wikifolio Jahresausblick: Diese Börsentrends erwarten Anleger und Trader 2024
Wien, 21.12.2023
wikifolio.com, die führende europäische Online-Plattform für Handelsideen von privaten Tradern und professionellen Vermögensverwaltern hat eine Jahresausblicks-Umfrage unter Ihren Nutzern erstellt. 615 Anleger und Trader haben ihre Erwartungen für den Aktienmarkt, die Zinsentwicklung und Anlage-Chancen in unterschiedlichen Sektoren und Regionen mit wikifolio.com geteilt. Die wichtigste Erkenntnis: Die wikifolio Community blickt positiv ins neue Jahr: Nach dem Bärenmarkt 2022 und den schlechten Nachrichten rund um Inflation, steigende Zinsen und geopolitische Konflikte, erwarten die Umfrageteilnehmer steigende Aktienkurse.
Beeindruckende 78 % der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass die Börsen 2024 zulegen werden. Fast die Hälfte glaubt, dass die Zugewinne zumindest so gut sein werden wie im historischen Schnitt (6 - 8 %) oder womöglich sogar höher.
„Nachdem ich nun zwei Jahre eher etwas vorsichtig war, erwarte ich für 2024 endlich mal wieder ein gutes Börsenjahr, wenn keine unerwarteten politischen Verwerfungen aufkommen. Der Hauptgrund ist, dass die Bewertungen nun niedrig sind, wir den Zinspeak erreicht haben sollten und in der zweiten Jahreshälfte bereits erste Zinssenkungen sehen könnten, welche die Bewertung von Aktien antreiben dürften.“ kommentiert Simon Weishar (Szew), der das wikifolio Szew Grundinvestment publiziert, seinen 2024er-Ausblick.
Zinsen runter, Märkte rauf
Was die Zinsentwicklung betrifft, ist sich die wikifolio Community einig: nur 4,5 % erwarten 2024 weitere Zinserhöhungen. Immerhin knapp 55 % der Umfrageteilnehmer gehen von fallenden Zinsen 2024 aus. Anleger, die sich den „Zinspeak“ noch in Form eines Tages- oder Festgeldkontos (oder Sparbuchs) sichern möchte, sollten sich nach Ansicht der wikifolio-Nutzer also ranhalten. Uneins ist man sich lediglich darüber, ob das die Börsen positiv beeinflussen wird. Vorsichtig optimistisch äußert sich Richard Dobetsberger (Ritschy), der das wikifolio UMBRELLA führt: „2024 könnte von sinkenden Zinsen und steigenden Märkten bestimmt werden.“
Immerhin: Nur 6,2 % der Umfrageteilnehmer sagen, die Aktienkurse werden fallen. Das würde bedeuten, dass der DAX die 16.000 wieder von unten betrachtet. Aber die wikifolio-Anlagestrategien denken natürlich international und weit über den Deutschen Aktien Index hinaus.
Erwartungen für Deutsche Aktien dramatisch gering
Die Frage, welche Länder und Regionen sich 2024 am besten entwickeln, beantworten lediglich 2,3 % der Umfrageteilnehmer mit Deutschland. Selbst China – traditionell auf wikifolio.com eher unterrepräsen-tiert – kommt auf fast 10 %. Die Schwellenländer ohne China schaffen es immerhin auf 23% Das meiste Vertrauen in eine positive Aktienentwicklung erwarten die Aktionäre jedoch in den USA. Gut 58 % sehen hier das größte Potential.
Seitens Konjunktur könnte es in der ersten Jahreshälfte 2024 in Übersee aber ebenfalls schwierig werden, glaubt wikifolio Trader Christian Scheid (Scheid), erfolgreich unter anderem mit dem wikifolio Special Situations long/short. Er geht von einem schwierigen Aktienjahr 2024 aus: „Ich rechne für 2024 mit einem ‚hard landing‘ in den USA - also einer Rezession. Das wird nicht ohne Folgen für die Unternehmensgewinne und damit die Aktienmärkte bleiben. Die Notenbanken werden die Zinsen senken, allerdings wird das zunächst mit fallenden Börsenkursen einhergehen. Irgendwann im Jahresverlauf erwarte ich bei Aktien allerdings die Trendwende, diesen Zeitpunkt muss man erwischen. Es gilt daher, die Worte und Taten der Notenbanker genauestens zu verfolgen.“
Small Caps schlagen Large Caps / Technologie Aktien weiterhin im Fokus
Im kommenden Jahr wollen sich wikifolio Anleger und Trader verstärkt mit Nebenwerten beschäftigen (18%). Lediglich 3% sehen bei large Caps die größten Potenziale. Weit weniger überraschend sieht die wikifolio Community bei Technologie- und Wachstumsaktien das größte Potenzial. 42 % sehen hier weiterhin die meisten Chancen. Sollte es von der Zinsfront tatsächlich Erleichterung geben, wäre das durch-aus folgerichtig: Gerade Wachstumsaktien sind oft von günstiger Refinanzierung abhängig bzw. profitieren von günstigen Zinsen.
Fast drei Viertel der Befragten vertreten die Meinung, bei „Technologie und KI“ sollte man auf jeden Fall dabei sein. Zum Vergleich: Nur ein Viertel glaubt an den Investmenttrend Gesundheit, der damit weit abgeschlagen Platz 2 der Trends belegt, die man 2024 nicht verpassen sollte.
(Geo-)Politische Risiken
Relativ offen bleibt die Frage, ob sich Börsianer auch 2024 mit geopolitischen Krisen beschäftigen werden müssen. Immerhin sagen 47 % der Umfrageteilnehmer, dass sie den Aktienmärkten – selbst im Falle einer Eskalation – nicht schaden werden. Nur knapp 29 % rechnen mit einer Verschlimmerung der Lage, die die Kurse belastet. Allerdings gaben 24 % der Umfrageteilnehmer an, dazu keine Prognose abgeben zu wollen.
Daneben steht uns 2024 mit den US-Präsidentschaftswahlen auch ein politisches Risiko ins Haus. Nach aktuellem Stand dürften Donald Trump und Joe Biden erneut aufeinandertreffen. Die gute Nachricht: Die wikifolio Community hält sich größtenteils an die Börsenweisheit „Politische Börsen haben kurze Beine“ – 42 % sagen, es ist egal, wer gewinnt. Darauf folgen die Biden-Fans (20%) und abgeschlagen die Trump-Befürworter. Nur 8 % erwarten eine Trump-Hausse nach dem Motto „Let’s make the stock market great again“
Meinungen der wikifolio Trader zu Tech, Immobilien und grüne Energie
Die Magnificent 7, Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla und Microsoft, haben 2023 die US-Börsen bestimmt. Sie werden auch 2024 auf die eine oder andere Art bestimmen, wie sich die Märkte entwickeln, erwarten auch die wikifolio Nutzer.
wikifolio-Trader Christian Scheid ist nicht überrascht: „Menschen im Allgemeinen und Anleger im Speziellen neigen dazu, die Trends der jüngeren Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben. Und gerade bei den Magnificent 7 war und ist der Trend sehr ausgeprägt.“ Scheid, der unter anderem für das wikifolio Special Situations long/short verantwortlich ist, zeigt sich allerdings skeptisch, ob Big Tech weiterhin eine derart fulminante Performance liefern wird können: „Aus heutiger Sicht ist schwer vorstellbar, dass diese Aufwärtsbewegung in der gleichen Geschwindigkeit weitergeht. Eines ist aber sicher: Am hohen Einfluss der Magnificent 7 auf Märkte und Indizes dürfte sich so schnell nicht viel ändern.“
Der ehemalige Tech-Unternehmer Stefan Waldhauser (stwBoerse), Trader des wikifolios High-Tech Stock Picking, war nie ein großer Fan der „Dickschiffe“, stattdessen setzt er vorrangig auf wachstumsstarke Unternehmen abseits des Mainstreams: „Es könnte sich endlich mal wieder lohnen, auf die Tech-Werte der 2. und 3. Reihe zu schauen.“ Auch Vincent Soltau (Juliette), der mit dem wikifolio Tech & GreenTech Aktienwerte vor allem auf Nebenwerte setzt, ist überzeugt, dass 2024 einiges anders wird: „Europäische, insbesondere deutsche, Small- und Midcaps aus dem Tech-Bereich werden überproportional steigen, da Nachholpotenzial gegenüber den Big Techs besteht.“
Der „Small Caps aus dem Tech-Bereich“-Theorie kann auch Simon Weishar (Szew) etwas abgewinnen. Sein Aktienfavorit für 2024 ist Antares Vision. Das italienische Tech-Unternehmen kommt gerade einmal auf eine Marktkapitalisierung von 200 Millionen Euro. Antares bietet unter anderem Inspektionssysteme und -maschinen zur Qualitätskontrolle an oder auch „Track-and-Trace“-Produkte – wer etwas zurückverfolgen will, dürfte bei Antares gut aufgehoben sein. Weishar summiert: „Antares wurde vor allem von der konjunkturellen Unsicherheit gepaart mit hohen Zinsen belastet, die die Bewertung auf ein sehr niedriges Niveau getrieben hat. Sollte sich der Ausblick etablieren, dass es Zinssenkungen noch im Jahr 2024 und damit eine Stabilisierung der Konjunktur geben wird, dann könnte Antares zu den großen Gewinnern im nächsten Jahr gehören.“
Chancen bei Gewinnern der Zinswende
Was abseits von Tech definitiv zu beobachten sein wird, ist die Immobilien-Branche, sagt Scheid. Vonovia und Immo-Aktien der 2. Reihe hätten demnach gute Karten: „Wie die Geschäftsmodelle und Aktienkurse der Immobilienkonzerne unter dem Umfeld steigender Zinsen gelitten haben, sucht seinesgleichen. Doch in meinem Szenario stark fallender Kapitalmarktzinsen werden sie umgekehrt die Hauptgewinner sein. Da die Abschläge zum Nettoinventarwert noch immer immens sind – bei Vonovia beispielsweise rund 50 Prozent –, ist der Hebel sehr groß. Ansatzweise konnte man diese Entwicklung schon im zweiten Halbjahr 2023 sehen. Immer wenn die Renditen am Anleihenmarkt gesunken sind, gehörten die Immobilienaktien zu den größten Gewinnern.“
Richard Dobetsberger, der neben Scheid, Weishar und anderen definitiv zu den besten wikifolio-Tradern des Jahres 2023 zu zählen ist, setzt auf fast Vergessenes: „Überraschen könnten die abgestraften Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien. Denn von Energie kann man nicht genug bekommen – und das ist nicht nur in der Wirtschaft so. Als Molekularbiologe denke ich da auch und insbesondere an unsere lieben Mitochondrien, die unsere Zellen täglich mit Energie versorgen.“
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