Jüngst wurde etwa ein überraschend starker ifo-Index nur einen Tag später von schlechten US-Einkaufsmanagerindizes ausgebremst. Die Reaktion der Märkte: Erst rauf, dann wieder runter. Als Anleger liegt man in einem solchen Umfeld meistens falsch. Statt klarer Trends dominiert eine nur schwer handelbare Uneindeutigkeit.
“Buy the Dip” war gestern
Bemerkenswert ist auch, dass manche Regeln ihre Gültigkeit zu verlieren scheinen. Während in steigenden Märkten die Regel „Buy the Dip“ von vielen Anlegern erfolgreich praktiziert wurde, scheinen Kursanstiege nunmehr zum Abbau von Positionen genutzt werden – „Sell the Spike“?! Hierzu passt die Einschätzung, dass wir uns längst in einem Bärenmarkt befinden. Zumindest gilt diese Beobachtung für viele Indizes. Auch beim S&P-500 ist das bearishe Muster zu erkennen. Damit folgt die Börse letztlich nur der geldpolitischen Zeitenwende, die in den USA begann und die mit einer Zinsanhebung der EZB im Juli weitergehen dürfte. Die Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde ließen an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig. Damit ginge die Zeit der Null- und sogar Negativzinspolitik nach über sechs Jahren zu Ende.
Nutze den Trading-Tag!
Im aktuellen Umfeld müssen sich Anleger jederzeit auf Überraschungen – positive wie negative – einstellen. Für Joachim Köngeter (joibaer) gehörte das schnelle Geschäft schon immer zur DNA seines wikifolios Tradingchancen deutsche Aktien. Dort handelt er vorwiegend deutsche Standard- und Nebenwerte, deren Auswahl allein aufgrund charttechnischer Muster erfolgt. Köngeter ist Spezialist für sogenannte „Swing-Trades“, die bei einzelnen Aktien – zum Beispiel in Kombination mit News – eine starke Kursbewegung erwarten lassen. Die sehr kurzfristige Ausrichtung zeigt sich an der Haltedauer zwischen einem und mehreren Tagen. Auch deshalb ist die jeweils aktuelle Portfoliozusammensetzung nur eine Momentaufnahme. Hoch gewichtet waren zuletzt der Biotechspezialist , der Biogasanlagenhersteller und der IT-Dienstleister . Daneben handelte Köngeter auch eifrig Shorts auf den DAX. Damit gelang es ihm, die Verluste des wikifolios auf Jahressicht auf rund -3 % zu begrenzen. Seit der Auflage im Oktober 2014 bringt es Köngeter auf eine Gesamt-Rendite von +112 %. Umgerechnet entspricht dies einem jährlichen Wertzuwachs von erfreulichen +10,4 %.
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Grüne Vorzeichen …
… sind in diesen Zeiten rar gesät. Bei Ernst Liess (Markets) gehören sie jedoch zum Geschäftsmodell. Denn Liess beschäftigt sich ausweislich des Namens seines wikifolios GreenDeal mit dem Thema Nachhaltigkeit. Grüne Technologien haben seiner Meinung nach alles, was einen neuen Megatrend ausmacht. Hierbei fasst er das Thema bewusst sehr weit. Demnach können grüne Technologien praktisch alle Industriezweige umfassen. Auch wenn Liess Einzelwerte bevorzugt, schließt er Investments in Fonds und ETFs nicht aus. Als einer der wenigen Sektoren waren Aktien von klassischen „grünen“ Unternehmen – zum Beispiel aus dem Bereich erneuerbarer Energien – auch in den vergangenen Wochen bei Anlegern gefragt. Liess vertraut unter anderem auf den US-Lithiumproduzenten , den DAX-Neuling und den Windkraftprojektierer . Gestartet im Dezember 2019 liegt die Gesamtperformance des wikifolios trotz einer zuletzt etwas schwächeren Entwicklung noch immer bei +63 %. Pro Jahr ergibt sich hieraus eine mehr als respektable Wertentwicklung von +22,8 %.
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Only the Strongest
Sich von Emotionen leiten zu lassen, führt an der Börse nur selten zum Erfolg. Vielleicht vertraut Andre Günther (Viquanto) in dem von ihm geführten wikifolio German Trend Twenty auch deshalb auf einen konsequent technischen Ansatz. Der quantitative Auswahlprozess konzentriert sich auf jeweils maximal fünf Titel aus DAX, MDAX, TecDax und SDAX mit der höchsten relativen Stärke. Diese sollen dann in etwa gleichgewichtet in das wikifolio aufgenommen und in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Finden sich weniger als fünf Aktien pro Index, kann der Rest als Kasse gehalten werden. Günther scheint überzeugt davon zu sein, dass ein starker Aktienkurs auch eine starke operative Entwicklung signalisiert. Tatsächlich wird die Begründung für eine anhaltende Outperformance oftmals erst später ersichtlich. In einem Umfeld steigender Zinsen überrascht es nicht, dass Günther auf die und die -Aktie setzt. Hinzu kommen aus dem SDAX und aus dem TecDAX. Das im Januar 2014 gestartete wikifolio hat den Beweis von Günthers Strategie mit einer Gesamtperformance von +138 % bzw. einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von +11 % längst erbracht.
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Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
Konjunkturdaten könnten auch in der kommenden Woche die Märkte bewegen. So stehen am Montag der Verbraucherpreisindex in Deutschland und am Dienstag derjenige der Eurozone auf dem Programm. Die Prognose geht hier von +7,6 % im Jahresvergleich aus. Am Mittwoch werden die deutschen Einzelhandelsumsätze Aufschluss über die Stimmung und das Kaufverhalten der Konsumenten geben. Am gleichen Tag melden die USA den wichtigen ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe sowie das neue Beige Book der Fed. Zum Abschluss der Woche erwartet uns der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich sowie der monatliche US-Arbeitsmarktbericht.
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