Beim Medizintechnik- und Gesundheitskonzern
steht ein Chefwechsel an. Ab 1. Oktober übernimmt Michael Sen die Unternehmensführung. Der glücklose CEO Stephan Sturm räumt seinen Posten vorzeitig. Probleme hinterlässt er seinem Nachfolger reichlich. In den vergangenen Jahren musste Fresenius mehrmals Gewinnwarnungen veröffentlichen. Die Pandemie, stockende Lieferketten und steigende Kosten machen dem Konzern zu schaffen. Das zeigt sich auch am Börsenkurs. Im Oktober 2018 notierte die Fresenius-Aktie noch bei rund 68 Euro, aktuell ist das Wertpapier nur noch rund 25 Euro wert. Stellt sich die Frage, ob der neue CEO Michael Sen das Ruder herumreißen kann."Es könnte eine attraktive Kaufchance vorliegen"
Wie das Voting deutlich zeigt, interessiert sich ein Großteil der wikifolio Community nicht für die Fresenius-Aktie. Einer, der es doch tut, ist Top-Trader Kai Knobloch (Halbprofi87). Er erklärt: „Fresenius war unter dem bisherigen CEO Sturm wahrlich keine Erfolgsgeschichte. Der Kursverfall war aufgrund der Unternehmensperformance sicher gerechtfertigt, führte aber auch zu einer niedrigen und damit attraktiven Bewertung des Unternehmens. Das KGV liegt auf Basis aktueller Schätzungen für das Geschäftsjahr 2022 bei unter 9 und die Dividendenrendite bei über 3 %.“
Nun kommt es laut Knobloch auf die Performance des neuen Fresenius-Chefs an: „Sollte der neue CEO Sen das Unternehmen wieder auf Kurs bringen, könnte eine attraktive Kaufchance vorliegen. Außerdem zeigt sich der neue CEO offen für Unternehmensabspaltungen, was unter Investoren in der Regel gut ankommt. Kurz- und mittelfristig leidet Fresenius unter einem schwachen Dialyse-Geschäft wegen Covid und dem Fachkräftemangel, langfristig sollte das Unternehmen aber auch ein Profiteur des demografischen Wandels sein.“
„Noch Zeit genug zu kaufen“
Auch Trader Stefan Heinzmann (einmaleins) interessiert sich für die Fresenius-Aktie. Er ist allerdings der Meinung, dass das Wertpapier noch einmal deutlich nachgeben könnte: „Ich hatte im Juni für 28,90 Euro mit Verlust verkauft. Heute könnte man für 25,60 deutlich günstiger kaufen. Aber das werde ich noch nicht tun. Der überraschende Chefwechsel wird sicherlich auch noch durch schlechte Zahlen begründet werden. Dann ist noch Zeit genug zu kaufen.“
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