Bei SAP hat sich Durchhalten so richtig gelohnt

Da der Titel nach der Erhöhung der Kappungsgrenze im DAX (seit Mitte März 2024 darf in deutschen Aktienindizes jeder Einzeltitel einen Anteil von bis zu 15% haben) mittlerweile mit 13% gewichtet ist, sorgte allein der Wertzuwachs bei SAP für einen Anstieg von 0,9% beim DAX. Die restlichen 39 DAX-Titel verbuchten unter dem Strich anteilig betrachtet also ein kleines Minus.

Den Kurssprung bei SAP verursachte das vorgelegte Zahlenwerk. Der Softwarehersteller konnte im abgelaufenen Quartal vor allem im Cloud-Segment deutlich wachsen und blieb von den Konjunktursorgen scheinbar unberührt. Weil zudem das Kostensenkungsprogramm so gut angelaufen ist, hat der Vorstand sein Gewinnziel für 2025 noch mal leicht angehoben. Ein Mix, der bei den Börsianern gut ankommt und die Aktie bei Kursen von rund 195 Euro in die Nähe des aktuellen Konsens-Kursziels hievt, das laut aktien.guide bei 205 Euro liegt.

Der Großteil der bei der Aktie zuletzt aktiven wikifolio-Trader hat das so wohl nicht erwartet. Am Dienstag zeigte das Trading-Sentiment bei dem Schwergewicht noch einen in den vergangenen Wochen immer größer werdenden Verkaufsüberhang - bis zum Wochenbeginn am Montag mit 14 Trades und 64% Verkäufen. Bei der im historischen Vergleich relativ hohen Bewertung und dem starken Kursanstieg der Aktie (+150% seit Herbst 2022) waren und sind Gewinnmitnahmen aus Anlegersicht aber auch nachvollziehbar.

Mit den Quartalszahlen hat sich die Stimmung bei SAP aber schlagartig verbessert. Der Dienstag alleine endete mit 46 Trades, wovon 67% Käufe waren.

Es gibt aber auch zahlreiche Trader, die schon länger bei SAP investiert sind und bis heute durchgehalten haben. So wie Thomas Dittmer ( tonipolster ), der die Aktie im Oktober 2020 seinem wikifolio Spezialwerte beigemischt und die Position zwei Jahre später noch mal aufgestockt hat. Zwei Drittel der Gesamtposition hat er mittlerweile zwar veräußert, mit dem Rest (Depotanteil: 5,3%) ist er aber weiterhin dabei und freut sich über die tolle Kursentwicklung. Gegenüber dem durchschnittlichen Einstandskurs hat sich das Papier in seinem Portfolio bereits mehr als verdoppelt. Der Trader, der sich ansonsten hauptsächlich nach deutschen Nebenwerten umsieht, die aufgrund von Spezialsituationen unterhalb ihres inneren Wertes notieren, fährt eine Politik der ruhigen Hand. Und das zahlt sich aus. Bei Drawdowns von nie mehr als 20% wurde seit Anfang 2013 im Schnitt ein Wertzuwachs von 12% generiert. In Summe kommt er so auf eine Performance von fast 270%.

Die Anlageprofis der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung ( AlbrechCieAG ) haben die SAP-Aktie sogar schon kurz nach dem Start ihres wikifolios Top Global Brands im Frühjahr 2014 aufgenommen. Allerdings wurde die Position nach gut zwei Jahren gewinnbringend wieder verkauft. Nach zwei weiteren Gewinntrades ist die aktuell verantwortliche Traderin Sarah Hermann nun seit Mai des vergangenen Jahres durchgängig bei SAP engagiert, was ihr einen Buchgewinn von derzeit rund 60% beschert. Das wikifolio kommt mit dem Fokus auf Unternehmen mit einer starken Marke auf einen Wertzuwachs von insgesamt 219% oder rund 12% im Jahresdurchschnitt. Der maximale Drawdown konnte dabei bislang auf 32% begrenzt werden. Vor gut einem Monat markierte das Portfolio ein neues Allzeithoch, von dem es aktuell auch nur gut 4% entfernt ist.

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