Bei Haier Smart Home hat sich die Geduld ausgezahlt

Ende Juli (siehe Artikel vom 31.7.) hatten wir an dieser Stelle bereits von spannenden Neuigkeiten und einem sich anbahnenden Ende der Konsolidierungsphase bei der Aktie von Haier Smart Home berichtet. Dabei ging es vor allem darum, dass sich der Vorstand des chinesischen Herstellers von elektrischen Haushaltsgeräten auf der Hauptversammlung einen möglichen Rückkauf von unter anderem 10 Prozent der ausstehenden D-Aktien hatte absegnen lassen. Die weisen einen deutlichen Abschlag gegenüber den in China bzw. Hongkong gehandelten und mit denselben Rechten ausgestatteten A- und H-Aktien des Unternehmens aus. Der damalige Kurssprung entpuppte sich zunächst jedoch als Strohfeuer. Von 1,57 Euro rutschte das Papier bis Mitte September noch mal auf gut 1,43 Euro ab, auch bedingt durch den bei Haier recht üppigen Dividendenabschlag im August.

Am 11. September kündigte das Unternehmen dann aber an, mit dem Aktienrückkaufprogramm (D- und H-Aktien) zu starten und die Anteilsscheine im Anschluss einzuziehen. Das hat zur Folge, dass der Gewinn je Aktie entsprechend steigt. Seit diesem Tag kennen die Kurse kein Halten mehr. Innerhalb von nur drei Wochen ist die D-Aktie bei spürbar gestiegenen Handelsumsätzen um 28 Prozent gestiegen. Dadurch hat Haier nicht nur das im Mai markierte Jahreshoch geknackt, sondern auch den höchsten Stand seit Mai 2021 erreicht. Die Geduld vieler Anleger zahlt sich jetzt also aus.

Trading-Sentiment:

Auch zahlreiche wikifolio Trader haben im Laufe der vergangenen Monate auf ein Schließen des Bewertungs-Gaps bei der Aktie spekuliert. Nicht alle haben bis heute durchgehalten. Das aktuelle Trading-Sentiment bei Haier zeigt auf Jahressicht nur einen leichten Kaufüberhang von 52 Prozent. In den vergangenen sieben Tagen überwogen sogar eindeutig die Verkäufe. Nach dem starken Kursanstieg dürfte es hier vielfach zu Gewinnmitnahmen gekommen sein.

Einige seiner Aktien verkauft hat zum Beispiel Axel Albietz (TraderOnkel), in dessen wikifolio A.A. High-Risk Haier bis dahin die absolute Top-Holding war. Nach Teilgewinnmitnahmen von gut 33 Prozent Ist die Aktie mit gut 18 Prozent Gewichtung jetzt „nur“ noch die Nummer zwei. Zudem hatte der Trader auch mit Hebelprodukten auf steigende Kurse bei Haier spekuliert. Diese Scheine wurden jetzt mit Gewinnen von bis zu 170 Prozent komplett verkauft.

Mit solch „spekulativen Trades“ in hoher Gewichtung hat Albietz den Wert des Portfolios bei einem maximalen Drawdown von 44 Prozent seit Ende 2015 um mehr als 400 Prozent (20 Prozent p.a.) steigern können. Seit Jahresbeginn beträgt der Zugewinn rund 45 Prozent.

Aufgestockt wurde der Bestand an Haier-Aktien hingegen in dem von Markus Raible (Perlensucher) seit März 2015 betreuten wikifolio Trends and more. Dort ist der Titel jetzt mit gut drei Prozent Anteil vertreten, was einen soliden Mittelfeldplatz in dem Portfolio bedeutet.

Bei dem ebenfalls „etwas spekulativer“ ausgerichteten Musterdepot konnte der Maximalverlust bislang bei knapp unter 40 Prozent gehalten werden, während die Gesamtperformance 272 Prozent beträgt. Im Jahresdurchschnitt macht das einen Zuwachs von rund 15 Prozent. In den letzten drei Jahren musste allerdings ein Kursrückgang von gut 9 Prozent verkraftet werden. Der Schwerpunkt des Portfolios liegt auf deutschen Aktien „aus der zweiten oder dritten Reihe“. Die hatten es im Vergleich zu den Lage Caps in den vergangenen Jahren insgesamt recht schwer. Was sich aber auch wieder ändern kann.

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