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Die 2 größten Fehler beim Aktienverkauf

Beim Aktienverkauf begehen sowohl Börsenneulinge als auch erfahrene Anleger regelmäßig Fehler. Welche die schwerwiegendsten sind und wie sie vermieden werden können, erklären wikifolio-Top-Trader.

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Quelle: Andrea Piacquadio, Pexels

Der richtig getimte Aktienverkauf ist die Königsklasse des Investierens. Läuft alles nach Plan, werden durch ihn Gewinne realisiert und damit im Vorhinein getroffene Anlageentscheidungen bestätigt. Geht etwas schief, gilt es, die eigene Fehleinschätzung einzugestehen und Verluste zu minimieren. Speziell Börsenneulinge scheitern hier regelmäßig. Woran das liegt und was man tun kann, um solche teuren Fehler zu vermeiden, erklären die Top-Trader Stephan Moser (Stegamos), Maik Schwäbe (maikschwaebe) und Stefan Pflug (Leise).

Fehler 1: Keine klare Strategie

Wenn Aktien gekauft werden, sind sie ‚in 10 Jahren das nächste Amazon‘ und ‚können sich locker verzehnfachen‘. Zwei Monate später werden sie dann wieder verkauft, weil ‚Großbritannien aus der EU austritt‘, ‚die Aktie ein Doppeltop ausgebildet hat‘ oder ‚sie schon so gut gelaufen ist‘.

Stephan Moser
Stegamos

„Meiner Ansicht nach ist der wohl größte und häufigste Fehler beim Aktien-Verkauf, dass der Verkaufsgrund nicht zu der Strategie passt, mit der man die Aktien zuvor überhaupt erst gekauft hat,“ erklärt Stephan Moser, der das wikifolio Visionary Companies by Stegamos verwaltet. Besonders häufig beobachtet Moser diesen Fehler bei Anlegern, wenn es zu außergewöhnlichen Marktlagen kommt: „Stark steigende Kurse in einer Börsenrally, aber auch stark fallende Kurse in einer Panik, lassen einen leicht vergessen, welche Prämissen man sich zu ‚normalen Zeiten‘ gesetzt hat. Die Corona-Krise ist ein gutes Beispiel für eine Zeit, in der es zu beiden Extremsituationen gekommen ist.“

Chart

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cde

Kennzahlen

  • +106,4 %
    seit 21.11.2018
  • EUR 47.502,07
    Investiertes Kapital
  • +31,8 %
    Performance (1 J)
  • 35,1 %
    Volatilität (1 J)
200 Prozent Performance seit 2018

Um solche Verkaufspatzer zu verhindern, rät Moser zur konsequenten Verschriftlichung der eigenen Strategie: „Solche Fehler lassen sich vermeiden, indem man sich den Grund für seine Kaufentscheidung und eventuelle sinnvolle alternative Ausstiegsszenarien schon zu Beginn aufschreibt und immer, wenn man vor hat, wieder zu verkaufen, überlegt, ob das zu der Strategie passt, die man sich zuvor aufgeschrieben hat.“

Auch Top Trader Stephan Pflug hält eine klare und niedergeschriebene Strategie für die beste Prophylaxe gegen Verkaufsfehler: „Jeder Anleger sollte sich in normalen Marktzeiten klare Verkaufsregeln aufstellen und am besten schriftlich fixieren und an die Wand pinnen. Spontane Gefühle sind keine Richtschnur.“

In seinem eigenen wikifolio Qualität, angelehnt an Susan Levermann befolgt Pflug diesen Ansatz dogmatisch: „Das von mir benutzte System von Susan Levermann vergibt in verschiedenen Kategorien Plus- oder Minuspunkte. Wenn eine bestimmte Gesamtpunktzahl unterschritten wird, dann wird verkauft.“

Chart

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cde

Kennzahlen

  • +359,4 %
    seit 12.11.2012
  • EUR 8.125.224,54
    Investiertes Kapital
  • +8,4 %
    Performance (1 J)
  • 15,9 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 18,5 Prozent

Fehler 2: Die Hoffnung auf den Turnaround

„Um langfristig erfolgreich zu sein, sollte der Kapitalerhalt höchste Priorität haben.“

Maik Schwäbe
maikschwaebe

„Ich glaube, dass die ‚Hoffnung auf den Turnaround‘ der häufigste und kostspieligste Anlagefehler ist,“ erklärt Maik Schwäbe. „Dieser Fehler passiert, wenn man sich zum Beispiel in eine bestimmte Aktie ‚verliebt‘ hat oder man einfach nicht wahrhaben will, dass man mit seiner Prognose falsch lag. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Position handelt, die praktisch von Anfang an im Minus liegt und dann weiter an Boden verliert oder ob man schon dick im Plus war und der schöne Gewinn dahin schmilzt,“ führt der erfahrene Trader weiter aus.

Schwäbe selbst ist die „Hoffnung auf den Turnaround“ nicht fremd: „Am Anfang meiner Handelskarriere habe ich das Beibehalten von Wertpapieren mit banalen Ausreden wie ‚Die Aktie stand vor kurzem schon so weit höher, warum sollte sie da nicht wieder hinkommen?‘ begründet.“ Auch als mittlerweile erfahrener Anleger kennt Schwäbe Situationen, in denen er und seine Trader-Kollegen vor ähnlichem Verhalten nicht gefeit sind: „Wenn man sich zum Beispiel sagt, dass man eine Aktie wegen der saftigen Dividendenrendite gekauft hat und sich deswegen nicht um die Preisentwicklung sorgen sollte.“

Für diese Situation nennt Schwäbe ein konkretes Beispiel: „Aktien, die man wahrscheinlich schon vor langer Zeit hätte verkaufen sollen, sind amerikanische Erdöl-Unternehmen wie Exxon Mobil oder Occidental Petroleum. Generell waren das gesunde Unternehmen, doch die Allzeithochs wurden respektive im Jahre 2014 und 2011 markiert. Seitdem war der Trend nach unten gerichtet, obwohl die Gesamtmärkte in den letzten sechs bis zehn Jahren stark gestiegen sind. Die Dividenden haben wahrscheinlich einen Großteil der Anleger bei Stange gehalten, doch die vier Prozent jährlich bleiben ein schwacher Trost, wenn die Aktien mittlerweile zwischen 70 und 90 Prozent ihres Wertes verloren haben.“

Um nicht der blinden Hoffnung auf den Turnaround zu verfallen, rät Schwäbe: „Um solche Fehler zu vermeiden, ist ein Handelsplan zu erstellen, der festlegt, ab welchem Punkt man die Notbremse zieht und verkauft. Danach gilt es diesem Handelsplan auch zu folgen und nicht mit Ausreden aufzukommen, um diese Schmerzgrenze weiter zu senken.“ Bei der Verwaltung seines wikifolios German Top Momentum, handelt Schwäbe ebenfalls nach solch einem Plan: „Meine Schmerzgrenze für den ersten Stop-Loss in langfristigen Positionen ist so um die -20 Prozent.“

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +143,6 %
    seit 10.04.2013
  • EUR 0,00
    Investiertes Kapital
  • -
    Performance (1 J)
  • -
    Volatilität (1 J)
Top Chance-Risiko-Verhältnis

Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.