Palantir – Big Data-Analyst mit Wachstums- und Kurspotenzial

Das Softwareunternehmen aus den USA ist auf die Analyse großer Datenmengen spezialisiert. Es wurde 2003/2004 gegründet und ist seit September 2020 börsennotiert.

Kunden sind vor allem Nachrichtendienste und andere staatliche und lokale Behörden, auch in Europa. Eingesetzt wird die Software zum Beispiel zur Terrorismus- und Betrugsbekämpfung. Palantirs Produkte sollen etwa auch den britischen Behörden bei der Abwicklung des Brexits geholfen haben. Auch die deutschen Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen nutzen Palantirs Produkte zur Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität. Außerdem ist Palantir für Finanz- und Pharmafirmen tätig.

Da Palantir vom amerikanischen Geheimdienst CIA finanziert wurde und ihn zu seinen Kunden zählt, ist das US-Unternehmen in Europa umstritten – nicht nur bei Datenschützern. Das deutsche Innenministerium hatte eine Verwendung der Software in Bundesbehörden im vergangenen Jahr sogar abgelehnt.

Palantir belegt im wikifolio Aktien-Check Platz 6 von 20 Unternehmen. Die Amerikaner überzeugen vor allem mit ihrer Wettbewerbsposition und ihrer Innovationskraft – bei beiden Kriterien schafft es Palantir sogar auf Platz 1.

Palantir wird als einziges Unternehmen des Aktien-Checks von den Teilnehmern eindeutig als Wachstumstitel eingestuft. Das ist nicht sonderlich überraschend, schließlich passt ein Softwareunternehmen, das dabei hilft, große Datenmengen zu analysierten, perfekt in den laufenden Technologie- und KI-Hype. „Growth“ ist Programm, das belegen auch die Geschäftszahlen des Unternehmens – und die Bewertung der Aktie.

Palantir konnte den Umsatz im ersten Quartal um 21 % auf 634 Millionen Dollar steigern. Der Nettogewinn versechsfachte sich auf 106 Millionen Euro. Damit schlug das Unternehmen die Erwartungen der Analysten.

Die Aktie ist laut Daten von aktien.guide mit einem KGV von 204 und einem EV/Sales-Verhältnis von 23 (per 19.06.2024) bewertet. Sie ist damit recht ambitioniert bewertet – je nach Kennzahl ähnlich teuer wie Nvidia, CrowdStrike oder AMD.

Christian Scheid (Scheid), der unter anderem das wikifolio Special Situations long/short führt, ist vorsichtig optimistisch: „Das Thema Datenanalyse ist sehr spannend, daher halte ich Palantir langfristig für aussichtsreich. Natürlich ist die Bewertung ambitioniert. Es sollte sich aber auszahlen, bei der Aktie an schwachen Tagen zuzugreifen.“

Dirk Althaus (techguru) hält Palantir in seinem wikifolio Cybersecurity Innovators und ist ebenfalls positiv gestimmt: „Ich halte Palantir für sehr vielversprechend, da sie führend im Bereich KI und Datenanalyse sind. Trotz der hohen Bewertung sehe ich großes Potenzial, da die Nachfrage nach ihren Lösungen wächst. Für mich sind Charttechnik und das Erkennen von Trends wichtiger als nur Kennzahlen, und beides zeigt, dass die Aktie weiterhin attraktiv ist.“

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