Gipfelsturm ohne KI

Der deutsche Leitindex steigt einfach weiter, obwohl so einige Gründe dagegensprechen würden. Gelegentlich ertappen wir uns sogar dabei, dass wir auf eine gesunde Korrektur hoffen. Stattdessen steht seit den Tiefs vom 27. Oktober 2023 nun ein Plus von rund 4.000 Punkten bzw. 25% in den Büchern. Aber wer trägt diesen Höhenflug eigentlich? Im DAX 40 befinden sich weder die „Magnificent 7“ noch Unternehmen, die als echte KI-Überflieger Furore machen.

Einen der ersten Plätze unter den aktuellen Top-Performern belegt ein Konzern, der viele Jahre der Prügelknabe innerhalb des DAX 40 war und eher durch Negativmeldungen auffiel. Die Rede ist von der Deutschen Bank, deren Kurs nun das Tal der Tränen verlassen hat und jüngst das Hoch aus dem Jahr 2018 überwand. Zweiter Rally-Treiber ist eher ein Marathonläufer als ein Sprinter – die Allianz. Sie gehörte zwar nicht zu den Top-Performern der letzten Monate, markiert aber dennoch gerade ein 10-Jahreshoch. Analysten sehen den Münchner Versicherer u.a. durch den Umfang seiner Kapitalrückflüsse im Vorteil gegenüber seinen Wettbewerbern und raten weiter zum Kauf.

Für sein wikifolio Trend & Fundamental hat Kai Knobloch (Halbprofi87) eine Anlagestrategie definiert, die auf vier Säulen basiert. Jede Säule beschreibt einen Aspekt, welcher grundsätzlich für den Kauf einer Aktie sprechen kann. Säule 1: Fundamental unterbewertete Unternehmen. Säule 2: Unternehmen, die hohe Wachstumsraten und einen starken Trend aufweisen. Säule 3: Turnaround Kandidaten. Säule 4: Zertifikate, ETFs und/oder Hebelprodukte – je nach Marktlage. Welche der vier genannten Säulen die größte Quote im wikifolio hält, wird anhand der Marktsituation entschieden. Dabei strebt Knobloch eine starke Diversifikation an und achtet zudem auf die Positionsgröße. So soll kein Einzelinvestment einen Anteil von 20 % überschreiten. Von dieser selbst gezogenen Grenze ist er aktuell weit entfernt. Denn er bevorzugt eine Vielzahl kleinerer Positionen. Augenblicklich sind es nicht weniger als 63 Aktien (57,3 %) und 35 ETFs (38,9 %) bei einem Cash-Anteil von 3,8 %. Die Palette reicht von deutschen Versicherern wie Allianz und Münchener Rück bis zu einigen der Magnificent 7: Amazon, Alphabet und Meta Platforms. Die Charttechnik nutzt er, um den richtigen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf zu identifizieren. Mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von erfreulichen +11,1 % erwirtschaftete Knobloch, der sich bescheiden „Halbprofi87“ nennt, seit der Auflegung im April 2014 ein Plus von +184 %.

Stefan Uhl (Smyl) benutzt zwar nicht den Begriff Säule, jedoch kategorisiert er seine Investments ebenfalls. In seinem wikifolio GroDiVal TrendInvest finden sich vor allem Wachstumsaktien, Dividendentitel und unterbewertete Unternehmen. Sein Anlagehorizont ist dabei mittel- bis langfristig ausgerichtet. Auch er greift zur Charttechnik, wenn es darum geht, seine Trades optimal zu timen. Bevorzugt werden Werte aus Europa und den USA. Anlagezertifikate lässt er außen vor. Zudem geht es ihm um eine gewisse Übersichtlichkeit des wikifolios, weshalb er vom Grundsatz her nur ca. 20 Titel aufnehmen will. In einer Welt voller guter Anlageideen lässt sich das aber so kaum durchhalten, weshalb wir aktuell 41 Aktien und vier ETFs in seinem wikifolio vorfinden. Größte Positionen des Aktienbereichs sind IVU Traffic Technologies (9,1 %), Energiekontor (8,6 %), NN Group, Allianz und Haier Smart Home. Bei den ETFs sticht der iShares S&P 500 Health Care Sector UCITS ETF (9,5 %) heraus, der den Gesundheitssektor des S&P500 abbildet. Der Cash-Anteil beträgt vernachlässigbare 0,3 %. Um Verluste nach Möglichkeit zu begrenzen, setzt Uhl auf ein aktives Risikomanagement. Der Anteil einzelner Positionen soll auch hier 20 % des Gesamtportfolios nicht überschreiten. Seit der Auflegung im Oktober 2013 summiert sich der Wertzuwachs des wikifolios auf überragende +633 %. Dies entspricht einer eindrucksvollen jährlichen Durchschnittsperformance von +21,0 %.

Es ist wirklich eine sehr ausführliche Handelsidee, die Ingo Reeps (Checkitout) für sein wikifolio Special Investments 1 formuliert hat. Er kreierte dafür sogar eigens eine neue Begrifflichkeit, die er „Lucky Buys“ nennt. Damit sind schuldenfreie und profitable Unternehmen gemeint, die zudem auch noch günstig zu kaufen sind. Sie bilden einen seiner Investmentschwerpunkte. Des Weiteren sieht er sich bei Turnaround-Kandidaten und niedrig bewerteten Wachstumswerten um. Ganz besonders wichtig ist ihm neben einer soliden Bilanz und anderen Fundamentalkriterien die Integrität und Glaubwürdigkeit des Managements eines Unternehmens. Informationen dazu sammelt er aus Jahresabschlüssen, Quartalsberichten und sämtlichen Informationen, die Rückschlüsse auf die Qualität des Managements ermöglichen. Reeps praktiziert darüber hinaus ein aktives Risikomanagement, u.a. werden liquide Werte durch Stopp-Loss-Orders abgesichert. Um jederzeit auf besondere Gelegenheiten reagieren zu können, soll die Cash-Quote stets bei rund 15 % liegen – aktuell sind es 13,3 %. Die mit Abstand größte Position seines wikifolios ist INIT Innovation in Traffic Systems mit einem Anteil von 13,5 %. Daneben hält er aber auch Aktien der Deutschen Bank, von Exasol, TeamViewer und Siltronic. Im Jahresdurchschnitt legte der Wert seines wikifolios um starke +12,5 % zu. Die Gesamtrendite beläuft sich seit Oktober 2014 auf +207 %.

Die kommende Berichtswoche ist aufgrund des Ostermontags hierzulande verkürzt. Doch in den USA veröffentlicht das Institute for Supply Management seinen Bericht zum verarbeitenden Gewerbe und über bezahlte Preise bzw. Produktion. Destatis präsentiert am Dienstag den Bericht zum harmonisierten Verbraucherpreisindex. Am darauffolgenden Mittwoch wird der entsprechende Wert auch für die Eurozone bekanntgegeben. In den USA erwartet man zudem die Zahlen zur Änderung der Beschäftigten. Am Donnerstag stehen für Deutschland und die Eurozone der S&P Global PMI-Gesamtindex auf der Tagesordnung. Aktuelle Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung gibt es vom US Department of Labor. Der Freitag schließt mit den Einzelhandelsumsätzen für die Eurozone und den durchschnittlichen Stundenlöhnen in den USA.

Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.