Auch heute noch genießt das Deutschland-Label weltweites Ansehen: Laut dem Made-In-Country-Index des Portals Statista steht „Made in Germany“ noch vor der Schweiz und der EU.
Krisenfest mit Wachstumspotential
Zweifellos spielen also Markennamen eine große Rolle. Konzerne investieren Milliardensummen, um den Namen und die Erscheinung ihres Produkts zu pflegen und bekannt zu machen. Laut einer Studie von Fidelity International performen die Aktien der großen Markenartikler deutlich besser als der MSCI selbst: Zwischen 2000 und 2006 stieg der Weltindex um 20 %, während sich die Aktienkurse der Top-100-Unternehmen mit den wertvollsten Marken der Welt um 60 % erhöhten. Manche Anleger setzen deswegen ausschließlich auf Marken-Aktien: Diese seien, im Falle von Konsumgütermarken, sogar krisenfester als Industriewerte. Außerdem profitierten die Konzerne ganz besonders vom internationalen Wachstum, weil sie wegen ihrer Bekanntheit leichter in Schwellenländer expandieren könnten. Auch einige unserer Trader sehen das so.
Schwer-, aber auch Leichtgewichte
So erklärt Philipp Haas ( investresearch ), er folge dem Credo von Warren Buffett und kaufe starke Marken zu guten Preisen. „Die Marke ist meiner Erfahrung nach oft einer der Hauptgründe, dass eine Überrendite erwirtschaftet werden kann“, so der Trader. Mit seinem wikifolio It's the brand stupid! setzt er auf rund 50 Aktien und ETFs mit hohem Markenwert. Dazu berücksichtigt Haas etwa die Suchanfragen nach einer Marke und die Entwicklung von Markenindizes. Er will Marken von Firmen übergewichten, die an Bekanntheit gewinnen, und Produktnamen mit schwindender Markenkraft untergewichten. Auch in kleinere Firmen investiert er. In seinem wikifolio sind deswegen nicht nur Schwergewichte wie , oder , sondern auch Titel wie der britische Mittelständler , der eine große B2B-Handelsplattform betreibt. Der Erfolg von Haas kann sich sehen lassen: Seit Mai 2013 verzeichnete er eine durchschnittliche Performance von +17 % pro Jahr, was zu einer Gesamtrendite von +267 % führt.
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Namen, die jedes Kind kennt
Yves Lienhard ( WorldsBest ) setzt auf Unternehmen mit hohem Bekanntheitsgrad, um langfristig den MSCI zu überflügeln. Dafür kämen weltweit rund 100 bis 150 Firmen infrage, erklärt er. Sein wikifolio World's Best Brands soll aber bloß 20 bis 40 Titel mit jeweils gleicher Gewichtung enthalten, um optimal zu streuen. Derzeit sind es etwa 30 Werte mit je 3 % Portfolioanteil. Darunter finden sich einige Konsumgüterwerte, aber auch bekannte Tech-Titel. Die meisten Namen dürften selbst Kinder kennen – etwa Edelschokoladenhersteller oder Haushaltsnamen wie , , , oder die Google-Mutter . Mit letzterer erzielte Lienhard eine beeindruckende Rendite von fast +1.800 %. Insgesamt verbuchte er seit April 2015 Zugewinne von +162 %, was einer durchschnittlichen Jahresperformance von satten +16,3 % entspricht.
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Drin ist, was „in“ ist
Auch Martin Fischbach von der Albrech & Cie. Vermögensverw. AG (AlbrechCieAG) setzt darauf, dass Marken überproportional performen. „Markenwerte wachsen unserer Erfahrung nach über längere Zeiträume, solange die Marke 'in' ist“, gibt er sich überzeugt. Entgegen dem wikifolio-Namen Top Global Brands will Fischbach nicht bloß auf liquide Blue-Chips mit Weltmarken setzen. Auch wachstumsstarke Mid-Caps mit regional verankerten Marken finden vereinzelt ihren Weg in das wikifolio. Wichtig sei, dass die Markenwerte des Unternehmens langfristig steigen und kurzfristig Gewinne zu erwarten seien, sagt Fischbach. Die einzelnen Titel haben einen Portfolioanteil von 2 bis 3 %. Es dominieren vor allem US-Konzerne sowie Handels- und Konsumgüterunternehmen – beispielsweise , , und der Großhändler . Mit dieser Strategie erzielte Fischbach eine Gesamtrendite von +187 % seit März 2014. Auf das Jahr heruntergerechnet bedeutet das ein Plus von durchschnittlich 15,2 %.
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Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
In der kommenden Woche prägen geldpolitische Entscheidungen und Konjunkturzahlen das Börsengeschehen. Die Europäische Zentralbank verkündet am Donnerstag, ob der Leitzins weiter bei 0 % bleibt. Zusätzlich stellt sich EZB-Chefin Christine Lagarde Fragen über den künftigen Kurs der EZB. Daneben werden die Inflationszahlen aus Deutschland (Donnerstag) und den USA (Freitag) veröffentlicht. Zuletzt lag die Inflationsrate in den USA bei über 5 %. Wie sich das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum entwickelt hat, erläutert Eurostat am Dienstag.
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