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29.06.2018| Von: Michael Flender |

 

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Die Aktienmärkte präsentieren sich aktuell sehr schwach. Seit dem Hoch vor zwei Wochen hat der Dax rund 1.000 Punkte abgegeben. Gründe dafür gibt es reichlich. So gut wie täglich gibt es neue Äußerungen im Handelsstreit zwischen China und den USA. Und aktuell sieht es nicht nach einer Einigung aus. Die Probleme kommen langsam auch in der Realwirtschaft an, wie erste Gewinnwarnungen verdeutlichen.

Zur Wochenmitte sah es zwar kurzzeitig nach einer Erholung an den Märkten aus, nachdem US-Präsident Donald Trump eine harte Gangart gegen chinesische Unternehmen, die in den USA investieren, dementiert hatte. Die Erholung war aber nicht von Dauer, denn sein Berater verkündete kurze Zeit später, man werde China nicht entgegenkommen. Die Unsicherheit ist entsprechend groß. Doch wie geht man als Trader mit dieser Situation um?

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» Zusatzinfo: Erfolgreiche Strategien während und nach Börsenkrisen

 

Fakt ist: Unsicherheit und Börse vertragen sich nicht. Die Wirtschaft läuft zwar in vielen Teilen der Welt noch gut, insbesondere in den USA. Aber anhand einiger Frühindikatoren lassen sich schon erste Bremsspuren ausmachen. In Deutschland geht der ifo-Geschäftsklimaindex seit November 2017 zurück. Auch die Prognosen für das Wirtschaftswachstum wurden von der Bundesregierung zurückgenommen.

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Die Auswirkungen sind neben fallenden Kursen auch schon erste Gewinnwarnungen von Unternehmen. Prominentestes Beispiel war Daimler. Als Gründe wurden drohende Zölle, höhere Kosten und eine gesunkene Nachfrage genannt. Ein gefährlicher „Cocktail“ also, von dem auch andere Autohersteller und Zulieferer betroffen sein werden.

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1. Cash vorhalten - aus mehreren Gründen

Die Börse preist die aufziehenden Probleme aktuell ein, teilweise in heftigen Kursstürzen. In solch einer Marktphase kann es für Trader gefährlich und teuer werden, auf Rebounds zu hoffen. Um solch eine Phase gut zu überstehen, sollte man stets flexibel am Markt bleiben. Das heißt: Man sollte eine gewisse Cash-Quote vorhalten, um im Marktabschwung nicht zu viel Geld zu verlieren. Diese kann theoretisch sogar bis zu 100 Prozent betragen, aktuell beträgt sie in meinen wikifolios zwischen 60 und 70 Prozent.

Das Problem bei einem zu hohen Investitionsgrad ist nicht nur die Tatsache, dass man hohe (Buch-)Verluste erleidet, sondern, dass man davon auch mental stark belastet wird und dann in der entscheidenden Panik keine freien Gelder bzw. den Mut hat, zu kaufen.

2. Finger weg von Aktien mit Ergebniswarnung

Des Weiteren sollte man in schwachen Märkten Aktien mit Gewinn- bzw. Umsatzwarnungen konsequent meiden. Diese sind meist über Wochen und Monate extrem schwach, viele fallen sogar ohne nennenswerte Rebounds. Dazu gehören zum Beispiel Osram und Dialog Semiconductor. Hier gilt dann das Motto: „Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende.“  

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3. Klumpenrisiko vermeiden

Eine weitere Gefahr besteht darin, zu viele Aktien aus einer Branche zu halten. Dieses Klumpenrisiko kann zu großen Verlusten führen, wenn eine Branche von einem Abschwung erfasst wird. Aktuell kann man dies zum Beispiel im Automobilsektor erkennen, wo nahezu alle Aktien schwach sind. Aber auch der Stahlsektor leidet unter dem möglichen Abschwung und weiteren Zöllen. Insgesamt sind zyklische, also konjunkturabhängige Aktien im Abschwung meist sehr viel stärker unter Druck, da die Gewinnerwartungen nach und nach revidiert werden.

Eines darf man nicht vergessen: Die Börse übertreibt gerne – und zwar in beide Richtungen. Während Aktien in Boomphasen oft wochenlang steigen, können Sie in Schwächephasen auch Wochen und Monate fallen. Das Wichtigste ist also, sein Kapital so gut es geht zu schützen, um beim nächsten Boom dabei zu sein. Dieser wird sicher kommen, vielleicht schneller als gedacht. Wann aber bietet sich der Wiedereinstieg in den Aktienmarkt an?

4. Kapitulationsgaps als mögliche Wendepunkte

Gute Einstiegspunkte sind in solch einer Börsenphase Kapitulationsgaps - wenn der Markt mit einem sehr großen Minus eröffnet und viele Aktien sieben bis zehn Prozent verlieren. Solche Phasen sind dann oft Wendepunkte. Die Aktien handeln dann meist sehr weit außerhalb der Bollinger-Bänder und deuten eine große Überverkauftheit an.

5. Herausragende Nachrichten braucht der Markt

Eine andere Möglichkeit ist, auf gute Nachrichten einzelner Unternehmen zu warten. Diese Nachrichten werden dann oft honoriert und die Aktien entsprechend gekauft.

6. Nähe zum 52-Wochenhoch

Es bietet sich auch an, auf Aktien zu achten, die trotz fallender Märkte nahe des 52-Wochenhochs notieren. Oft kaufen hier Großinvestoren diese Papiere, weil sie eine besondere Story bieten. In einem positiven Umfeld ziehen diese Titel meist schnell auf neue Hochs.

 


Michael Flender ist wikifolio-Trader und betreut als „GoldeselTrading“ die beiden wikifolios „Goldesel-Investing“ sowie „Goldesel-Trading“. An dieser Stelle kommentiert er finanzmarktrelevante Nachrichten und Ereignisse und analysiert Aktien, in denen er möglicherweise auch im Rahmen seiner wikifolios engagiert ist. Der Text spiegelt die Meinung des Autors wider. wikifolio.com übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung. Die Charts wurden mit Traderfox erstellt.


 
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