Die Politiker diskutieren und verabschieden gezielte Maßnahmen zum Schutz des weltweiten Klimas und auch zahlreiche Unternehmen verpflichten sich zu klimaschonenden Geschäftspraktiken. Der Klimawandel beschäftigt die Menschen wie nie zuvor. Die Suchanfragen bei Google haben sich in den vergangenen Wochen vervielfacht.
Klimaschutz ist mehr als ein Modetrend
Das alles hat dazu geführt, dass das Thema längst auch an der Börse gespielt wird. „Dies lässt sich an der jüngsten Kursentwicklung bestimmter als ‚grün‘ geltender Aktien vergleichsweise gut ablesen“, bestätigt wikifolio-Trader Dennis Raute
( DennisRaute ), der hier kurzfristig einen gewissen „Hype“ vermutet, wie es bei solchen öffentlich heiß diskutierten Themen oft der Fall ist. Trotzdem geht er davon aus, dass der Klimawandel auch mittel- und langfristig ein Thema an den Börsen sein wird: „Durch die stetig wachsende Weltbevölkerung und den endlichen Anteil an Ressourcen müssen sich die Menschen schon etwas einfallen lassen, um langfristig Ernährung, sauberes Wasser, Energieversorgung usw. sicher zu stellen. Nachhaltiges Wirtschaften und alternative Konzepte im Umgang mit den begrenzten Ressourcen sind dafür unabdingbar. Dies sollte sich über kurz oder lang eben auch bei den Kursen der entsprechenden Unternehmen bemerkbar machen“.
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Alte Favoriten stehen auf dem Prüfstand
Ähnlich sehen das auch andere Trader wie Kai Knobloch ( Halbprofi87 ) („gewiss nicht nur ein Modetrend“) und Michael Flender ( GoldeselTrading ) („sollte man bei Investmententscheidungen im Fokus haben“). Einig sind sich die drei Börsianer zudem darin, dass Investoren ihren Fokus vermehrt auf die Aktien der potenziellen Gewinner bevorstehender Veränderungen richten und Branchen, die zu den Verlierern zählen, tendenziell eher meiden sollten.
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„Fluglinien und Kreuzfahrt-Unternehmen als Langfristinvestment darf man vor diesem Hintergrund sicherlich in Frage stellen“, meint zum Beispiel Raute. Der sieht Fonds oder ETFs, die sich dem Thema verschrieben haben, dafür als genauso geeignet an wie Investments in einzelne Aktien. Konkret fallen ihm da die Titel aus dem Segment der erneuerbaren Energien wie , oder und ein. Oder Energieversorger wie , die „vorrangig auf die dezentrale Energieversorgung aus Biomasse, Windkraft und Photovoltaik setzen“. Interessant findet er zudem Unternehmen, die sich für einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen einsetzen und beispielsweise gebrauchte Materialien wieder verwerten: „Zu nennen sind hier beispielsweise Recycler wie oder Wasseraufbereiter wie oder . Auch Biosprithersteller wie CropEnergies oder profitieren vom Trend hin zu alternativen Energieträgern“.
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Weitere potenzielle Profiteure
Michael Flender hat einige dieser Werte ebenfalls auf dem Schirm. Des Weiteren hat er aber auch das Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen im Auge: „Hier sind meine Favoriten und (Hersteller von Blockheizkraftwerken, die mit Wasserstoff betrieben werden können)“. Im Bereich Mobilität hält er den Akkuhersteller Akasol für ein sehr interessantes Investment: „Der Auftragsbestand beim Unternehmen liegt bei 2 Milliarden Euro“. Meiden sollte man seiner Ansicht nach Aktien, „die zu stark unter der Co2-Bepreisung und etwaigem politischen Druck leiden“.
Auch Kai Knobloch setzt auf größere Veränderungen im Bereich der Mobilität und hat dabei zwei weitere börsennotierte Unternehmen im Fokus: „Ein Gewinner des Klimaschutzpakets der Bundesregierung werden die Deutsche Bahn und mit ihr im Zusammenhang stehende Unternehmen wie z.B. und sein. IVU entwickelt IT-Anwendungen zur Steuerung und Optimierung logistischer Prozesse, Funkwerk bietet technologische Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssysteme, die unter anderem von Bahnbetrieben verwendet werden“. Auch den Autovermieter als Mobilitätsdienstleister könnte seiner Meinung nach „einer der Gewinner eines veränderten Mobilitätsverhaltens werden“.
Über den Horizont hinausgucken
Dennis Raute weist abschließend aber noch darauf hin, dass Investoren nicht ausschließlich auf die zum jetzigen Zeitpunkt vermeintlich klar zu erkennenden Favoriten setzen sollten: „Auch Unternehmen, die sich selbst zum Ziel gesetzt haben, klimaneutral zu wirtschaften oder Teile ihrer Produktion auf erneuerbare Energien umzustellen, dürften von der zu erwartenden Entwicklung profitieren“.
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