FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax bleibt am Montag mit einem wenig bewegten Auftakt in der Nähe von 23.000 Punkten. Der X-Dax signalisierte eine Stunde vor Handelsbeginn einen Start bei 22.979 Zählern. Damit würde sich der Leitindex weiter in seiner Spanne der vergangenen Wochen bewegen, die von einem Auf und Ab zwischen dem Tief von 22.200 und dem Rekord von 23.475 Punkten gekennzeichnet ist.
Kaum Rückenwind erhält der europäische Aktienmarkt von den internationalen Börsen, der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montag sogar leicht im Minus erwartet. In New York hatten die Börsen am Freitag im späten Handel die Gewinne noch ausgebaut und auch in Asien meldeten am Morgen die Börsen in Tokio, Hongkong und Seoul deutliche Gewinne.
"Der große Ausverkauf ging in der abgelaufenen Woche in eine Seitwärtsphase über", heißt es am Morgen bei den Experten der Helaba. Vor allem die zunehmenden weltweiten Handelsstreitigkeiten hatten dem Index zwischenzeitlich immer wieder zugesetzt. Der US-Zollpolitik gegenüber stand das historische deutsche Investitionspaket, das neben den Aktienmärkten auch an den Anleihemärkten seine Wirkung hinterließ. Geplant ist eine zusätzliche Verschuldung. Allerdings müssen Bundestag und Bundesrat noch zustimmen.
Ein positives Signal für den Dax sieht die Helaba darin, dass der Dax neuerdings wieder über seinem 21-Tage-Durchschnitt steht. "Versuche, sich wieder nachhaltig darüber zu etablieren, sind erst zum Wochenschluss von Erfolg gekrönt gewesen", hieß es von der Helaba am Montag. Andere charttechnische Indikatoren mahnten aber zur Vorsicht, ergänzten die Experten der Landesbank. Maßgeblich könnten in den kommenden Tagen einige Zinsentscheide werden, darunter jener der US-Notenbank Fed am Mittwoch.
Weiter geht am Montag wohl die Rally der Rüstungswerte. Die Aktie von Rheinmetall steigt vorbörslich um 2,8 Prozent und damit erstmals über die Marke von 1.400 Euro. Angetrieben von der Notwendigkeit, die Verteidigungsausgaben in Europa drastisch zu erhöhen, legten außerdem Aktien wie Renk oder Hensoldt (Im Portfolio von Marco Jansen+49,4 %) vorbörslich weiter zu. US-Präsident Donald Trump will unterdessen am Dienstag mit Kremlchef Wladimir Putin über eine Vereinbarung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sprechen.
Bei Volkswagen (Im Portfolio von Thomas Hänseler+30,6 %) gab es im Tradegate-Handel einen Anstieg um 1,3 Prozent zu beobachten. Die Beteiligungsgesellschaft Porsche SE reagierte am Wochenende auf Berichte, die Familienstämme um Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch prüften einen Teilverkauf ihrer VW-Aktien. Es gebe weder aktuell konkrete Überlegungen, noch habe es sie im Jahr 2024 gegeben, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.
Klare Kursgewinne bahnen sich ansonsten noch bei Kion (Im Portfolio von Martin Zipfel+201,5 %) an wegen einer Hochstufung auf das positive Votum "Overweight" durch die Barclays-Bank.
Nach einem Analystenkommentar tendieren dagegen die Titel von Siltronic abwärts. Bei dem Waferhersteller hat Jefferies die bisherige Kaufempfehlung aufgegeben. Es drohe eine lange Phase des Lagerbestandsabbaus und es mangele an Potenzial für den Mittelzufluss, schrieb Analyst Constantin Hesse.
Für Aufmerksamkeit sorgen könnte am Montag die Aktie von ProSiebenSat.1 (Im Portfolio von Christian Scheid+185,0 %), weil der Medienkonzern Kreisen zufolge einen neuen Großaktionär bekommt. Wie zuletzt schon gemutmaßt, soll die US-Investmentgesellschaft General Atlantic über eine Wandelanleihe mit zehn Prozent einsteigen und im Gegenzug Minderheitsbeteiligungen am E-Commerce-Geschäft NuCom und der ParshipMeet Group abgeben. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Ein leichtes Plus hatten vorbörslich Signale des Immobilienunternehmens Grand City Properties (Im Portfolio von Markus Fröhlich+90,0 %) zur Folge. Vor allem die Aussage, dass die Aroundtown (Im Portfolio von Thomas Dittmer+293,6 %)-Tochter spätestens für 2025 wieder eine Dividende zahlen will, wirkte positiv. Unklar bleibt, ob es nach der Aussetzung in den Vorjahren bereits für 2024 eine Auszahlung geben wird.
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