Pionier und Dauerläufer

Beflügelt von exzellenten Zahlen, massiven Steigerungen bei Umsatz und Nettogewinn, trieb ein zweistelliger Kurssprung die Aktie zum Allzeithoch. Doch dies war beileibe nicht nur ein positiver Ausrutscher. Schon das ganze Jahr 2024 läuft für die Texaner sehr gut und sorgte für einen Zuwachs von mehr als 30 %. Im Prinzip ist das Papier seit mehr als 20 Jahren ein echter Dauerläufer.

Bereits in den 1970ern gegründet, steht der SAP-Konkurrent für die kontinuierliche Weiterentwicklung seines Kernproduktes – Datenbanken. Die fortschrittliche Technologie wurde schnell zum Industriestandard und mit der Expansion in den Cloud-Markt sind größere Unternehmen und öffentliche Institutionen auf die IT-Lösungen von Oracle angewiesen. Das zeigen u.a. Verträge mit den Wettbewerbern Google Cloud, Microsoft Azure und jetzt mit Amazon Web Services (AWS). Es mag der Hype einer Nvidia oder der Wow-Effekt einer Apple fehlen, aber der Datenbankpionier steht für nachhaltige Produktentwicklung und vielversprechende Perspektiven.

Wie der Name des wikifolios Cloud Stars International erahnen lässt, hat es TechInvestor Alexander Mittermeier auf einen besonderen Bereich des Technologie-Sektors abgesehen – die Cloud-Unternehmen. Tatsächlich versammelt er alle großen Namen der Branche in seinem Depot, angeführt von Amazon, Microsoft, ServiceNow, Alphabet und unserer Titelaktie Oracle. Insgesamt sind es zurzeit 22 Positionen bei einem Cash-Anteil von 6,1 %. Neben den „Cloud-Stars“ beobachtet er zudem weniger bekannte Unternehmen. Dabei kann die Gewichtung der einzelnen Positionen variieren. Für die konkreten Anlageentscheidungen seiner langfristig angelegten Vorgehensweise spielen fundamentale Faktoren (Geschäftszahlen etc.) eine tragende Rolle, ebenso wie Wachstumsaussichten, das Management, die Marktstellung und die Innovationsfähigkeit des Unternehmens. Darüber hinaus berücksichtigt er die Charttechnik, um bei starken Kursanstiegen Gewinne mitzunehmen oder Verluste zu begrenzen. Mittermeier bringt es seit Start des wikifolios im August 2014 auf eine außergewöhnlich starke jährliche Performance von +14,2 %. Damit summiert sich der Wertzuwachs in fast genau zehn Jahren auf inzwischen +281 %.

Auch Mahan Tahvildari (Mathematiker) fokussiert sich in seinem wikifolio Videospiele auf ein Segment innerhalb des Tech-Universums – die Videospielbranche. Dabei interpretiert er den Sektor allerdings sehr weit. Für ihn kommen nicht nur Konsolenhersteller und Spieleentwickler in Frage, sondern ebenso Publisher, Zulieferer, Fachhändler und weitere Medienkonzerne, die über Patente, Werbung, Lizenzrechte oder Kooperationen mit Dritten einen Teil ihrer Erlöse in der Videospielbranche erwirtschaften. Zu seinen Entscheidungen gelangt der „Mathematiker“, indem er angesagte Trends, Ergebnisse aus Unternehmensberichten und Analysen zur Videospielbranche auswertet und diese um eigene Untersuchungen ergänzt. Chartanalysen der betreffenden Aktien vervollständigen sein Instrumentarium. Sein Anlagehorizont ist eher langfristig ausgelegt. Aktuell hält Tahvildari 38 Einzeltitel, darunter Oracle, Sony, Microsoft, Take 2 Interactive und KONAMI. Mit 7,6 % verfügt er zudem über eine komfortable Cash-Position. Der Wert seines wikifolios konnte im Jahresdurchschnitt um sehr erfreuliche +13,1 % zulegen. Daraus ergibt sich seit August 2016 eine Gesamtrendite von +172 %.

Anders als seine beiden Vorgänger möchte Alexander Görzen (PerformanceTime) mit seinem wikifolio Techwerte Invest an der Wertentwicklung des gesamten Tech-Spektrums partizipieren können. Er legt sich daher nicht auf einen bevorzugten Teilbereich fest. Bei der Auswahl der Aktien verlässt er sich auf die fundamentalen Kennzahlen der Unternehmen und bewertet deren Zukunftsperspektiven. Wichtig ist ihm, dass sie von den aktuellen Trends profitieren. Kauf- und Verkaufssignale erarbeitet er sich aus der Charttechnik. Neben Aktien setzt Görzen auf ETFs, die er vor allem in schwachen Phasen des Gesamtmarktes erwirbt, um in Hochphasen schrittweise Gewinne zu realisieren. Zu seiner Absicherungsstrategie gehört neben dem Einsatz von Stop-Loss-Marken der Handel mit Short-Hebelprodukten. Die Haltedauer der Aktien ist überwiegend mittel- bis langfristig. Augenblicklich hat sein wikifolio folgende Aufteilung: 62 Einzelaktien, darunter Oracle, Apple, Berkshire Hathaway, Amazon und Palantir Technologies, die insgesamt 72,1 % ausmachen, 13 ETFs (18,6 %), sechs strukturierte Produkte (1,5 %) und 7,8 % Cash. Mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von atemberaubenden +37,8 % hat Görzen seit der Auflegung im März 2020 bereits ein Plus von +333 % erwirtschaftet.

Die kommende Terminwoche wird richtungsweisend, startet aber ruhig. Am Dienstag gibt es die ZEW-Umfragewerte zur aktuellen Lage und den Konjunkturerwartungen in Deutschland. Zudem werden die US-Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Der Mittwoch ist vollgepackt mit wichtigen Berichten: Verbraucher- und Erzeugerpreisindex in Großbritannien sowie der Verbraucherpreisindex für die Eurozone. Mit höchster Spannung wird die Fed-Zinssatzentscheidung am Abend erwartet, nachdem die EZB bereits in dieser Woche gesenkt hat. Die Bank of England zieht am Donnerstag mit ihrer Zinssatzentscheidung nach. In den USA gibt es die neuesten Zahlen der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Der Freitag schließt die Woche ab mit dem deutschen Erzeugerpreisindex und dem Verbrauchervertrauen in der Eurozone.

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