Auch eine Erhöhung der „Strafzinsen“ könnte verkündet werden. Dabei gibt es für die Anhänger des klassischen Sparbuchs schon lange nichts mehr zu holen. Und obwohl Sparer unter Berücksichtigung der Inflation schon heute reale Vermögensverluste erleiden, könnte sich die Lage weiter verschärfen: Denn inzwischen mehren sich die Stimmen von Bankenseite, dass man die Belastungen durch die EZB entweder direkt oder indirekt an seine Kunden weitergeben müsse – sei es durch ebenfalls negative Zinsen auf Sparguthaben oder über eine weitere Anhebung anderer Gebühren.
Wer A sagt, muss auch Aktien sagen
Weil Sparer bekanntlich auch Wähler sind, wird inzwischen auch in der Politik laut darüber nachgedacht, wie man zumindest Otto Normalsparer vor drohenden Strafzinsen schützen könnte. Denn wenn künftig schwarz auf weiß sichtbar würde, dass Sparguthaben schrumpfen, hätte diese konservative Form der Geldanlage wohl endgültig ausgedient. Eigentlich gibt es nur zwei Alternativen: Entweder man konsumiert gleich statt zu sparen, oder man legt sein Geld in Aktien an, die neben der Aussicht auf Kursgewinne auch noch Dividenden versprechen. Rational betrachtet führt daher kein Weg an Aktien vorbei, obwohl diese nicht gerade der Deutschen liebstes Kind sind. Eine gute Methode, sich der Aktienanlage anzunähern, sind bewährte Methoden und Strategien, wie sie auch in etlichen erfolgreichen wikifolios verfolgt werden.
Auf dem Pfad der Value-Tugend
Wie hilfreich bewährte Strategien im Börsengetümmel sein können, demonstriert Tobias Buchwald ( TobiB ) mit seinem wikifolio Preis und Wert Valuedepot . In der Bezeichnung steckt bereits eine der bekannten Weisheiten der Value-Legende Warren Buffett: „Price is what you pay, value is what you get.“
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Es geht hier also um eine der erfolgreichsten Strategien überhaupt, das Value-Investing. Buchwalds Augenmerk liegt entsprechend auf langfristigen Wertzuwächsen, und die will er primär mit fundamental günstig bewerteten Unternehmen erzielen. „Kurzfristige Schwankungen“ interessieren ihn dagegen ausdrücklich nicht. Um nicht doch durch Angst, Gier oder rein oberflächliche Betrachtungen vom Pfad der Value-Tugend abzukommen, führt Buchwald sogar einen eigenen Blog, auf dem er potenziell interessante Aktien bewertet und durchleuchtet, um auf dieser Basis eine rational begründete Entscheidung zu treffen. Dass sich dieser Fleiß über die Zeit deutlich besser rentiert als ein Sparbuch, zeigt das satte Plus von mehr als 131 % in nicht einmal fünf Jahren.
Es bleibt in der Familie
Auf die Suche nach Aktien-Schnäppchen begibt sich auch Hans-Juergen Farsch ( JFInvest ). Mit seinem wikifolio FI Familien-Werte Value GARP fokussiert er aber nicht nur auf die Theorie von Value-Altvater Benjamin Graham, sondern auch auf das Wachstumsprofil der Unternehmen.
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Für Farsch lautet das Credo „Growth at a reasonable price“ (Wachstum zu einem vertretbaren Preis) oder kurz GARP. Dabei konzentriert er sich auf börsennotierte Familienunternehmen in den USA und in Europa. Ein interessantes Spielfeld ist das allemal, konnten doch schon mehrere Studien die langfristige Outperformance von familien- und eigentümergeführten Unternehmen an der Börse bestätigen. Eine Erklärung mag die Prinzipal-Agent-Theorie liefern, die auf Informationsasymmetrie und Interessenskonflikten basiert. Farsch vertraut derzeit unter anderem den beiden Fischproduzenten
und sowie Warren Buffetts Beteiligungsfirma . Gestartet im Sommer 2013 liegt sein wikifolio inzwischen dreistellig im Plus (+109,6 %).Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Für Anleger mit etwas mehr Risikohunger eignen sich Growth-Investments. Patricia Neudeck ( CFInvestments ) identifiziert dabei zunächst bestimmte Megatrends , wie bereits der Name ihres wikifolios verrät. Damit können neben echten Zukunftstechnologien auch ganz unterschiedliche Trends gemeint sein, die vor allem nachhaltig und wachstumsstark sind.
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Beispiele sind der Internet-Handel, die Elektromobilität oder das Online-Gaming. Es dürfte kein Zufall sein, dass Neudeck da vor allem in den USA und in Asien fündig wird. So sind zurzeit das chinesische Internet-Unternehmen
, die Tinder-Mutter und der Online-Reiseanbieter (ehemals Priceline) mit jeweils über 10 % Depotanteil am stärksten gewichtet. Neben diesen eher längerfristigen Investments können auch kurzfristige Schwankungen für Trades genutzt werden, um zusätzliche Erträge zu erzielen. Obwohl Neudeck selbst explizit auf die hohen Verlustrisiken bei Growth-Aktien hinweist, handelt es sich dennoch um ein äußerst lukratives Marktsegment: Bei einer Gesamtperformance von 425 % seit Mai 2012 dürfte sich zumindest der eine oder andere Verlust ganz gut verschmerzen lassen.Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
Im September bestimmen wieder die Notenbanken einen Teil der Agenda. Zunächst berät die EZB am kommenden Donnerstag über eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Ebenfalls am Donnerstag geben Daten zu den US-Verbraucherpreisen Aufschluss über die USA-Inflation. Am Freitag folgen dann die US-Einzelhandelsumsätze als einem der wichtigsten Konjunkturindikatoren.
Nicht auszuschließen ist auch, dass neue Entwicklungen rund um den Brexit die Börsen verunsichern. Eine ernsthafte Prognose traut sich in dieser Angelegenheit allerdings kaum noch jemand zu.
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