Die heißesten Aktien der letzten Woche

Ob die KI-Blase am Ende des Tages doch noch platzt oder nicht, vermögen wir an dieser Stelle nicht zu sagen. Vorerst ist das Drama aber abgesagt. Börsianer haben den Kurseinbruch – wie schon einige Male zuvor – wieder gekauft, vermutlich aus Angst, den Hype zu verpassen. Nvidia hat sich binnen einer Handelswoche um fast 18 % verteuert und die jüngsten Verluste damit halbiert. 490x wurde die Aktie getradet – 55 % waren Käufe. Ebenfalls gekauft wurde nach dem Crash Broadcom – hier lag die Kaufquote sogar bei gut 70 %, allerdings bei deutlich weniger Trades (115). Aber auch abseits des Tech-Segments war in der abgelaufenen Handelswoche einiges los.

HelloFresh gab mit einem Kursplus von gut 41% (!) ein Lebenszeichen von sich. HelloFresh? Genau, der Kochboxenhersteller, der mit seinen Kochboxen nicht mehr ganz so erfolgreich ist. Die Aktie krachte von über 90 Euro Ende 2021 bis auf 4,5 Euro. Die jüngsten Quartalszahlen des Berliner Unternehmens kamen aber gut an. Die Aktie erholte sich in der Folge auf zuletzt knapp 7,3 Euro.

Christoph Neemann (MinusSinus), der mit dem wikifolio Minus Sinus Value Select erfolgreich ist, hat den Titel am Donnerstag im Depot aufgestockt und so seinen durchschnittlichen Einstiegskurs verbilligt: „Mit den jüngsten Quartalszahlen erreicht HelloFresh die günstigste Bewertung auf Umsatz/Enterprise Value Verhältnis seit Börsengang. Dies ist zum Teil natürlich berechtigt, da die Wachstumsfantasie erstmal geblockt ist. Mir gefällt aber, wie das Management die Schwerpunkte wechselt, kritisch mit eigenen Entscheidungen der Vergangenheit umgeht und nun erst einmal Cashflows stabilisieren will, um von dort aus weitere Wachstumssegmente zu erschließen. Der Brief an die Aktionäre im Halbjahresbericht ist für mich gut formulierte Analyse und strategischer Plan. Wenn hier die Umsetzung gelingt, sollte das als Werttreiber genügen.“

Was sagst du zur Strategie von HelloFresh? Gut genug für ein Engagement? Vote mit!

Während sich die Aktienmärkte insgesamt vergangene Handelswoche von den Turbulenzen erholt haben, steht die Performance der ThyssenKrupp-Aktie auf einem anderen Blatt. Dort geht die Talfahrt weiter. Letzte Woche verlor das Papier 7,7 % an Wert - seit Jahresanfang hat sich der Kurs des kriselnden Stahlriesen damit halbiert.

Enttäuschend fiel die Bilanz zum dritten Quartal aus: Der Konzern hat von April bis Juni erneut rote Zahlen geschrieben. Vor allem die geringere Dynamik in wichtigen Kundenindustrien wie der Autobranche oder dem Maschinenbau hätten dabei die Geschäfte belastet, erklärte das Unternehmen. Die Essener mussten einen Nettoverlust in Höhe von 54 Millionen Euro ausweisen. Die schwache Konjunktur aber auch strukturelle Herausforderungen belasten das Unternehmen.

Den erneuten Verfall der Aktie hat Markus Kalteis (MaxKaltTrading) für einen Einstieg in seinem wikifolio Counter Trading – Aktien long genutzt. „Counter Trading“ ist hier Programm. Kalteis kauft Aktien nach Rücksetzern und bedient sich dabei der technischen Analyse sowie eines eigens erstellten Handelssystems. Aktuell besteht das wikifolio aus 2 Aktien – ThyssenKrupp und HelloFresh (!) – sowie 87 % Cash.

Insgesamt wurde ThyssenKrupp in den letzten 7 Handelstagen auf wikifolio.com aber nur 19x gehandelt – 16 Trades waren Käufe. Auch auf Monatssicht ist die Kaufquote auffällig hoch, allerdings wagten sich auch in diesem Zeitraum nur wenige Trader an den Titel heran. Die Aktivität ist gering.

Auch der genauere Blick auf den Analystenkonsens legt einen Kauf der Aktie nicht unbedingt nahe. Laut aktien.guide liegt das durchschnittliche Kursziel der Experten zwar bei 7,14 Euro und damit gut 120 % über dem aktuellen Kurs. Allerdings haben nur 9 Analysten eine Einstufung vorgenommen: 4 empfehlen den Kauf, 4 sagen „Halten“, 1 rät zum Verkauf. Im Zweifelsfall bleibt man einfach besser entspannt an der Seitenlinie oder wie Christian Scheid (Scheid - Special Situations long/short) formuliert: „Ich sehe keinen Handlungsbedarf.“

Positiv verlief die Woche für Anteilseigner von TUI: Die Aktie konnte nach Vorlage der Quartalszahlen um 7 % zulegen, was den einen oder anderen Trader offenbar zu Gewinnmitnahmen veranlasste. Das kurzfristige Trading Sentiment auf wikifolio.com ist daher negativ, langfristig steht die TUI-Aktie aber auf der Einkaufsliste.

wikifolio Trader Christian Scheid (Scheid) hat den Quartalsbericht wie folgt kommentiert: „Die Reiselust der Kunden liefert TUI weiterhin Rückenwind. Im dritten Geschäftsquartal per Ende Juni stieg der Umsatz um 9,5 % auf 5,8 Mrd. Euro und der bereinigte operative Gewinn um 37 % auf 231,9 Mio. Euro. Das Unternehmen schnitt damit besser ab als erwartet. Die Jahresziele wurden bestätigt. Demnach soll der Umsatz um mindestens 10 % steigen, der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn sogar um mindestens 25 %. Wer investiert ist, kann dabeibleiben.“

Laut aktien.guide haben 13 Analysten eine Einstufung für die TUI-Aktie vorgenommen. 7 empfehlen den Kauf, 5 sagen „Halten“ und nur 1 rät zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 9,64 Euro. Das entspricht einem Potential von fast 67 %.

Die Aktie des US-Bitcoin-Miner Marathon Digital hat auf Monatssicht ein Drittel ihres Wertes eingebüßt, auch in der zurückliegenden Handelswoche hielt die Abwärtsbewegung an. Medien führen die Verluste u.a. auf die Ankündigung des Unternehmens zurück, wonach man die eigenen Bestände der Digitalwährung nicht mehr nur durch Mining, sondern auch durch Zukäufe erhöhen wolle. Das nötige Kapital dafür will sich die Firma über eine Anleiheemission besorgen. Das kam am Markt offenbar nicht besonders gut an – zumal das Umfeld für Kryptowährungen herausfordernd ist. Aktuell notiert der Bitcoin bei rund 58.640 US-Dollar. Das bisherige Allzeithoch markierte die Kryptowährung am 14.03.2024 bei 73.750 Dollar.

Entgegen dem Trend hat Walter Peters (riu) die Position an Marathon Digital-Aktien in seinem wikifolio Riu Trading - Relative Stärke letzten Freitag nochmal aufgestockt. Aktuell macht das Papier über die Hälfte des wikifolios aus, mit dem er seit Erstellung im Februar 2015 auf eine durchschnittliche Performance von beeindruckenden 22 % pro Jahr kommt.

In dem wikifolio setzt Peters laut Handelsidee grundsätzlich auf Aktien mit hoher relativer Stärke, die in einer Korrekturphase stecken. Dabei vertraut er auch auf sein Bauchgefühlt. Peters hat den Trade vom Freitag zwar nicht kommentiert, sein hohes Exposure lässt aber darauf schließen, dass er mit einem Wiedererstarken des Bitcoin rechnet. Zumal er neben der hohen Übergewichtung von Marathon Digital auch noch in Riot Blockchain engagiert ist. Die Aktie kommt auf 11 % Depotanteil. Insgesamt setzt Peters also zu 65 % indirekt auf den Bitcoin. Es bleibt abzuwarten, ob sein Bauchgefühlt ihn erneut auf die richtige Investmentspur geführt hat.

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