Kursgemetzel bei AMS - Apple lässt die Branche zittern
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass eine Aktie aus Österreich zu den Top 10 der am häufigsten gehandelten Aktien auf wikifolio.com gehört. Doch AMS sorgte in dieser Woche für Schlagzeilen über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus. Der Halbleiterhersteller aus der Steiermark musste aufgrund einer schwächeren Nachfrage seine erst kürzlich neu aufgestellte Umsatz- und Gewinnprognose nach unten revidieren. Etwas Besonderes ist das im aktuellen Umfeld eigentlich noch nicht. Allerdings produzieren die Österreicher Sensoren zur Gesichtserkennung, die in den Smartphones von Apple eingebaut werden.
Apple schweigt
Laut der Unternehmensmeldung von AMS hat sich die Nachfrage eines „wichtigen Kunden“ verändert. Konkrete Namen wurden zwar nicht genannt, dass es sich dabei um Apple handeln dürfte, pfeifen die Spatzen mittlerweile aber von den Dächern. Apple selbst hatte zuletzt einen vorsichtigen Ausblick auf das Weihnachtsquartal gegeben und verkündet, sich zukünftig nicht mehr detailliert zu den Absatzzahlen des iPhones äußern zu wollen.
Agenturmeldungen zufolge soll Apple sogar sämtliche Zulieferer zum Schweigen verdonnert haben. Passend dazu revidierten in den vergangenen Tagen mit Qorvo, Lumentum und Japan Display drei weitere Zulieferer von Apple ihre Prognosen, ohne den Großkunden dabei namentlich zu erwähnen. Darüber hinaus verbuchte Foxconn zwar einen deutlichen Gewinnanstieg, verfehlte aber die Analystenerwartungen. Der Markt spekuliert daher bereits, dass die Verkaufszahlen der jüngsten iPhone-Modelle die hohen Erwartungen nicht erfüllen werden. Die Analysten der Credit Suisse haben entsprechend ihre Schätzungen für die iPhone-Absatzzahlen bis zum Jahr 2020 nach unten korrigiert.
Kurssturz um 30 Prozent schon vor der Prognosesenkung
Die Aktie von AMS war aufgrund der zahlreichen Warnungen der Kontrahenten schon vorher massiv unter Druck geraten. In den ersten drei Tagen der laufenden Woche brach der Kurs um 30 Prozent ein. Erst am späten Mittwochabend kam dann die offizielle Anpassung der Prognose.
Nach den Zahlen hielt sich der Verkaufsdruck in Grenzen. Zwar eröffnete die Aktie am Donnerstag mit einem Minus von mehr als 4 Prozent. Im Tagesverlauf drehte der Kurs aber recht deutlich ins Plus. Darauf hatte Christian Scheid („Scheid“) auch spekuliert: „Soeben kommt der Apple-Zulieferer mit einer Gewinnwarnung. Die Aktie dürfte heute zur Eröffnung erneut unter Druck kommen. Doch aufgrund des drastischen Kursverfalls in den vergangenen Tagen ist auch schon einiges an Negativnachrichten in der Notiz eingepreist. Daher ist durchaus eine Gegenbewegung im heutigen Handelsverlauf möglich. Ich werde daher vorerst an der Position festhalten“.
Den Turnaround im Tagesverlauf nutzte er dann, um die Aktie aus seinem wikifolio „Special Situations” zu verkaufen. Da der Trader am Morgen nicht panikartig reagiert hatte, konnte er bei dem Titel sogar noch ein kleines Plus realisieren. Insgesamt konnte sich das wikifolio in dem schwierigen Umfeld 2018 relativ gut behaupten. Es liegt seit Jahresbeginn fünf Prozent im Minus. Seit der Emission im Jänner 2018 summiert sich die Performance mittlerweile auf 170 Prozent.
Gutes Timing ermöglicht selbst hier Gewinne
Den Umständen entsprechend ausgezeichnet lief es bei AMS auch für Carsten Schorn („Abbakus“), der am Dienstagmorgen bei Kursen von 26,6 Euro mit den ersten vorsichtigen Käufen für sein wikifolio „Abacus” begonnen hatte. Die im Anschluss weiter fallenden Kurse nutzte er konsequent zur Verbilligung seines Einstiegskurses.
Unterm Strich gelang es ihm, im Laufe des Vormittags einen Teil der Position mit kleinen Gewinnen zu verkaufen: „Die Stücke von heute Morgen habe ich wieder verkauft, den Rest behalte ich. Es sieht so aus als wäre wirklich alles Negative eingepreist“. Aktuell ist die Aktie (bei der er heute Morgen wieder ein paar Stücke eingesammelt hat) mit gut drei Prozent in seinem wikifolio gewichtet. Insgesamt ist der Trader schon seit Monaten extrem vorsichtig unterwegs, wie auch die aktuelle Cashquote von 88 Prozent zeigt. Seine Geduld und Disziplin haben sich ausgezahlt, denn das wikifolio, dessen Wert sich seit März 2018 verdoppelt hat, ist in der vergangenen Woche gerade auf eine neues Allzeithoch gestiegen.
Die 10 Aktien mit den meisten Trades (8.11.2018 - 15.11.2018):
# | Name | ISIN | Handelsvolumen | Alle Trades | Käufe |
---|---|---|---|---|---|
1 | Wirecard | DE0007472060 | 1.561.021 | 695 | 65,2% |
2 | S&T | AT0000A0E9W5 | 2.310.830 | 656 | 72,3% |
3 | Apple | US0378331005 | 1.360.829 | 474 | 62,2% |
4 | Infineon | DE0006231004 | 2.483.327 | 466 | 63,5% |
5 | SAP | DE0007164600 | 1.312.585 | 379 | 66,8% |
6 | Evotec | DE0005664809 | 958.612 | 287 | 52,3% |
7 | Amazon | US0231351067 | 276.173 | 284 | 56,0% |
8 | ProSiebenSat.1 Media | DE000PSM7770 | 356.155 | 282 | 68,1% |
9 | Freenet | DE000A0Z2ZZ5 | 162.068 | 235 | 87,7% |
10 | AMS | AT0000A18XM4 | 413.364 | 232 | 85,8% |
Alle wikifolios mit AMS (ISIN: AT0000A18XM4) im Depot.
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