Erst Mitte Februar hat der S&P 500 ein Allzeithoch erreicht. Binnen eines Monats hat er nun gut 9 % an Wert verloren. Der Technologieindex Nasdaq 100 gab seither sogar um 12,6 % ab, befindet sich nun also offiziell in einer Korrektur.
Das radikale Zusammenstreichen des Staatsapparats und die erratische Zollpolitik des US-Präsidenten drücken zunehmend auf die Stimmung der US-Konsumenten und Unternehmer. Der Handelskrieg ist voll entbrannt.
US-Wirtschaft und US-Aktien als Leidtragende
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die US-Wirtschaft offenbar die erste Leidtragende dieser Politik ist. Kapitalmarktexperte Mohamed El-Erian, der unter anderem die
berät, beziffert die Wahrscheinlichkeit einer Rezession derzeit mit 25 bis 30 %.Damit trübt sich auch der Ausblick für den US-Aktienmarkt deutlich ein. Nach
und haben nun auch die Strategen der US-Investmentbank ihr Jahresendziel für den S&P 500 gekappt – von 6500 auf 6200 Punkte, was nach aktuellem Indexstand immerhin bereits wieder einem Potenzial von 11 % entspräche. Neben dem eingetrübten Konjunkturausblick begründen die Analysten ihre neue Prognose für den US-Leitindex mit der Schwäche der „Magnificient 7“. hat seit dem S&P 500-Hoch Mitte Februar gut 15 %, 22 % und sogar 35 % verloren. Gleichzeitig schätzen die Goldman-Experten die mittelfristigen Konjunkturaussichten für die Eurozone nun positiver ein – und revidierten ihre Prognosen fürs Gewinnwachstum der 600 Unternehmen im Stoxx Europe 600 nach oben.Bye, Bye USA – Hello, Germany!
Auch auf wikifolio.com ist die Skepsis gegenüber US-Aktien längst spürbar. Während zur Amtseinführung von Donald Trump noch gut 40 % des in wikifolio Zertifikaten investierten Kapitals in US-Aktien steckte, sind es aktuell nur mehr weniger als 24 % - ein Rückgang, der sich nicht allein mit der Underperformance der US-Börsen erklären lässt. Die wikifolio Trader haben aktiv von amerikanischen in deutsche Papiere umgeschichtet: Der Anteil deutscher Aktien stieg in 50 Tagen von knapp 24 % auf 35,5 %. Ein ausgeprägter Bilderbuch-Favoritenwechsel.
Die Frage ist, was nun? Endet der Spuk bald und US-Aktien kehren zu alter Stärke zurück? Oder können sich deutsche Papiere weiter vom amerikanischen Markt abkoppeln und ihrer neuen Favoritenrolle 2025 gerecht werden?
Mitgehangen, mitgefangen!?
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„Kurzfristig könnte die Outperformance des Dax noch anhalten. Es fließt immer noch sehr viel Geld raus aus den USA und rein nach Europa und insbesondere Deutschland. Aus Bewertungsgesichtspunkten ist der deutsche Markt aber nicht mehr günstig.“
Sollte sich die Korrektur in Übersee fortsetzen, dürfte es den europäischen Märkten dem Trader zufolge über kurz oder lang aber ähnlich ergehen: „Historisch gesehen konnte sich Europa, abgesehen von mehr oder weniger langen Phasen, nie von den US-Märkten abkoppeln. Das dürfte auch dieses Mal nicht anders sein.“ Privatanlegern rät Scheid von einer Umschichtung von US-Aktien in europäische oder deutsche in der aktuellen Phase eher ab: „Kurzfristig könnte die Outperformance des Dax noch anhalten. Es fließt immer noch sehr viel Geld raus aus den USA und rein nach Europa und insbesondere Deutschland. Aus Bewertungsgesichtspunkten ist der deutsche Markt aber nicht mehr günstig. Es kommt daher stark auf die Selektion von Einzeltiteln an. Index-Investments würde ich eher auf einem tieferen Niveau wieder in Erwägung ziehen.“
Sowohl Scheid als auch Dobetsberger sehen also zumindest kurzfristig gute Chancen für den europäischen, vorrangig deutschen Aktienmarkt. Die Outperformance könnte also vorläufig weiter bestehen. Das mit der Umschichtung ist aber so eine Sache – zumindest auf Index-Basis ist wohl eher davon abzuraten.
Viel Geld für europäische Outperformance
wikifolio Trader
Is it all over now – for Tesla?
Zu guter Letzt haben wir Dobetsberger und Scheid auch gefragt, wie es denn nun mit
nach dem Kurssturz weitergeht. Der E-Auto-Pionier ist ja fast schon Sinnbild für die wahnwitzige US-Politik von Donald Trump und seines Kumpels Elon Musk geworden. Beide geben sich überraschend optimistisch. Noch sei das Ende für Tesla nicht gekommen.![]()
„Elon Musk muss aufpassen, dass er sein Lebenswerk nicht zerstört. Sein Image hat sehr gelitten. Doch er – und auch die Marke Tesla – haben noch genug Fans. Entscheidend werden die Absatzzahlen. Die letzten Wochen waren dafür nicht ausschlaggebend, da das überarbeitete Model Y – der mit Abstand meistverkaufte Tesla – noch nicht auf dem Markt ist.“
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„Elon Musk ist Elon Musk und wird auch immer Elon Musk bleiben. Ich stehe dem als Investor und Aktienhändler neutral gegenüber. Ich bin kein Politiker. Hauptgrund für den Verkauf der Tesla-Aktie waren schlechte Absatzzahlen und das Chartbild. Ich werde definitiv einen Wiedereinstieg in Betracht ziehen, wenn sich die fundamentale bzw. charttechnische Situation wieder ändert. Tesla kommt schon wieder, keine Sorge."
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