Turbulenzen nach Short-Attacke: MDAX-Titel Ströer im Fokus
Der Werbevermarkter Ströer sieht sich seit der vergangenen Woche mit heftigen Vorwürfen konfrontiert. Der amerikanische Hedgefonds Muddy Waters Capital veröffentlichte am Donnerstag eine Analyse, in der unter anderem behauptet wird, Ströer habe falsche Angaben zu Wachstum und Cashflow gemacht. Die Aktie brach daraufhin zur Mittagszeit von 54 Euro bis auf gut 36 Euro ein und verlor damit innerhalb von nicht einmal einer Stunde ein Drittel ihres Wertes. Das dürfte die Verantwortlichen bei Muddy Waters freuen, denn die hatten zuvor ganz bewusst auf fallende Kurse spekuliert. Bis zum Handelsschluss konnte sich die Aktie dann immerhin bis auf 44 Euro und am Folgetag in der Spitze bis auf 48 Euro erholen. Die Unsicherheit bleibt dennoch hoch, auch wenn das Unternehmen selbst die Vorwürfe als „haltlos“ zurückgewiesen hat. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sprechen sogar von „dummen und schweren Fehlern“ sowie „absichtlich falschen Behauptungen“. Vor allem für die sehr kurzfristig agierenden Trader auf wikifolio.com waren die heftigen Kursausschläge des MDAX-Wertes natürlich ein gefundenes Fressen.
Carsten Schorn („Abbakus“) ist bei der Aktie für sein wikifolio „Abacus“ zu Kursen zwischen 38 und 39 Euro zum Zuge gekommen. Kommentiert wurde der Einstieg mit einem „Stroeer Weltuntergang - wir greifen ins fallende Messer“. Dass der Kauf dennoch wohlüberlegt war, zeigt sein kurze Zeit später veröffentlichtes Posting: „Solche Berichte wie bei Stroeer jetzt oder bei Wirecard damals sind auch immer mit Vorsicht zu genießen - die Jungs halten Shortpositionen darin und verdienen sich gerade die Nase dumm und dusselig. Das Teil ist im MDAX, die Allianz ist investiert und der Streubesitz ist gar nicht so groß - ich glaube das Teil wird über 40€ schließen. Kann ich hellsehen? Nein“. Auch ohne die berühmte Glaskugel bewies der studierte Informatiker mit den Schwerpunkten BWL/Börse/Automatisierte Handelssysteme aber auch diesmal wieder das richtige Gespür. So konnte die Position noch am selben Tag mit Gewinnen zwischen 8 und 16 Prozent wieder aufgelöst werden. Das vor gut 13 Monaten initiierte wikifolio, in dem überwiegend kurzfristige Tradingchancen bei Nebenwerten genutzt werden sollen, liegt mit einem Plus von 41 Prozent momentan auf Allzeithoch. Der größte Drawdown betrug bisher knapp 18 Prozent, resultiert aber aus der Zeit vor der Emission des Zertifikats (+7 Prozent), die erst Ende Februar erfolgte.
Piotr Kowalczyk („encepence”) hat den Ausverkauf bei Ströer ebenfalls für einen schnellen Rebound-Trade genutzt. Am vergangenen Donnerstag griff er zur Mittagszeit für sein wikifolio „TradEnce“ in zwei Schritten bei Kursen von rund 39 Euro zu und verkaufte die Aktie bereits nächsten Morgen in der ersten Handelsstunde mit Gewinnen zwischen 17 und gut 21 Prozent. Der Trader bevorzugt laut Handelsidee bei der Auswahl der Werte die „fundamentale Analyse sowie sonstige Analysemethoden (z.B. Newstrading)“. Aktuell besteht das Portfolio aus vier Einzelaktien, einem ETF auf den Short-DAX sowie gut 60 Prozent Liquidität. Gestartet hat er das wikifolio im vergangenen Sommer und konnte seitdem eine Performance von knapp 28 Prozent erzielen. Der Maximalverlust beträgt bislang 10,5 Prozent und das im September emittierte wikifolio-Zertifikat liegt mit rund 22 Prozent im Plus.
10 Aktien mit den meisten Trades (19.04-26.04.2016)
# | Name | ISIN | TradingVolume | All |
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1 | Ströer | DE0007493991 | 5.528.068,23 | 1039 |
2 | Basf | DE000BASF111 | 5.593.183,25 | 520 |
3 | Daimler | DE0007100000 | 306.138,55 | 417 |
4 | Epigenomics | DE000A11QW50 | 1.866.668,16 | 306 |
5 | VW | DE0007664039 | 936.301,10 | 278 |
6 | Deutsche Bank | DE0005140008 | 137.638,48 | 251 |
7 | Adva | DE0005103006 | 790.198,23 | 247 |
8 | Nordex | DE000A0D6554 | 1.420.860,23 | 235 |
9 | Wirecard | DE0007472060 | 308.101,90 | 210 |
10 | Apple | US0378331005 | 187.924,02 | 200 |
Basis: alle investierbaren wikifolios
Alle wikifolios mit Ströer (ISIN: DE0007493991) im Depot.
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