Angesichts strengerer CO2-Besteuerung in der EU sind die Branchengranden gezwungen, den E-Auto-Anteil zu erhöhen, um so den CO2-Austoß ihrer Gesamtflotte zu senken. Für diese neue Generation der Stromer setzen viele in der Branche auf Kooperationen und offene Entwicklungsplattformen. Glaubt man Insidern, könnte die Mega-Fusion zwischen Peugeot Citroen und Fiat Chrysler erst der Anfang gewesen sein.
In Expertenkreisen herrscht indes Unklarheit, ob diese E-Großoffensiven vom Verbraucher angenommen werden. Schlechte Infrastruktur und mangelnde politische Impulse stünden hier im Weg. Während die Industrie hierzulande hadert, lassen Tesla und der Newcomer Byton die Investorenherzen höherschlagen und legen beeindruckende Rallyes aufs Börsenparkett. Und die Konkurrenz wird in Zukunft nicht abnehmen, zuletzt hat sogar Sony ein Konzept-Auto präsentiert. Ist 2020 der Sargnagel für die deutsche Autobranche? Oder feiern sie das CO2-neutrale Comeback?
Große Herausforderungen für die deutschen Autobauer
„Die klassischen Autobauer werden weiter große Herausforderungen bei der Umstellung auf Elektroantriebe zu bewältigen haben. Die Margen sind weiter unter Druck. Ob die Hersteller in den nächsten Jahren die Kurve hin zu größerer Profitabilität schaffen, ist schwer vorherzusagen. Aktuell sehe ich bei
VW hat im vergangenen Jahr mit der Produktion des ID.3, dem ersten reinen E-Auto des Konzerns, begonnen. Der Stromer ist der erste, der auf dem neuen modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB-Plattform) von VW basiert. Diese Plattform soll zukünftig als Basis für eine ganze Reihe an E-Autos des Konzerns dienen. Regulärer Verkaufsstart des ID.3 ist April 2020.
Politischer Druck und zunehmende Konkurrenz
Diesen Schritt geht der Autobauer nicht zuletzt wegen zunehmendem politischem Druck. Flender erklärt: „Noch stärkere CO2-Besteuerungen, SUV-Verbote in Städten und komplett autofreie Städte könnten der Branche weiter zusetzen. Genau wie die vielen neuen Konkurrenten aus den USA und China, wie
, Byton, Rivian usw. Auf der CES hat jetzt sogar Sony ein Elektroauto vorgestellt. Die Frage ist, ob die Hersteller von heute weiter bei der Wertschöpfung eine große Rolle spielen. Früher hat man Motoren entwickelt, jetzt werden die Batterie und Chips zugekauft.“Holger Degener (
Tesla, die wertvollste US-Automarke aller Zeiten
Gefragt nach den zukünftigen Gewinnern und Verlierern der Branche, erläutert Degener: „In meinem wikifolio sind
, VW und vertreten, weil alle günstig bewertet sind. Ich kann mich auch noch an Jahre erinnern, in denen alle drei Aktien abwechselnd den DAX nach oben gezogen haben. Bei BMW habe ich die Vorzugsaktien am höchsten gewichtet, auch weil die Dividende hier als Baustein dem wikifolio etwas Stabilität verleiht. Ansonsten denke ich, dass VW gut aufgestellt ist und Nachholpotenzial hat.“ Flender teilt zwar Degeners Ansichten bezüglich VW, legt sein Vertrauen aber in einen anderen Autobauer: „Tesla wird meiner Meinung nach führend bleiben, Volkswagen kann etwas aufholen und mit Porsche und Audi eine gute Rolle spielen. Bei den Zulieferern sind Hella und Infineon gut positioniert. Schlecht wird es bei allen laufen, die heute noch viel im Bereich Getriebe und Motoren erwirtschaften.“Flenders Glaube an Tesla teilen auch die Aktionäre. Die Aktie konnte, beflügelt von Verkaufszahlen deutlich über Markterwartung, ihren Wert in den letzten drei Monaten verdoppeln. Mit einer Marktkapitalisierung von über 90 Milliarden US-Dollar ist Tesla damit die wertvollste US-Automarke aller Zeiten. Aber nicht nur Tesla traut Flender einiges zu. Er sieht den ganzen E-Auto-Markt kurz vor dem Durchbruch: „Ich denke, das E-Auto wird sich jetzt schnell durchsetzen. 2020 könnte mit dem VW ID3, dem Model Y von Tesla, dem Porsche Taycan und vielen weiteren Modellen das Jahr des E-Autos werden.“
Zurückhaltender gibt sich Degener: „Ich sehe E-Autos erstmal auch als Zweitwagen für kürzere Strecken oder eben im Premiumsegment oder sogar als Imagewerbung. Daher würde ich annehmen, dass die E-Autos sich über die nächsten 20 Jahre durchsetzen werden. Für mich ist die Reichweite noch ein Problem, alles unter rund 800 Kilometer würde ich als Hindernis empfinden.“
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