Zum Inhalt springen

Experten widersprechen Trump: US-Autos in EU unverkäuflich

04.04.2025

06:15

WASHINGTON/BERLIN

WASHINGTON/BERLIN (dpa-AFX) - Mit neuen Zöllen will US-Präsident Donald Trump die EU dazu bringen, sich für US-amerikanische Automarken zu öffnen. Doch Experten widersprechen: Nicht Handelsschranken oder Zölle seien schuld am schwachen Abschneiden der US-Autobauer in Europa, sondern deren Modelle.
Trader Reaktion auf News

Hat der Markt überreagiert?

Kaum
Sehr
"Das ist das große Problem der US-Hersteller, die Geschmäcker der europäischen Konsumenten einfach nicht zu treffen", sagt Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. "Die haben eigentlich nichts anzubieten, was bei uns größere Marktanteile gewinnen könnte."
Einzige Ausnahme sei Tesla (Im Portfolio von Philipp Struck +297,2 %), fügt Bratzel hinzu. "Aber Tesla hat jetzt andere Probleme." Im ersten Quartal war der Absatz des E-Auto-Herstellers um 13 Prozent abgesackt. Grund dürfte auch wachsende Kritik an Tesla-Chef und Trump-Berater Elon Musk sein.
Trump wirft EU unfairen Wettbewerb vor
Trump hatte die seit Donnerstag geltenden Zusatzzölle von 25 Prozent auf Importautos damit begründet, dass Europa sich zu sehr abschotte. "Einer der Gründe, warum ich Zölle einführe, ist der, dass wir Millionen ihrer Autos nehmen - BMW (Im Portfolio von Christoph Neemann +190,3 %), Volkswagen (Im Portfolio von Holger Degener +275,5 %), Mercedes-Benz (Im Portfolio von Richard Dobetsberger +2.466,4 %)", sagte der 78-Jährige. Gleichzeitig sei es "fast unmöglich", US-Autos in die EU auszuführen.
Die Zahlen scheinen Trump zunächst recht zu geben: Während im vergangenen Jahr fast 450.000 Autos aus Deutschland in die USA gingen, waren es in umgekehrter Richtung nur 136.000, berichtet der Branchenverband VDA.
Und während die USA bisher - vor Einführung des 25-Prozent-Aufschlags - nur 2,5 Prozent Zoll auf Pkw aus Europa erhoben, liegt der Satz der EU für US-Fahrzeuge bei 10 Prozent.
US-Autos zu groß für Europa
Doch das sei eben nicht der Grund für das Ungleichgewicht, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. "Die Autos aus Amerika sind bei uns schlicht unverkäuflich." Für Europa seien sie zu groß, der Benzinverbrauch viel zu hoch angesichts der hiesigen Spritpreise. "Du kannst hier kein Auto verkaufen mit acht Zylindern und 15 Litern Verbrauch." In den USA sei das angesichts der dortigen Benzinpreise kein Problem, in Europa schon.
Das jahrelang meistverkaufte US-Modell, der Pick-up-Truck Ford F-150, wird in Europa daher gar nicht offiziell angeboten, ebenso wenig wie das Konkurrenzmodell der Stellantis (Im Portfolio von Wolfgang Radax +197,2 %)-Marke Ram. Konkurrenzfähige Klein- und Kompaktwagen hätten die US-Hersteller dagegen gar nicht im Angebot.
"Wenn man hier Autos verkaufen will, braucht man Modelle, die die Kunden auch wollen", sagt Dudenhöffer. Das gelinge den US-Herstellern bisher aber nicht. Daran, so Dudenhöffer, könnten auch Zölle nichts ändern.

Erwähnte Wertpapiere

Marktreaktionen (74)

Bastian Müller

+516,8 %

,David Hoch

+149,4 %

,Stefan Ebert

+5,3 %

und 1 weiterer Top-Trader haben bereits reagiert.

Gib jetzt deine Einschätzung ab!

Waren diese News überraschend?

Kaum
Sehr

Hat der Markt überreagiert?

Kaum
Sehr

Kurspotential 1 Jahr

BMW (ST)
< -30%
< -15%
neutral
> +15%
> +30%

Kurspotential 1 Jahr

Mercedes-Benz Group
< -30%
< -15%
neutral
> +15%
> +30%

Kurspotential 1 Jahr

Volkswagen (VZ)
< -30%
< -15%
neutral
> +15%
> +30%

Kurspotential 1 Jahr

Ford Motor
< -30%
< -15%
neutral
> +15%
> +30%

Kurspotential 1 Jahr

Stellantis
< -30%
< -15%
neutral
> +15%
> +30%

Kurspotential 1 Jahr

Tesla
< -30%
< -15%
neutral
> +15%
> +30%

Trader Kommentare

Weitere News

Copyright

Copyright dpa-AFX und APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung der dpa-AFX sowie APA nicht gestattet.

 

Disclaimer

Alle Meldungen der APA sowie der dpa-AFX werden mit journalistischer Sorgfalt nach den Prinzipien insbesondere von Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und publizistischer Unabhängigkeit sowie unabhängig von Einwirkungen politischer und wirtschaftlicher Institutionen erarbeitet. Meldungen zu Anlageempfehlungen / Finanzanalysen von Dritten fassen diese lediglich zusammen bzw. geben sie in Auszügen wieder. Die Meldungen stellen aber weder eine Anlageberatung oder Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Abschluss bestimmter Finanzgeschäfte dar.

Darüber hinaus ersetzen sie nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. Daher ist jegliche Haftung für Schäden aller Art (insbesondere Vermögensschäden), die bei Verwendung der Meldungen für die eigene Anlageentscheidung unter Umständen auftreten, ausgeschlossen. Auf den Inhalt der Finanzanalyse/ Anlageempfehlungen selbst haben wikifolio, APA und dpa-AFX keinen Einfluss, verantwortlich dafür ist ausschließlich das jeweils für die Erstellung verantwortliche Unternehmen. Hinweise zu etwaig bestehenden Interessen bzw. Interessenkonflikten hinsichtlich der Finanzinstrumente, auf die sich die Meldungen der APA sowie der dpa-AFX beziehen, werden auf der folgenden Internetseite offengelegt: APA Offenlegungspflicht

Beliebter Artikel

Ausgewählte Top wikifolios

6,59 Mio
Investiertes Kapital
+24,8 %
Ø-Perf. pro Jahr
2,04 Mio
Investiertes Kapital
+14,6 %
Ø-Perf. pro Jahr
0,34 Mio
Investiertes Kapital
+21,7 %
Ø-Perf. pro Jahr