Die heißesten Aktien der letzten Woche

Ein Grund für den dynamischen Aufschwung an den Aktienmärkten in der vergangenen Woche waren gute Nachrichten aus China. Weil das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte zuletzt deutlich an Schwung verloren hatte, schreitet nun die chinesische Regierung ein. Nachdem die Zentralbank bereits die Mindestreserve für Geschäftsbanken gesenkt und damit den Zugang für Unternehmen zu neuen Krediten erleichtert hatte, legte Staatspräsident Xi Jinping jetzt nach. Und zwar mit einem Maßnahmenpaket, das alle Erwartungen pulverisiert hat. Konkret soll es neben Zinssenkungen und einer Lockerung der Anzahlungsanforderungen bei Hypotheken auch Liquiditätsspritzen zur Unterstützung des Aktienmarktes geben.

An den chinesischen Börsen kam es dadurch zu einem regelrechten Kursfeuerwerk, nachdem die Aktienmärkte zuvor deutlich geschwächelt hatten. Zu den großen Gewinnern zählt aktuell die Aktie von Alibaba, die in der abgelaufenen Woche fast 22 Prozent zulegen konnte. Auf Monatssicht beträgt das Plus sogar rund 34 Prozent. Der Aufschwung der Aktie begann Ende August, als das Unternehmen nach einer dreijährigen Untersuchung von dem Vorwurf monopolistischer Praktiken freigesprochen wurde. Mittlerweile notiert die Aktie auf dem höchsten Stand seit Februar 2023.

Nach dem deutlichen Wertzuwachs ist das aktuelle Konsens-Kursziel der Analysten in greifbare Nähe gerückt. Laut aktien.guide taxieren die 51 registrierten Researchhäuser den fairen Wert der Aktie zurzeit auf rund 111 US-Dollar. Die Zielrange reicht von 80,25 Dollar bis zu 135,85 Dollar. Nicht ganz dazu passend ist die Tatsache, dass 85 Prozent der Banken immer noch mit „Kaufen“ voten. Hier dürfte es entweder bei der Einschätzung oder aber dem Kursziel demnächst wohl einige Updates geben. Die wikifolio Trader reiten derweil die Welle bei Alibaba und greifen mehrheitlich bei der Aktie zu.

Deutliche Kursverluste musste die Beteiligungsgesellschaft Mutares in der vergangenen Woche hinnehmen. Wobei das Wochenminus von rund 24 Prozent das gesamte Leid der Aktionäre tatsächlich nur ansatzweise widerspiegelt. In der Spitze verlor die Aktie sogar rund 36 Prozent an Wert, bevor es zu einer Gegenbewegung kam. Auslöser des Kurssturzes war ein äußerst kritischer Bericht des Aktien-Leerverkäufers Gotham City Research. Auf insgesamt 54 Seiten wurde Mutares unter anderem beschuldigt, seinen Gewinn hauptsächlich durch Gebühren für Beratungsleistungen zu generieren. Die würde man den erworbenen Beteiligungen in Rechnung stellen, während man ihnen gleichzeitig Geld leihe. Zudem erhob der Shortseller, der gezielt auf fallende Kurse bei Mutares gewettet hat, schwere Vorwürfe gegen die Art der Bilanzierung des Unternehmens.

Der Vorstandsprecher der Beteiligungsholding kaufte daraufhin eigene Aktien und verlängerte seinen Vertrag um fünf weitere Jahre bis Ende 2029. Unter der Führung von Robin Laik investiert Mutares in kriselnde mittelständische Unternehmen, um diese zu sanieren und den erworbenen Anteil später mit Gewinn zu verkaufen. Weil der Konzern stark bei Zulieferern der Automobilbranche engagiert ist, bekommt Mutares die aktuelle Schwächephase der Branche in Europa deutlich zu spüren. Die Vorwürfe wies das Unternehmen aber umgehend zurück und bestätigte gleichzeitig seine Geschäftsprognosen und auch die bestehende Dividendenstrategie.

Trading-Sentiment:

Die meisten aktiven wikifolio Trader scheinen dem Vorstand zu glauben. Ein Blick auf das Trading-Sentiment zeigt den in den vergangenen sieben Tagen noch mal gestiegenen Kaufüberhang bei Mutares.

Eingestiegen ist bei der Aktie am vergangenen Donnerstag auch Bernard Jamsek (Jamsek) über sein wikifolio Jamsek´s Premiumstrategie. Allerdings spekulierte der Trader dabei lediglich auf eine technische Erholung. Das aber sehr erfolgreich, denn nach nur sechs Stunden konnte er rund sieben Prozent Gewinn eintüten. Seine Erklärung dazu: „Ein kurzer schneller Trade. Ich hätte gerne länger gehalten, aber das Statement von Mutares fand ich schon recht dünn. Das hätte man sicherlich beim ersten Statement besser entkräften können. Ich glaube übrigens nicht, dass alles lug und Betrug ist“. Das wikifolio kommt seit dem Frühjahr 2015 auf eine durchschnittliche Wertsteigerung von 7,7 Prozent und hat sich damit in Summe knapp verdoppelt.

Der Vorstand der DHL (ehemals Deutschen Post) geht in die Offensive. Auf einer Pressekonferenz zum Kapitalmarkttag am vergangenen Dienstag präsentierte Firmenlenker Tobias Meyer neue und gleichzeitig ambitioniert anmutende Mittelfristziele: Bis zum Jahr 2030 soll der Umsatz um 50 Prozent auf mehr als 120 Milliarden Euro steigen. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von fast sechs Prozent liegt deutlich über dem, was Analysten den Bonnern bislang zugetraut hatten. Die in den vergangenen Jahren unter dem Strich bereits deutlich gestiegenen Gewinnmargen sollen zudem weiter ausgebaut werden, wenngleich hohe Investitionen im Bereich E-Commerce belastend wirken.

Das Online-Segment ist einer der Hauptbestandteile der Wachstumspläne. Daneben setzt die DHL auf den sich verändernden Markt für Pharmaprodukte, wo zum Beispiel spezialisierte Logistiklösungen wie temperaturgeführte Tiefkühl- oder Kryolagerung benötigt werden. Von der Umstellung auf erneuerbare Energien und der Transformation des Automobilsektors will man durch die Bereitstellung der Logistik für Windradflügel und Batteriespeichersysteme profitieren. Darüber hinaus richtet das Unternehmen seinen Fokus auf schnell wachsende Regionen in Asien, Afrika und dem Nahen Osten.

Gute Nachrichten gab es zudem von der Bundesnetzagentur, die der Post erlauben will, das Briefporto um 10,5 Prozent anzuheben. Das dürfte die Chancen vergrößern, dass die DHL ihre noch einmal bestätigte Dividendenpolitik tatsächlich durchziehen kann. Als Ausschüttungsquote nannte Finanzchefin Melanie Kreis 40 bis 60 Prozent des bereinigten Nettogewinns. Geht die Strategie des Unternehmens auf, dürfen sich die Aktionäre nach der in diesem Jahr nur stabil gehaltenen Ausschüttung also wieder auf steigende Dividenden freuen. So wie es in der Vergangenheit häufig der Fall war. Auch deshalb kommt die Aktie von DHL bei der umfangreichen Dividenden Analyse auf aktien.guide auf einen sehr guten Wert von 13 (bei maximal 15 möglichen) Punkten.

Trading-Sentiment:

Den Kuranstieg der Aktie im Anschluss an den Kapitalmarkttag haben einige Trader jedoch erst mal für Gewinnmitnahmen genutzt. Das aktuelle Trading-Sentiment der DHL-Aktie zeigt für die vergangenen sieben Tage einen deutlichen Verkaufsüberhang. Auch auf Monatssicht gab es mehr Abgaben als Käufe bei der im DAX notierten Aktie.

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Der Höhenflug der Aktie von Novo Nordisk in den vergangenen Monaten und Jahren war atemberaubend. Mitte der 90er-Jahre notierte der Pharmakonzern umgerechnet bei Kursen von zwei bis drei Dänischen Kronen, in diesem Sommer waren es über 1.000 Kronen. Seit Ende 2016 hatte sich der Titel damit mehr als verneunfacht. Der Sprung in den vierstelligen Kursbereich markierte Ende Juni allerdings den vorläufigen Höhepunkt der Kursrallye. Seitdem hat die Aktie ein Viertel ihres Wertes eingebüßt und kostet damit aktuell nur noch rund 790 Kronen.

In der vergangenen Woche büßte Novo Nordisk noch mal rund sechs Prozent an Wert ein. Mit verantwortlich dafür dürfte eine Analyse von JPMorgan gewesen sein, in der davor gewarnt wurde, dass die Zahlen zum abgelaufenen Quartal des Arzneimittelherstellers eine gewisse Enttäuschung hervorrufen könnten. Ursächlich dafür könnte sein, dass die Verkaufszahlen des Abnehm-Medikaments Wegovy schwächer als erwartet ausfallen könnten. Ganz schön viel Konjunktiv also, aber die Wirkung auf den Aktienkurs war nachhaltig. Zudem gab es am Markt Gerüchte um weitere Preisreduzierungen im Zuge des härter werdenden Wettbewerbs.

Trading-Sentiment:

Einige wikifolio Trader gingen da lieber auf Nummer Sicher und trennten sich von der Aktie. So zum Beispiel Thorsten Feige (TFimNetz), der den Titel in seinem wikifolio MarktfuehrerVolatil von TFimNetz hatte. Der Verkauf erfolgte vor allem aus technischen Gründen und mit Blick auf das Risikomanagements: „Ich habe bei Novo-Nordisk die Reißleine gezogen. Die Aktie hat nachhaltig die 200-Tage-Linie nach unten durchbrochen. Das ist für mich ein Ausstiegssignal, egal, wie stark ich das Unternehmen finde. Daher habe ich heute mit kleinem Minus verkauft, da ich mit weiteren Verlusten rechne“. Tatsächlich ist die Aktie nach seinem Verkauf am Dienstag um weitere sechs Prozent abgerutscht. Das wikifolio kommt seit Anfang 2023 auf eine Performance von rund 35 Prozent bei einem Maximalverlust von bislang gut 13 Prozent.

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