PayPal: Trendwende nimmt konkrete Formen an

Von den 154 Trades der vergangenen sieben Tage entfielen 111 auf Käufe, was einen Anteil von 72 Prozent bedeutet. Ein so hoher Kaufüberhang ist bei den häufig gehandelten Aktien nur selten zu sehen. PayPal selbst machte in den vergangenen Wochen durch mehrere (zum Teil erweiterte) strategische Partnerschaften auf sich aufmerksam. So verkündete etwa der Online-Riese Amazon, dass deren Prime-Mitglieder ab dem kommenden Jahr ihr Konto mit einem PayPal-Konto verknüpfen können, sodass die Prime-Vorteile automatisch greifen, wenn sie beim Einkaufen PayPal verwenden.

Trading-Sentiment:

Die PayPal-Aktie bewegte sich von Anfang des Jahres an bis Mitte August in einem Korridor zwischen 56 und 68 US-Dollar. Dann gelang nach mehreren Fehlversuchen endlich der Durchbruch nach oben und nach einem klassischen Pullback an das Ausbruchsniveau vor gut zwei Wochen setzte sich der Aufschwung weiter fort. Seit Ende Juli ist der Kurs um 37 Prozent gestiegen und hat das Zwischenhoch aus dem Juli des vergangenen Jahres mittlerweile ebenfalls überwinden können. Der Anstieg hat allerdings auch dazu geführt, dass das Konsens-Kursziel der Analysten auf aktien.guide (81 Dollar) nahezu erreicht ist:

Tom-Elias Knosp (TomTrades) hat die PayPal-Aktie zu Wochenbeginn trotzdem neu in sein wikifolio BOSS - Break Out Stock Selection aufgenommen und direkt mit einem Depotanteil von über sieben Prozent versehen. In dem 15 Wert umfassenden Portfolio ist der Zahlungsdienstleister damit die drittgrößte Holding. „100 Prozent investiert in diesem wikifolio, da sich Aktien weiterhin gut entwickeln. Neuester Zugang ist PayPal, das als langfristige Beteiligung gedacht ist“, postete der Trader (auf englisch) im Nachgang.

Bei einem normalerweise kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont setzt er auf „qualitativ hochwertige Aktien, die aus mehrwöchigen Basen ausbrechen“. Neben einem klar definierten Risikomanagement hat der Trader auch feste Regeln für den Ein- und Ausstieg. Zudem nutzt er einen Marktfilter auf Basis gleitender Durchschnitte beim S&P 500. Der könnte dazu führen, dass irgendwann verstärkt Cash aufgebaut wird. Aktuell ist das aber nicht der Fall, weshalb das wikifolio auch nahe Allzeithoch notiert. Gut ein Jahr nach dem Start steht eine Performance von 14,5 Prozent bei einem maximalen Drawdown von nur 7,3 Prozent in den Büchern.

Das von Martin Winter (twconline) seit Ende 2013 betreute wikifolio Trend und Momentum (gehebelt) notiert ebenfalls nur knapp unter dem im Sommer markierten Rekordstand. Auch er orientiert sich bei seiner Investitionsquote an gleitenden Durchschnitten sowie zusätzlich am Ifo-Geschäftsklimaindex. Hier gibt es aktuell gegensätzliche Tendenzen, was ein Grund für den hohen Cashbestand (70 Prozent) sein könnte. Die im Fokus stehenden Trendfolge- und Momentum-Trades im Aktienbereich werden bei diesem Musterdepot um kurzfristige Trades ergänzt, die mit Hebelprodukten umgesetzt werden.

Aktuell finden sich aber nur Aktien und ETFs (auf Gold und Bitcoin) in dem Depot. PayPal ist seit Anfang der Woche ebenfalls Bestandteil des Portfolios, das bei einem für diesem langen Zeitraum sehr überschaubaren Maximalverlust von 21 Prozent auf eine Performance von 273 Prozent (12,8 Prozent p.a.) kommt.

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