Allein im Schlussquartal brach der Index um 14 Prozent ein. Rund um den Jahreswechsel herrschte Alarmstufe Rot bei den Marktteilnehmern. Ablesen lässt sich das am VDAX New. Der auch als Angstbarometer bezeichnete Volatilitäts-Indikator kletterte kurz nach Weihnachten auf den höchsten Stand seit zehn Monaten. Doch dann haben sich die Märkte erstaunlich schnell wieder erholt.
Bis Mitte März stieg der DAX von seinem Tief aus um 15 Prozent. Die ähnlich stark eingebrochenen US-Indizes kratzen sogar schon wieder an ihren Allzeithochs. Gerade für Anleger, die das Börsengeschehen noch nicht so lange verfolgen, hat diese Phase zwei wichtige, grundlegende Erkenntnisse gebracht: 1). Die Börse ist keine Einbahnstraße, 2). Nachdem die Kurse gefallen sind, werden sie irgendwann auch wieder steigen.
Aktien und Schlaftabletten
Der viel zitierte Börsenstar André Kostolany hat einmal gesagt
Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich
Eine Vorgehensweise, die Experten heutzutage als nicht mehr zeitgemäß betrachten. Dennoch gibt immer noch viele längerfristig orientierte Anleger, die zumindest ähnlich agieren und dabei sehr erfolgreich sind. Möglich ist das aber nur bei einer guten Strategie mit einem entsprechend langen Anlagehorizont. Wenn Unternehmen mit einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell über viele Jahre hinweg erfolgreich agieren, dann wird sich das früher oder später sehr wahrscheinlich auch in ihrem Börsenwert widerspiegeln. Als Investor benötigt man in dem Fall aber womöglich jede Menge Geduld und Nervenstärke. Denn auch solche Top-Aktien sind in bestimmten Phasen immer wieder kurzfristigen Schwankungen unterlegen. In handfesten Börsenkrisen sind in der Regel alle Werte erst mal nur Sklaven der allgemeinen Kursbewegungen. Mit dem „wahren“ Wert haben die Notierungen dann oft nichts mehr zu tun. Wenn zum Beispiel große Aktienfonds mit hohen Mittelabflüssen zu kämpfen haben, müssen diese zwangsläufig große Aktienpakete veräußern. Und darunter leiden dann alle enthaltenen Werte.
Value-Strategen brauchen viel Geduld
In diesen Phasen gezielt nach vermeintlich unterbewerteten Aktien Ausschau zu halten, ist eine weitere, langfristig sehr viel versprechende Strategie. Grundvoraussetzung dabei ist eine gut funktionierenden Analysemethodik und auch hier wieder ein ausreichend langer Horizont. Nur weil ein Trader bei einer Aktie eine krasse Unterbewertung erkennt, wird der Kurs deshalb nicht zwangsläufig steigen. Womöglich gibt es entscheidende Faktoren, die der Trader nicht kennt oder die er übersehen hat. Und selbst wenn nicht, braucht es womöglich einfach eine Weile, bis auch andere Marktteilnehmer auf die Aktie aufmerksam werden. Bei solchen „Value-Strategien“ sollten Sie dem Markt daher immer auch die Zeit geben, um so zu reagieren wie Sie es für angemessen halten. Sehr professionell umgesetzt wird dieser Ansatz zum Beispiel in den wikifolios Special Investments 1 von Ingo Reeps oder Spezialwerte von Thomas Dittmer.
Momentum und Relative Stärke
Einen ganz anderen Ansatz verfolgen die so genannten „Trendfolger“, die ihre Depotwerte nach Kriterien wie Relative Stärke oder Momentum auswählen. In zahlreichen Studien wurde festgestellt, dass sich an den Aktienmärkten auf lange Sicht eine Outperformance erzielen lässt, wenn man nach einem bestimmten Schema regelmäßig auf die trendstabilsten Aktien setzt. Vor allem bei Small- und Mid Caps brachte das in der Vergangenheit sehr viel versprechende Ergebnisse. Mögliche Ansätze können zum Beispiel sein, ausgewählte Indizes immer wieder nach Aktien zu durchsuchen, die in einem bestimmten rückwirkenden Zeitraum die beste Performance erzielt haben oder die den größten Abstand zu einem gleitenden Durchschnitt vergangener Kurse ausweisen. Mit solchen Filtermethoden lässt sich das Motto „Verluste minimieren, Gewinne laufen lassen“ vergleichsweise gut und einfach in der Praxis umsetzen. Sehr erfolgreich praktizieren das Trader wie z.B. Lucas Wangler ( GFABoersenampel ) im wikifolio Dt. Aktien-Momentum-Protect. Selbst solche langfristig aussichtsreichen Strategien bieten aber keine Sicherheit in allen Marktphasen. Auch hier müssen temporäre Rückschläge immer einkalkuliert werden.
Schutzmechanismen wirken beruhigend
Damit sich die Drawdowns in schwierigen Börsenzeiten in einem überschaubaren Rahmen bewegen, bauen viele Trader (u.a. auch die o.a. „Trendfolger“) spezielle Absicherungsmechanismen in ihre Handelsidee mit ein.
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nter bestimmten Voraussetzungen erfolgt dann der Ausstieg aus dem Markt (komplett oder schrittweise). Alternativ werden Short-Positionen zur Absicherung der weiter gehaltenen Long-Positionen ins Depot aufgenommen. Diese Produkte