Die heißesten Aktien der letzten Woche

Die am vergangenen Donnerstag präsentierten Q1-Zahlen der Google-Mutter Alphabet sind am Aktienmarkt mit Begeisterung aufgenommen worden. In der Spitze kletterte die Aktie zum Wochenschluss um mehr als elf Prozent. Der Umsatz des Konzerns ist in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 15 Prozent gestiegen, der Gewinn vor Zinsen und Steuern sogar um 46 Prozent. Damit wurde die EBIT-Marge von 25 Prozent deutlich auf 32 Prozent ausgeweitet. Der Gewinn je Aktie stieg von 1,17 Dollar auf 1,89 Dollar, womit die Erwartungen des Marktes (Konsens: 1,50 Dollar) klar übertroffen wurden. Besonders starke Gewinnzuwächse gab es mit 371 Prozent im wichtigen Cloud-Segment. Hoffnungen machen zudem die Aussagen des Vorstands, der Alphabet für die nächste Welle der KI-Innovation gut positioniert sieht. Erstmals in der Firmengeschichte hat Alphabet neben weiteren Aktienrückkäufen auch die Zahlung einer Dividende angekündigt. 0,20 Dollar je Aktie sollen pro Quartal an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Die meisten Analysten zeigen sich begeistert und passen ihre Prognosen an die neuen Zahlen an. Laut aktien.guide liegt das durchschnittliche Kursziel der insgesamt 53 dort registrierten Research-Häuser bei rund 185 Dollar und damit noch mal gut sechs Prozent über dem zuletzt schon so stark gestiegenen Aktienkurs. Die größten Optimisten sehen den fairen Wert sogar bei 220 Dollar. 

Große Freude herrscht auch bei den vielen wikifolio Tradern, die den Titel in ihrem Portfolio haben. Immerhin ist die Aktie in neun Prozent aller Musterdepots vertreten. Dazu gehört auch das von Thomas Schreyer (tomtomstocks) seit fast genau zehn Jahren verwaltete wikifolio Investmentideen. Das insgesamt aus acht Einzelaktien bestehende und immer nur in Nuancen veränderte Depot kommt seitdem auf eine Performance von 1.020 Prozent. Das entspricht einem Jahreszuwachs von über 27 Prozent im Jahresdurchschnitt.

Fast 16 Prozent verlor in der Spitze die Aktie von Meta Platforms am vergangenen Donnerstag, nachdem das Unternehmen am Abend zuvor sein Zahlenwerk für das Startquartal 2024 vorgelegt hatte. Dabei fielen die Ergebnisse bei Umsatz und Gewinn sogar besser aus als erwartet. Je Aktie verdiente der Social Media-Gigant 4,71 US-Dollar, was einem Vorjahresgewinn von 2,20 Dollar und einer Konsensschätzung von lediglich 4,32 Dollar gegenüberstand. Auslöser der Gewinnmitnahmen war zum einen wohl der Ausblick auf das laufende Quartal. Da prognostiziert der Betreiber von Facebook, Instagram und WhatsApp einen Umsatz zwischen 36,5 Milliarden und 39 Milliarden Dollar. In der Mitte dieser Range liegt Meta Platforms damit unter dem Analystenkonsens von 38,25 Milliarden Dollar. Zum anderen sorgen sich viele Marktteilnehmer um die womöglich zu optimistischen Erwartungen von CEO Mark Zuckerberg bezüglich der Zukunft von Metaverse. Genau das ist nämlich ein Grund dafür, warum das Unternehmen seine aktuellen Investitionsziele für KI-Forschung und Rechenzentren auf bis zu 40 Milliarden Dollar ausgeweitet hat. Bislang lag die obere Zielmarke bei 37 Milliarden Dollar.

Die meisten aktiven wikifolio Trader haben die Kursverluste der Aktie zum Anlass genommen, um bei der Aktie einzusteigen oder ihre Positionen weiter aufzustocken. Ein Blick auf das Trading-Sentiment zeigt den deutlichen Käuferüberhang bei Meta Platforms, der sich in den vergangenen sieben Tagen im Vergleich zu den Wochen davor sogar noch mal ausgeweitet hat:

Trading-Sentiment:

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Die Aktie von Varta hat sich in den vergangenen Tagen ausnahmsweise mal sehr positiv entwickelt. Fast 14 Prozent konnte der Titel auf Wochensicht gutmachen. Zuvor hatte sich der Kurs seit Mitte November im Wert aber auch gedrittelt, vom Allzeithoch vor gut drei Jahren aus beträgt der Verlust sogar über 95 Prozent. Der ehemalige deutsche Hoffnungsträger im Batterie-Segment steckt tief in der Krise und kämpft nach Ansicht von Marktbeobachtern vielleicht sogar ums Überleben. Jüngst musste der Vorstand einräumen, dass die aktuelle Strategie und die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen mit Blick auf die wirtschaftliche Situation des Unternehmens nicht ausreichen, um bis zum Ende des Sanierungszeitraums auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren. Nun drohen womöglich weitere Kapitalmaßnahmen oder andere Finanzierungsschritte.

Varta leidet unter einem Einbruch der Nachfrage sowie der auf die Margen drückenden Konkurrenz aus Asien. Hinzu kam auch noch ein Cyberangriff. Die Insiderverkäufe des Vorstandssprechers nach der o.a. Meldung sorgen ebenfalls für Skepsis an den Börsen. Die Kurserholung der vergangenen Tage haben daher einige Trader dazu genutzt, um sich von der Aktie zu trennen. Das aktuelle Trading-Sentiment bei Varta zeigt den deutlichen Verkaufsüberhang in der abgelaufenen Woche:

Trading-Sentiment:

Die Konjunktur in China hat ihren dynamischen Wachstumstrend der vergangenen Jahre noch nicht wieder aufgenommen. Das zeigt sich auch in den Quartalszahlen und Ausblicken vieler europäischer Unternehmen. Der weltweit größte Hersteller von Beleuchtungskörpern, Signify, zum Beispiel begründete seinen geringer als erwartet ausgefallenen Gewinn für das erste Quartal auch mit der unverändert schwachen Nachfrage in China. Hinzu kam ein erheblicher Rückgang im europäischen Professional-Geschäft, was der Vorstand mit Blick auf den wirtschaftlichen Druck in Ländern wie Deutschland als strukturelles Problem einstuft. Bei einem um 12,5 Prozent gesunkenen Umsatz reduzierte sich der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) überproportional um 18,3 Prozent. Mit einem Wert von 122 Millionen Euro wurde die Konsensschätzung von 131 Millionen Euro klar verfehlt.

Obwohl der Ausblick für das Gesamtjahr (bereinigte Kerngewinnmarge zwischen 10,5 Prozent und 11,5 Prozent) bestätigt wurde, zeigen sich Analysten wenig begeistert. Die Strategen von JPMorgan sehen bei dem 2016 aus dem Philips-Konzern ausgegliederten Unternehmen noch keine Anzeichen für eine Bodenbildung, da die eingeleiteten Kostenmaßnahmen bislang noch keine positiven Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Schon Anfang April stand Signify in den Schlagzeilen, weil sich der damalige Finanzchef „anderen Interessen widmen“ wollte und deshalb zurückgetreten war. Die Aktie verlor nach Vorlage der Zahlen zweistellig an Wert, was wohl auch einige wikifolio Trader zum Verkauf des Titels motivierte.

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