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„Lame Duck“ Biden?

Die sogenannten „Midterms“, also die US-Zwischenwahlen, liegen hinter uns und noch ist nicht klar, wie Präsident Biden in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit wird regieren können.

Männliche Ente an Land

Die von vielen Kommentatoren erwartete „red wave“ ist ausgeblieben. Auch gestaltet sich die Auszählung einmal mehr schwierig. Zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe sieht es so aus, als könnte das Repräsentantenhaus an die Republikaner fallen, während sich beim Senat weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen abzeichnet. Im Bundesstaat Georgia findet zudem erst am 6. Dezember die entscheidende Stichwahl statt, die dann sogar noch für die Senatsmehrheit wichtig werden könnte.

Warmlaufen für 2024

Die Märkte schätzen solche politischen Hängepartien nicht. Selbst eine schlechte Entscheidung ist ihnen oft lieber als gar keine Entscheidung. Denn danach kann immerhin wieder zur Tagesordnung übergegangen werden. Sollten die Republikaner beide Häuser erobern, wäre Biden für den Rest seiner Amtszeit eine sogenannte „lame duck“ (lahme Ente), wie das im Politjargon heißt. Wenn sich beide Lager gegenseitig blockieren, muss das aber nicht das Schlechteste sein, denn viele politische Entscheidungen entpuppen sich im Nachhinein als kostspieliger Aktionismus. Teuer wird es dagegen, wenn Kompromisse gefunden werden sollen, welche die Handschrift beider Lager tragen. Das große Warmlaufen für die Präsidentschaftswahl 2024 hat mit den Midterms jedenfalls begonnen.

Auf den Spuren der Charts

Mit seinem wikifolio Tradingchancen deutsche Aktien setzt Joachim Köngeter (joibaer) überwiegend auf deutsche Standard- und Nebenwerte. Um auf der Short-Seite zu agieren, können auch ETFs zum Einsatz kommen. Eine wichtige Rolle zur Identifizierung chancenreicher Investments spielt für „joibaer“ der jeweilige Chart. Seine Aufmerksamkeit gilt dabei vor allem kurzfristigen Bewegungen, von denen er mit einem Anlagehorizont von einem oder mehreren Tagen profitieren möchte. Ausnahmsweise hält er Titel aber auch für mehrere Wochen. Richtschnur ist für Köngeter der übergeordnete Trend, wobei im Falle von Übertreibungen auch gegen diesen gehandelt werden kann. Dabei sollen Verluste im Rahmen eines aktiven Risikomanagements möglichst klein gehalten werden. Mit einer Investitionsquote von 89,5 % ist Köngeter aktuell in insgesamt 25 Aktien investiert. Die drei größten Positionen – Evotec, EnviTec Biogas und GFT Technologies – vereinen dabei 38,1 % des Gesamtvolumens auf sich. Seit der Auflegung im Oktober 2014 hat „Tradingchancen deutsche Aktien“ um +99 % zugelegt und schaffte damit einen durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von soliden +8,9 %.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +84,9 %
    seit 13.10.2014
  • EUR 728.249,58
    Investiertes Kapital
  • -9,7 %
    Performance (1 J)
  • 20,2 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: +9,5 Prozent

Stock-Picking mit Makrosteuerung

Mit einer Cash-Position von 65,9 % ist Martin Winter (twconline) in seinem wikifolio Trend und Momentum derzeit sehr defensiv aufgestellt. Seine Kernstrategie sind mittelfristige Trendfolge- und Momentum-Trades in Aktien und Aktienfonds. Dabei erlaubt ihm ein offenes Anlageuniversum ein Maximum an Flexibilität. Die Höhe seiner Aktienquote orientiert Winter an übergeordneten Rahmenbedingungen. Wesentliche Faktoren sind dabei steigende gleitende 100-Tage-Durchschnitte in den übergeordneten Aktienindizes und ein ebenfalls steigender Ifo-Geschäftsklimaindex. Für konkrete Investitionen hat es „twconline“ vor allem auf Aktien abgesehen, die über ein niedriges KGV verfügen und einen Aufwärtstrend aufweisen. Eine Absenkung der Aktienquote ist immer dann angezeigt, wenn die gleitenden 100-Tage-Durchschnitte der Aktienindizes oder der Ifo-Geschäftsklimaindex fallen. Für kurzfristige Chancen achtet Winter zudem auf positive Nachrichten und das Momentum der Titel. Der Anlagehorizont reicht von einigen Tagen bis zu vielen Monaten. Seine aktuell größten Positionen hält Winter bei SolarEdge, Disney und Nvidia, die mit insgesamt 13,2 % gewichtet sind. Im ETF-Bereich setzt er auf einen Short-DAX mit einer Gewichtung von 6,3 %. Seit dem Start im Februar 2013 legte „Trend und Momentum“ um +184 % zu und erzielte so einen durchschnittlichen Jahresertrag von +11,3 %.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +266,3 %
    seit 17.02.2013
  • EUR 1.070.652,64
    Investiertes Kapital
  • +18,5 %
    Performance (1 J)
  • 10,8 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: +11,5 Prozent

Value mit Pfiff

Ebenfalls mit einem Fokus auf deutsche Aktien agiert Peter Schrey (ZapInvesting) in seinem wikifolio Quality fundamental Selection. Sein Interesse gilt dabei Aktien, die fundamentale Qualitäten, Value und Momentum aufweisen. Mithilfe seines sogenannten QVM-Ansatzes sucht er jeweils die beiden besten Werte eines Sektors für sein wikifolio aus. Aus Gründen der Diversifikation sollen dabei grundsätzlich alle Sektoren in Betracht kommen. Vereinzelt ergänzt Schrey die Auswahl auch um europäische und amerikanische Titel. Fällt ein Titel hinsichtlich seiner QVM-Punkte unter einen bestimmten Schwellenwert, wird er durch einen besseren Titel des gleichen Sektors ersetzt. Die Berücksichtigung des Momentums soll zu einem verbesserten Timing der Value-Strategie führen. Die Aktienquote beträgt derzeit 65,9 % und umfasst 14 Titel. Die Top-3 – CropEnergies, Verbio und Ecotel Communication – sind zusammen mit 18,9 % gewichtet. Eine Cash-Quote von 34,1 % zeigt aktuell jedoch eine gewisse Zurückhaltung des QVM-Ansatzes. Seit der Auflegung im März 2016 konnte Schrey einen Gesamtzuwachs von +73 % erwirtschaften, was einem durchschnittlichen Jahresertrag von erfreulichen +8,5 % entspricht.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +63,8 %
    seit 03.03.2016
  • EUR 99.219,41
    Investiertes Kapital
  • +1,3 %
    Performance (1 J)
  • 11,8 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: +8,8 Prozent

Was kommt?

Die neue Berichtswoche startet am Montag mit der Veröffentlichung der Industrieproduktion in der Eurozone. Am Dienstag folgen dann neben dem Wirtschaftswachstum für Japan und die Eurozone, die Einzelhandelsumsätze in China sowie die ZEW-Umfrage für die Konjunkturerwartungen in Deutschland und der Eurozone. Der US-Erzeugerpreisindex gibt zudem eine Indikation für die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise. Am Mittwoch werden dann die US-Einzelhandelsumsätze bekanntgegeben. Am Donnerstag erwarten uns die japanische Handelsbilanz, die Verbraucherpreise in der Eurozone, die US-Baubeginne und -genehmigungen sowie der vielbeachtete Philly-Fed-Index. Die Entwicklung der japanischen Verbraucherpreise schließt die Berichtswoche am Freitag ab.

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