Im Verlauf des Jahres 2020 haben sich die Börsen von Covid-19 erholt. Die US-Technologiebörse Nasdaq liegt nunmehr 37 Prozent im Plus. Der S&P 500 schaffte bis dato immerhin 13 Prozent und selbst der DAX konnte die März-Verluste mittlerweile wettmachen. Haben Börsianer das Virus abgeschrieben? Oder sich daran gewöhnt? Christian Thiel ( sparstrumpf ) gibt sich gewohnt pragmatisch: „Wir haben im März Angst gehabt, aber gesehen, dass Regierungen und Notenbanken in der Lage sind gegenzuhalten. Der Markt hat realisiert, dass es ja doch nicht so schlimm ist.“
Die Ängste ablegen, dem Ruf des Bullen folgen
Der Einfluss von Covid-19 auf die Aktienmärkte war also nur von kurzfristiger Natur, wie Thiel weiß: „Es ist ja nicht so, als hätte Corona die ganze Welt aus den Angeln gehoben. Die meisten Dinge funktionieren ja ganz normal.“ Abgesehen davon, so Thiel: „Was soll es bringen, überschießenden Ängsten zu folgen?“
Die wikifolio.com Community hat dementsprechend ihre Ängste, so scheint es zumindest, vollends abgelegt. In einer Umfrage mit mehr als 500 Teilnehmern sind die Bullen in der Überzahl. 83 Prozent rechnen mit steigenden Aktienkursen 2021. Fast ein Drittel ist besonders optimistisch: Sie rechnen sogar mit Zugewinnen von über acht Prozent. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Bären sind in der Unterzahl. Nicht einmal 17 Prozent rechnen mit fallenden Kursen im neuen Jahr.
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„Wer Rendite will, hat doch nur die Aktie“
Wie geht Thiel, der mit seinem wikifolio Global Champions seit Jahresanfang gut 25 Prozent vorne liegt, im weiteren Verlauf an den Aktienmarkt heran? „Bullisch wie alle“, sagt er. Demnach ist er voll investiert, sowohl im wikifolio als auch privat: „Die Vorzeichen stehen so dermaßen auf steigende Kurse – mir fällt kein guter Grund für eine Korrektur ein.“ Vor allem die niedrigen Zinsen ließen dem Anleger kaum eine Wahl, erklärt der Investor und Autor: „Wer Rendite will, der hat doch nur noch die Aktie.“ Natürlich ist aber weder Thiel noch sonst ein wikifolio-Trader unter die Wahrsager gegangen. Passieren kann daher immer etwas, das in der Folge zu einer Korrektur an den Börsen führt: „Wenn etwas passiert, dann etwas, das wir jetzt nicht auf dem Radar haben“, summiert Thiel.
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wikifolio-Trader Michael Flender ( GoldeselTrading ), der das März-Tief in seinen wikifolios ebenfalls hinter sich gelassen und mit Goldesel-Investing seit Jahresbeginn eine Performance von 27 Prozent erzielt hat, gibt sich etwas vorsichtiger: „Ich halte kurzfristig etwas mehr Cash. Die Börsen haben seit den Impfstoff-Meldungen eine starke Erholung für 2021 vorweggenommen. Ein ‚Durchatmen‘ bzw. eine Konsolidierung sehe ich daher als wahrscheinlicher als ein Durchziehen der Rally.“ Vor allem die „teilweise extreme Euphorie“ sorgt bei Flender nach eigener Aussage für ein mulmiges Gefühl: „Ich rechne 2021 auch mit stärkeren Rücksetzern.“ Einen kleinen Cash-Polster auf der Seite zu haben, um gegebenenfalls im Zuge einer Korrektur zuschlagen zu können, hat auf lange Sicht wahrscheinlich ohnehin noch niemandem geschadet. In diesem Sinne: Happy Trading & Investing 2021!
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