Heute ist das anders. Die anhaltende Niedrig- und Nullzinspolitik der Notenbanken macht Staatsanleihen zum sicheren Verlustgeschäft, zumal bei einigen Emittenten die spätere Rasur („haircut“) ein impliziter Bestandteil des Angebots ist. Was bleibt sind Aktien, denen man sich angesichts der erreichten Kurshöhen und der herrschenden Ansteckungsgefahr allerdings nur mit kühlem Kopf und klarer Strategie nähern sollte.
Auf den richtigen Wegen
Dabei sind die Strategien und Anlagephilosophien fast so zahlreich und mitunter genauso verschlungen, wie die sprichwörtlichen Wege nach Rom. Erfahrene Trader bewegen sich fast instinktiv auf jenen Spuren, die zur jeweiligen Börsensituation passen. So suchen sie beispielsweise in einem „Risk on“-Umfeld unter den kleinen Unternehmen mit großem Potenzial nach der nächsten Apple oder Amazon, während sie bei eingetrübten Aussichten den Risikoschalter in Richtung „off“ drehen und mit hohen Cash-Anteilen oder nachhaltigen Dividendenstrategien punkten.
Unternehmen mit Spendierhosen
Einer der sich voll auf Die Dividendenstrategie – so die Bezeichnung seines wikifolios – konzentriert, ist Dieter Jaworski ( Javo ). Er setzt auf Unternehmen, die besonders hohe Dividenden ausschütten. Fündig wird Jaworski oft in den USA und dort besonders in der zweiten Reihe der Börsentitel.
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Mit
und , einem Strom- und einem Wasserversorger, sind zwei Schwergewichte in seinem wikifolio, von denen man hierzulande eher selten hört. Aktuell ist Jaworski mit einer Cash-Position von über 60 % recht vorsichtig aufgestellt – auch das eine klassische „Risk off“-Strategie. Die konservative Herangehensweise zahlte sich jedenfalls aus: Der jüngste Kursrücksetzer des Gesamtmarkts hinterließ zwar auch bei ihm Spuren, mit einer Jahresperformance von immer noch 16 %, braucht er sich damit aber keinesfalls zu verstecken.Anlegen nach Buchstaben
Voll auf Wachstum setzt dagegen Thomas Zeltner ( trade2win ) mit seinem wikifolio Growth Investing Europa + USA. Er folgt dabei der vom legendären Investor William O'Neil entwickelten CANSLIM Methode. CANSLIM ist eine Abkürzung, bei der jeder Buchstabe für eine bestimmte Eigenschaft außergewöhnlicher Gewinneraktien steht.
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Dazu gehören hohe Gewinnzuwächse, stark anziehenden Quartalsgewinne bzw. -umsätze, besondere Innovationen und das Interesse von institutionellen Investoren. Wie schon Jaworski hält auch Zeltner sein Pulver aktuell trocken. Die Cash-Position beträgt rund 40 % des Gesamtportfolios. Eine Performance von knapp 21 % auf Sicht der letzten zwölf Monate zeigt, dass er auch anders kann und beherzt zugreift, falls es sich lohnt. Dafür wurde ihm auch die blaue wikifolio Auszeichnung als „Guter Money Manager“ verliehen.
Die Perle im Inneren
Einer anderen Börsenlegende folgt Perlentaucherin Anja Weber mit ihrem wikifolio Wachstum mit Substanz. Sie ist auf der Suche nach Unternehmen, die deutlich unter ihrem inneren Wert notieren. Theoretisch begründet wurde diese Methode des Value Investing von Benjamin Graham. Warren Buffett machte sie als prominentester Value-Praktiker weltweit bekannt. Weber sucht ihre Value-Perlen vor allem im Bereich kleiner und mittlerer Unternehmen.
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Hier will sie maximal 20 Titel im Portfolio vereinen. Von dieser Zahl ist sie aktuell allerdings ein gutes Stück entfernt, denn auch sie hat eine ordentliche Liquiditätsposition von rund 35 % aufgebaut. Schwergewichte im Portfolio sind das Berliner Logistiksoftwarehaus
und das Frankfurter Immobilienunternehmen . Ein überzeugendes Plus von mehr als 18 % auf Jahressicht belegt, dass es sich auch an der Börse lohnt auf die inneren Werte zu achten.Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
Langsam klingt die Berichtsaison aus: Mit
legt zum Wochenbeginn am Montag einer der größten Online-Retailer Chinas seine Zahlen auf den Tisch. Das letzte „Vor-Corona-Quartal“ dürfte dank dem chinesischen Shopping-Tag „Eleven-Eleven“ am 11. November und dem Beginn der Einkaufssaison für das Frühlingsfest gut ausgefallen sein.Am Dienstag folgt der Konsumgüterhersteller
. Mitte Januar war die Aktie wegen einiger Probleme bei der Tochter Tesa unter Druck geraten. Hier darf man also vor allem auf den weiteren Ausblick gespannt sein. Am Donnerstag verkündet die Geschäftsentwicklung des letzten Quartals – die Zahlen haben angesichts der Diskussion um Wohnraumknappheit und Mietpreisbremsen auch eine politische Dimension.Finanzpolitische Bedeutung hat am Dienstag die Entwicklung der Verbraucherpreise in der Eurozone. Völlig ungeplant sind dagegen weiter die Daten über die Ausbreitung des Coronavirus.
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