Die heißesten Aktien der letzten Woche

Die Anfang Mai gestartete Rallye bei diversen Meme-Aktien hat Hedgefonds nach Angaben der Investmentbanken JPMorgan & Chase und Goldman Sachs zur Auflösung einiger Short-Positionen gezwungen. Genau darauf spekulieren viele Trader, die auf kurzfristig steigende Kurse bei besonders stark leerverkauften Aktien setzen. Der jüngste Kursaufschwung bei Aktien wie GameStop , AMC Entertainment oder Tupperware Brands wurde durch das Foto einer Person ausgelöst, die mit einem Videospiel-Controller in der Hand auf einem Stuhl sitzt. Weil dieses beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) erschienene Bild von dem Finanzinfluencer „Roaring Kitty“ gepostet wurde, hoffen viele Trader auf eine Rückkehr des Mannes, der vor drei Jahren mit seinen Posts zu einer vermeintlichen Unterbewertung von GameStop die temporäre Hausse bei der Aktie ausgelöst hatte.

Die Kursentwicklung des Videospielhändlers ist derweil nichts für schwache Nerven. Während die Aktie Mitte April bei Kursen von unter zehn US-Dollar noch auf den tiefsten Stand seit Februar 2021 gefallen war und auch Anfang Mai nur leicht höher notierte, zog der Kurs in der ersten Handelswoche des laufenden Monats bereits spürbar an. Die Verdoppelung auf rund 20 Dollar in der Spitze war aber nur der Anfang einer kurzfristigen Kursexplosion, während der GameStop am vergangenen Dienstag kurzzeitig bis auf fast 65 Dollar stieg. Anschließend fiel der Kurs wieder bis auf unter 20 Dollar zurück.

Walter Peters hat die starken Kursschwankungen der Aktie für mehrere erfolgreiche Kurzfrist-Trades in seinem auf Allzeithoch notierenden wikifolio Riu Trading - Relative Stärke genutzt. „GameStop-Trade durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach dem Absturz heute von 59 Euro auf unter 30 Euro habe ich mich mit zwei Prozent Depot Anteil gewagt. Schneller Tagesgewinn +13 %“, postete der Trader am vergangenen Mittwoch.

Künstliche Intelligenz ist weiterhin eines der dominierenden Themen an den internationalen Kapitalmärkten. Doch nicht jedes Unternehmen scheint von dem Boom profitieren zu können. Der Kursverlauf der amerikanischen Cerence zum Beispiel ist ein einziges Trauerspiel. Seit Mitte des vergangenen Jahres ist die Aktie von 37 Dollar bis auf aktuell unter vier Dollar eingebrochen. Seit Anfang Mai hat sich der Kurs mehr als halbiert, in der abgelaufenen Woche ging es um mehr als 16 Prozent nach unten. Das Problem: Die Geschäfte des Anbieters von mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Assistenten für vernetzte und autonome Fahrzeuge läuft nicht rund. Im abgelaufenen Quartal verzeichnete das Unternehmen bei einem nahezu unveränderten Umsatz einen mehr als zehnmal so hohen Nettoverlust als im vergangenen Jahr. Dabei verlor der Konzern unter dem Strich deutlich mehr Geld als er umgesetzt hatte. Das gibt es auch nicht allzu häufig.

In der vergangenen Woche zog dann Finanzchef Daniel Tempesta die Reißleine und teilte seinen Vorstandskollegen offiziell mit, dass er das Unternehmen aus persönlichen Gründen am nächsten Tag verlassen werde. Mit Hilfe eines externen Beratungsunternehmens wird nun ein Nachfolger gesucht. Das dürfte erneut eine Menge Geld kosten, wodurch bei vielen Anlegern neben dem Vertrauen auch die Hoffnung auf baldige Gewinne schwindet. Für das im September endende Geschäftsjahr 2023/24 rechnet Cerence bei einem Umsatz von 355 Millionen bis 375 Millionen Dollar auf jeden Fall noch mit einem Nettoverlust von bis zu 256 Millionen Dollar. Nach dem Kursabsturz wagen sich einige wikifolio Trader dennoch an die Aktie heran. Der Blick auf das Trading-Sentiment zeigt – bei allerdings noch moderater Aktivität - einen deutlichen Käuferüberhang in den vergangenen sieben Tagen:

Trading-Sentiment:

Die nach der Niedrigzinsphase deutlich schlechteren Konditionen für Baufinanzierungen haben die Aktien von Immobilienunternehmen viele Monate lang leiden lassen. Seit über einem Jahr läuft hier allerdings eine ordentliche Gegenbewegung. Auch Analysten und Unternehmensvertreter zeigen sich mittlerweile verhalten optimistisch für die Perspektiven der Branche. Laut dem „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilienaktien“ ist die Stimmung von 10,7 Punkten im zweiten Halbjahr 2023 jetzt auf 15,7 Punkte gestiegen. Die Skala reicht von minus 100 bis plus 100 Punkte. „Verhalten optimistisch“ passt auch zu den Einschätzungen der 19 bei aktien.guide registrierten Researchhäuser für die Aktie von Vonovia, einem der führenden Immobilienfirmen in Deutschland. Im Durchschnitt wird dem Unternehmen ein fairer Aktienkurs von rund 31 Euro zugetraut, was einen moderaten Aufschlag auf den aktuellen Aktienkurs bedeutet.

Ralph Markus Sonderhüsken hat die Vonovia-Aktie in seinem auf Rekordhoch stehenden wikifolio Top Hedge . Der Anteil ist mit 0,2 Prozent des Gesamtdepots aber sehr überschaubar. Was auch daran liegt, dass der Trader bei dem DAX-Titel in der vergangenen Woche einige Stücke verkauft hat. Dabei konnte er Gewinne von bis zu 15 Prozent realisieren. Auch andere Trader haben den Anstieg der Aktie zuletzt für Gewinnmitnahmen genutzt. Das aktuelle Trading-Sentiment bei Vonovia zeigt in den vergangenen sieben Tagen einen leichten Überhang der Verkäufe, nachdem die Trader in den letzten Wochen und Monaten bei der Aktie mehrheitlich zugegriffen hatten.

Trading-Sentiment:

Was sagst du zu den Aussichten für Vonovia? Vote mit!

Der mit großer Spannung erwartete Börsengang von Thyssenkrupp Nucera im vergangenen Sommer hat sich zumindest für die treuen Aktionäre bislang als Mega-Enttäuschung entpuppt. Zwar kletterte der Kurs nach einem Ausgabepreis von 20 Euro kurzzeitig bis auf über 25 Euro, seitdem hat sich die Wasserstofftochter von ThyssenKrupp im Wert allerdings mehr als halbiert. In der vergangenen Woche fiel der Kurs um weitere neun Prozent auf ein neues Allzeittief zurück. Ursächlich dafür dürften zahlreiche Analystenkommentare gewesen sein, in denen die Kursziele weiter nach unten genommen wurden.

Zuvor hatte das Unternehmen seinen Bericht für das abgelaufene Quartal vorgelegt und dabei die Erwartungen des Marktes verfehlt. Vor allem das wieder ins Minus gerutschte operative Ergebnis (EBIT) im Q2 sorgte für Enttäuschung unter den Börsianern. Zudem präsentierte der Elektrolysespezialist einen Umsatzausblick für das Gesamtjahr, der deutlich unter den Konsensschätzungen der Analysten lag. Einige der zuvor mehrheitlich optimistischen wikifolio Trader zogen daraufhin die Reißleine und trennten sich von der Aktie, wie das aktuelle Trading-Sentiment aufzeigt:

Trading-Sentiment:

Zumindest einen Teil der Position in seinem sehr erfolgreichen wikifolio Trend und Momentum hat auch Martin Winter in der abgelaufenen Woche verkauft und damit Verlustbegrenzung betrieben. Durch die geringe Gewichtung der Aktie in seinem Portfolio wirkt sich die schlechte Performance von Thyssenkrupp Nucera aber nicht nennenswert auf die Gesamtbilanz des Depots aus. Das konnte daher im April neue Höchstwerte markieren.

Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.