Player nun offiziell gescheitert. Das im Herbst 2015 als Konkurrenz zu PayPal, Visa und Mastercard ins Leben gerufene Online-Bezahlverfahren Giropay/Paydirekt der deutschen Banken und Sparkassen wird zum Ende des laufenden Jahres eingestellt. Grund ist die mangelnde Akzeptanz bei Händlern und Verbrauchern. Hinzu kommt, dass auf europäischer Ebene aktuell das Bezahlsystem EPI (European Payments Initiative) vorangetrieben wird. Der US-Branchenriese PayPal versucht derweil, die zurzeit mit 35 Millionen bezifferte Zahl seiner aktiven Kundenkonten hierzulande weiter auszubauen. Dafür wurde pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland eine neue crossmediale Marketingkampagne mit Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski gestartet. Damit will das Unternehmen die Relevanz von PayPal in Alltagssituationen aufzeigen und auf die Vorteile durch das Bezahlen mit PayPal aufmerksam machen.

Trading-Sentiment:

Die Aktie von PayPal hat davon bislang noch nicht profitieren können. Gleich mehrfach ist der US-Wert zuletzt an dem charttechnischen Widerstand bei 68 US-Dollar gescheitert. Nach dem jüngsten erfolglosen Anlauf brach der Kurs in der abgelaufenen Woche um 9,1 Prozent ein. Die wikifolio Trader sind aber mehrheitlich der Meinung, dass die Aktie Luft nach oben hat. Rücksetzer werden hier immer wieder zum Einstieg genutzt. Ein Blick auf das Trading-Sentiment zeigt den deutlichen Käuferüberhang bei PayPal in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten.

Top-Trader Christian Scheid (Scheid) hat die Aktie zwar nicht in seinen wikifolios, hält den Titel aber trotzdem für aussichtsreich. „Für langfristig orientierte Anleger könnte sich ein Einstieg auszahlen“, postete der Finanzjournalist mit Blick auf „ermutigende Aussagen“ von Paypal-CEO Alex Chriss auf der Global Technology Conference der Bank of America. Da hatte der Firmenlenker unter Verweis auf die bereits früh im Jahr ergriffenen Kostensenkungsmaßnahmen erklärt, dass der Konzern sowohl bei den Transaktionserlösen als auch bei den Einsparungen über den Erwartungen liege.

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Die zunehmend gute Stimmung in der amerikanischen Halbleiterindustrie wirkt sich auch auf die Aktien von Branchenplayern in anderen Ländern aus. So konnte die japanische Advantest Corporation in der vergangenen Woche gut fünf Prozent an Wert gewinnen. Der Hersteller von Leistungstestgeräten für Halbleiter nährte damit bei seinen Aktionären die Hoffnung auf eine erfolgreiche Bodenbildung der im Frühjahr nach dem vorherigen Höhenflug unter Druck geratenen Aktie. Der Vorstand des Konzerns sorgte mit einigen Aussagen ebenfalls für gute Laune. Firmenchef Douglas Lefever hatte in einem Interview erklärt, dass die boomende Nachfrage nach für Aufgaben der Künstlichen Intelligenz verwendeten Hochleistungsspeichern (HBM) das Geschäft mit Speichertestgeräten ankurbelt. Diese Speicher machen bei dem Unternehmen zurzeit etwa die Hälfte des Speichertestgeschäfts aus und man geht davon aus, dass sich dieser positive Trend in naher Zukunft fortsetzen werde. Vor allem der Bereich Edge AI, also die Ausführung von KI-Aufgaben auf lokalen Geräten wie zum Beispiel Smartphones, verspreche noch einiges an Potenzial, weil es hier durch die höhere Komplexität eine Menge Testinhalte gebe.

Darauf setzen auch die Analysten, die der Aktie laut aktien.guide einen fairen Wert von rund 6.390 JPY zutrauen, was einen Aufschlag von rund 20 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs bedeuten würde. Von 14 Analysten voten immerhin acht mit „Kaufen“ und sechs mit „Halten“. Den Verkauf der Aktie empfiehlt auf dem aktuellen Niveau kein einziges Researchhaus. Einige der bislang bei Advantest Corporation investierten wikifolio Trader scheinen diesen Optimismus allerdings nicht zu teilen. Sie haben den Anstieg der Aktie in der Vorwoche stattdessen für Gewinnmitnahmen genutzt.

Was hoch steigt, kann tief fallen. Getreu diesem Motto zählen die Aktien der großen Rüstungsunternehmen ohne Zweifel zu den gefährdeten Werten am deutschen Aktienmarkt. Einen Vorgeschmack auf etwaige Risiken bekamen Anleger in der abgelaufenen Woche, als Aktien wie Hensoldt, Renk und Rheinmetall deutliche Verluste hinnehmen mussten. Rheinmetall etwa verlor mit 9,4 Prozent auf Wochensicht noch wesentlich mehr als der in Europa ohnehin schon sehr schwache Gesamtmarkt. Das Handelsblatt spekuliert über mögliche Gründe und nennt dabei die Hoffnung auf baldige Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg, den Ausgang der Europa-Wahl, die allgemeine Neigung zu Gewinnmitnahmen an den europäischen Börsen und mögliche Verkäufe durch algorithmusbasierte Tradingprogramme. Der Fall unter 500 Euro habe den Abwärtsdruck zusätzlich verstärkt, weil an solchen runden Marke häufig Stop-Loss-Orders ausgelöst würden.

Während die Analysten mit einem durchschnittlichen Kursziel von gut 575 Euro nach dem Rücksetzer laut aktien.guide mehrheitlich optimistisch sind, was einem Kurspotenzial von 20 Prozent entspricht, haben sich mehrere wikifolio Trader lieber von der Aktie getrennt. Andreas B. Schäfer (Poleposition) ist das in seinem auf Rekordhoch notierenden wikifolio Megatrend Gewinner Basics sogar schon vor dem Kursrutsch gelungen. „Letzte Woche zeigte unsere KI Warnsignale bei Rheinmetall und wir sind rechtzeitig ausgestiegen“, freute sich der Trader trotz kleiner Verluste über einen Verkaufskurs, der mit rund 514 Euro sieben Prozent über der aktuellen Notierung liegt.

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