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16.11.2018| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Es kommt nicht allzu häufig vor, dass eine Aktie aus Österreich zu den Top 10 der am häufigsten gehandelten Aktien auf wikifolio.com gehört. Doch AMS sorgte in dieser Woche für Schlagzeilen über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus. Der Halbleiterhersteller aus der Steiermark musste aufgrund einer schwächeren Nachfrage seine erst kürzlich neu aufgestellte Umsatz- und Gewinnprognose nach unten revidieren. Etwas Besonderes ist das im aktuellen Umfeld eigentlich noch nicht. Allerdings produzieren die Österreicher Sensoren zur Gesichtserkennung, die in den Smartphones von Apple eingebaut werden.

Apple schweigt

Laut der Unternehmensmeldung von AMS hat sich die Nachfrage eines „wichtigen Kunden“ verändert. Konkrete Namen wurden zwar nicht genannt, dass es sich dabei um Apple handeln dürfte, pfeifen die Spatzen mittlerweile aber von den Dächern. Apple selbst hatte zuletzt einen vorsichtigen Ausblick auf das Weihnachtsquartal gegeben und verkündet, sich zukünftig nicht mehr detailliert zu den Absatzzahlen des iPhones äußern zu wollen.

Agenturmeldungen zufolge soll Apple sogar sämtliche Zulieferer zum Schweigen verdonnert haben. Passend dazu revidierten in den vergangenen Tagen mit Qorvo, Lumentum und Japan Display drei weitere Zulieferer von Apple ihre Prognosen, ohne den Großkunden dabei namentlich zu erwähnen. Darüber hinaus verbuchte Foxconn zwar einen deutlichen Gewinnanstieg, verfehlte aber die Analystenerwartungen. Der Markt spekuliert daher bereits, dass die Verkaufszahlen der jüngsten iPhone-Modelle die hohen Erwartungen nicht erfüllen werden. Die Analysten der Credit Suisse haben entsprechend ihre Schätzungen für die iPhone-Absatzzahlen bis zum Jahr 2020 nach unten korrigiert.

Kurssturz um 30 Prozent schon vor der Prognosesenkung

Die Aktie von AMS war aufgrund der zahlreichen Warnungen der Kontrahenten schon vorher massiv unter Druck geraten. In den ersten drei Tagen der laufenden Woche brach der Kurs um 30 Prozent ein. Erst am späten Mittwochabend kam dann die offizielle Anpassung der Prognose. 

Nach den Zahlen hielt sich der Verkaufsdruck in Grenzen. Zwar eröffnete die Aktie am Donnerstag mit einem Minus von mehr als 4 Prozent. Im Tagesverlauf drehte der Kurs aber recht deutlich ins Plus. Darauf hatte Christian Scheid („Scheid“) auch spekuliert: „Soeben kommt der Apple-Zulieferer mit einer Gewinnwarnung. Die Aktie dürfte heute zur Eröffnung erneut unter Druck kommen. Doch aufgrund des drastischen Kursverfalls in den vergangenen Tagen ist auch schon einiges an Negativnachrichten in der Notiz eingepreist. Daher ist durchaus eine Gegenbewegung im heutigen Handelsverlauf möglich. Ich werde daher vorerst an der Position festhalten“.

Den Turnaround im Tagesverlauf nutzte er dann, um die Aktie aus seinem wikifolio „Special Situations” zu verkaufen. Da der Trader am Morgen nicht panikartig reagiert hatte, konnte er bei dem Titel sogar noch ein kleines Plus realisieren. Insgesamt konnte sich das wikifolio in dem schwierigen Umfeld 2018 relativ gut behaupten. Es liegt seit Jahresbeginn fünf Prozent im Minus. Seit der Emission im Jänner 2018 summiert sich die Performance mittlerweile auf 170 Prozent. 

Gutes Timing ermöglicht selbst hier Gewinne

Den Umständen entsprechend ausgezeichnet lief es bei AMS auch für Carsten Schorn („Abbakus“), der am Dienstagmorgen bei Kursen von 26,6 Euro mit den ersten vorsichtigen Käufen für sein wikifolio „Abacus” begonnen hatte. Die im Anschluss weiter fallenden Kurse nutzte er konsequent zur Verbilligung seines Einstiegskurses.

Unterm Strich gelang es ihm, im Laufe des Vormittags einen Teil der Position mit kleinen Gewinnen zu verkaufen: „Die Stücke von heute Morgen habe ich wieder verkauft, den Rest behalte ich. Es sieht so aus als wäre wirklich alles Negative eingepreist“. Aktuell ist die Aktie (bei der er heute Morgen wieder ein paar Stücke eingesammelt hat) mit gut drei Prozent in seinem wikifolio gewichtet. Insgesamt ist der Trader schon seit Monaten extrem vorsichtig unterwegs, wie auch die aktuelle Cashquote von 88 Prozent zeigt. Seine Geduld und Disziplin haben sich ausgezahlt, denn das wikifolio, dessen Wert sich seit März 2018 verdoppelt hat, ist in der vergangenen Woche gerade auf eine neues Allzeithoch gestiegen.

Die 10 Aktien mit den meisten Trades (8.11.2018 - 15.11.2018):

# Name ISIN Handelsvolumen Alle Trades Käufe
1 Wirecard DE0007472060 1.561.021 695 65,2%
2 S&T AT0000A0E9W5 2.310.830 656 72,3%
3 Apple US0378331005 1.360.829 474 62,2%
4 Infineon DE0006231004 2.483.327 466 63,5%
5 SAP DE0007164600 1.312.585 379 66,8%
6 Evotec DE0005664809 958.612 287 52,3%
7 Amazon US0231351067 276.173 284 56,0%
8 ProSiebenSat.1 Media DE000PSM7770 356.155 282 68,1%
9 Freenet DE000A0Z2ZZ5 162.068 235 87,7%
10 AMS AT0000A18XM4 413.364 232 85,8%

 

Alle wikifolios mit AMS (ISIN: AT0000A18XM4) im Depot.

 

Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.