Die heißesten Aktien der letzten Woche

Der Bitcoin hat die laufende Woche mit einem Kurs von über 69.000 Dollar begonnen – und sich damit binnen 10 Tagen um gut 13 % verteuert. Die psychologisch wichtige Marke von 70.000 Dollar ist in Reichweite – genau wie das Allzeithoch, das Mitte März dieses Jahres bei 73.750 Dollar erreicht wurde.

Für Schwung sorgten in den letzten Handelstagen laut Marktbeobachtern mehrere Faktoren. Vor allem die starke Nachfrage nach den Anfang 2024 in den USA zugelassenen Bitcoin Spot ETFs soll den Kurs getrieben haben. Binnen einer Woche wurden laut Daten von Farside Investors 2,1 Milliarden Dollar, das ist der dritthöchste Wochenwert seit Launch, in Spot ETFs investiert, angeführt vom iShares Bitcoin Trust ETF (IBIT) von BlackRock. Institutionelle Investoren scheinen demnach zunehmend auf den Bitcoin-Zug aufzuspringen und große Tickets den Preis zu treiben.

Außerdem stieg zuletzt die Wahrscheinlichkeit für einen Wahlsieg von Donald Trump im Rahmen der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl, was laut den Bernstein-Analysten den Bitcoin-Kurs ebenfalls beflügelt. Laut Daten von Polymarket führt Trump gegenüber Kamala Harris mit 61,1 % zu 38,8 %. Die Republikaner und Trump stehen Kryptowährungen mittlerweile offener gegenüber, während die Demokraten hier für Regulierung und staatliche Kontrolle plädieren.

Der Anstieg des Bitcoins hat die Aktien des Kryptominers Marathon Digital beflügelt. Binnen einer Woche hat sich der Kurs um gut 18% verteuert. Auf Jahressicht liegt Marathon Digital 138 % im Plus, der Bitcoin laut Coinmarketcap.com 130 %. Die Stimmung könnte besser fast nicht sein, wie das aktuelle Trading Sentiment auf wikifolio.com belegt.

Trading-Sentiment:

Seine Marathon Digital-Position aufgestockt hat vor wenigen Tagen zum Beispiel Walter Peters (riu) für sein wikifolio Riu Trading - Relative Stärke. Aktuell kommt der Kryptominer auf ein Depotgewicht von fast 60%.

Gekauft hat letzte Woche außerdem Hans Tenberg (hansfinanz) für das wikifolio MOON OR LOON LONG TERM, gleichzeitig hat er sich von seiner Coinshares-Position getrennt. Seine Entscheidung kommentierte er wie folgt: „Coinshares zeigte bisher nicht die erwartete Kursentwicklung selbst in bullishen Krypto-Zeiten. Da es ebenfalls meiner langfristigen Strategie/Taktik widerspricht, nämlich das in Zukunft auf dem Krypto-Markt die institutionellen Anleger und Old Player den Markt mehr übernehmen werden, wurde Coinshares durch Mara Holding ausgetauscht. Mara erwirtschaftet im Gegensatz zu vielen anderen in der Branche bereits Gewinne und bietet derzeit für diesen Bereich eine günstige Bewertung.“

Die Aktien des Halbleiter-Ausrüsters SÜSS MicroTec mussten in der letzten Handelswoche ordentlich Federn lassen – sie verloren ein Fünftel ihres Wertes. Alleine am Freitag gab die Aktie gut 13 % nach.

Wie andere Halbleiter-Titel auch, standen die Papiere seit Dienstag infolge eines überraschend tristen Geschäftsausblicks von ASML (dazu später mehr) unter Druck. Zudem stufte Stifel-Analyst Florian Sager die SÜSS-Aktien am Freitag in einer Studie von „Buy“ auf „Hold“ ab und senkte das Kursziel von 70 auf 60 Euro. Der Ausblick von ASML mit einer Schwäche in China stimme ihn vorsichtiger, so der Experte. SÜSS dürfte im kommenden Jahr weiter zulegen, allerdings das von ihm für 2024 erwartete außergewöhnliche Wachstum von rund 30 Prozent nicht wiederholen können:

Trotz der jüngsten Kursverluste hat sich das SDAX-Unternehmen auf Jahressicht um starke 157 % verteuert. Den Abverkauf der letzten Woche nutzten einige wikifolio Trader für den Aufbau einer Position oder eine Rebound-Spekulation. Zugeschlagen hat am Freitag etwa Christian Scheid (Scheid). In seinem wikifolio Special Situations long/short ist die Aktie nach dem Trade aktuell mit 2 % vertreten.

Laut aktien.guide sind die Analysten tendenziell weiterhin optimistisch. Demnach beträgt das durchschnittliche Kursziel für SÜSS MicroTec 75,89 Euro. Daraus ergibt sich ein Potenzial von 40 %. Von 8 von aktien.guide registrierten Analystenmeinungen sagen 7 „kaufen“ und nur 1 „halten“.

Das Medizintechnik-Unternehmen ist erst seit Anfang dieses Monats börsennotiert. Der Börsengang verlief eher enttäuschend, auf Wochensicht konnte sich der Kurs aber erholen. Auf wikifolio.com sind die Verkäufer seit dem IPO in der Überzahl: Bei insgesamt knapp 300 Trades liegt die Verkaufsquote bei 62%. Auf Wochensicht ist diese sogar noch angestiegen auf 82%.

Pentixapharm ist aktuell die Top-Holding in Scheids wikifolio Special Situations long/short. Die Aktie kommt auf ein Depotgewicht von 9,5 %. Der Trader ist seit dem IPO dabei und hat in die Kursschwäche immer mal wieder nachgekauft. Vom IPO selbst ist er sichtlich enttäuscht, ist aber von dem Potenzial überzeugt, wie er in einem aktuellen Kommentar mitteilte: „Der Börsengang von Pentixapharm ist gründlich misslungen: Wurden die Papiere mit 5,10 Euro schon nur in der unteren Hälfte der von 4,70 bis 6,00 Euro reichenden Bookbuildingspanne ausgegeben, schmierte der Kurs in den ersten Tagen bis auf unter 3,40 Euro ab. Scheinbar haben sich zahlreiche Aktionäre von Eckert & Ziegler (EZAG), die Anteile von Pentixapharm eingebucht bekommen haben, von ihren Stücken getrennt. Doch allmählich scheint sich der Kurs zu stabilisieren. Dass EZAG-CEO Andreas Eckert für knapp zehn Mio. Euro Aktien gezeichnet hat, sehe ich als großen Vertrauensbeweis. Durch die Ausgründung aus der Eckert & Ziegler-Gruppe verfügt das Unternehmen über eine langjährige Expertise im radiopharmazeutischen Bereich. Dem Markt wird zwischen 2023 und 2031 ein Wachstum von durchschnittlich 7,5 Prozent auf dann 9,5 Mrd. Dollar prophezeit. Entsprechend hoch ist die M&A-Aktivität in der Branche. In der jüngeren Vergangenheit gab es mehrere Übernahmen von vergleichbaren Unternehmen im Milliardenbereich. Demgegenüber ist die Bewertung von Pentixapharm mit aktuell 87 Mio. Euro äußerst bescheiden und lässt noch viel Luft nach oben. In der IPO-Studie bewerten die Analysten der BankM das operative Geschäft der Gesellschaft mit 279 Mio. bis 302 Mio. Euro. Für mich eine der besten Chancen des Jahres...“

Eines der großen Themen der Woche war – wie bereits angedeutet – der enttäuschende Quartalsbericht von ASML, der aufgrund eines technischen Fehlers zu früh veröffentlicht wurde.

Da wichtige Kunden des Unternehmens, wie Intel und Samsung, Investitionen derzeit aufschieben, gingen im Berichtszeitraum nur Aufträge im Wert von 2,6 Milliarden Euro ein – erwartet hatte man 5,4 Milliarden Euro. Vorstandschef Christophe Fouquet sagte, dass die Markterholung langsamer verlaufe als erwartet, was zu einer vorsichtigeren Haltung der Kunden bis ins Jahr 2025 führe. ASML hat deshalb die Prognosen für das kommende Jahr gesenkt: Der Nettoumsatz dürfte nur noch bei 30 bis 35 Milliarden Euro liegen. Zuvor hatte der Konzern mit 30 bis 40 Milliarden Euro gerechnet. Auch die Bruttomarge dürfte geringer ausfallen als zuvor erwartet. Unterm Strich verlor die ASML-Aktie binnen einer Woche 13,5 % ihres Wertes. Die Nachricht zog außerdem andere Branchentitel mit nach unten, wie etwa die erwähnte SÜSS MicroTec oder auch AMD.

Seit dem Mitte Juli markierten Hoch bei 1.021,8 Euro hat die ASML-Aktie nun gut 35% seines Wertes auf zuletzt 658,4 Euro verloren. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass hier das Handelsmotiv „Jumping the Ship“ schlagend wird. Vom sinkenden Schiff kann aber freilich noch keine Rede sein. Im Gegenteil: Auf Wochensicht wurden auf wikifolio.com 339 ASML-Trades abgesetzt – mit einer Kaufquote von überzeugenden 74%. Das kurzfristige Trading-Sentiment ist also weiterhin sehr positiv, auch wenn hier vereinzelt nach den schlechten Nachrichten sicherlich auch die Reißleine gezogen wurde.

ASML ist außerdem weiterhin in sehr erfolgreichen wikifolios wie unter anderem in Investmentideen von Thomas Fürst (tomtomstocks) oder in Invest Only In The Best! von Patrick Kranz (Larry) vertreten. Insgesamt stecken die Niederländer in 39 wikifolios mit einem investierten Kapital von zumindest 100.000 Euro.

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