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tele-columbus
21.08.2018| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Als der TV-Kabelanbieter Tele Columbus im Mai eine Gewinnwarnung herausgegeben hat, beschrieben die Analysten von Berenberg den Kursrutsch der Aktie noch als „Überreaktion des Marktes“, weil die meisten Probleme des Unternehmens „von eher kurzfristigem Charakter“ seien. Das war nach heutigem Informationsstand ein Irrtum.

Der Aktienkurs hat sich alleine seit Anfang August halbiert. Das Unternehmen hat seine ursprünglich für den letzten Dienstag avisierte Vorlage der Quartalszahlen auf Anfang September verschoben. Darüber hinaus haben einige Großaktionäre ihre Beteiligungen zum Teil deutlich reduziert. Die Strategen von Hauck & Aufhäuser (H&A) rechnen vor diesem Hintergrund mit weiteren negativen Nachrichten wie zum Beispiel schwachen Zahlen zum zweiten Quartal, die durch Abschreibungen noch zusätzlich belastet sein könnten. Die zuvor anhaltenden Übernahmespekulationen durch den Großaktionär United Internet hingegen sind an den Märkten momentan kaum noch ein Thema. Trotzdem motiviert ein solcher Kursverfall natürlich immer den einen oder anderen Trader zu einer kurzfristigen Spekulation oder auch einem strategischen Einstieg in die Aktie. Folgerichtig wird das SDAX-Papier bei wikifolio.com momentan sehr rege gehandelt und dabei auch überwiegend gekauft.

Bilanzvorlage wird mit Spannung erwartet

Klaus Mestekemper („ChanceInvestor“) hat bei dem Nebenwert zum Ende der abgelaufenen Woche zugeschlagen und die Aktie in sein wikifolio „AAA Chance Invest“ aufgenommen. Durch die sich fortsetzende Talfahrt liegt er aktuell mit 28 Prozent im Minus. Da die Gewichtung aber weniger als ein Prozent beträgt, bleibt der erfahrene Trader entspannt und kann sich unter bestimmten Voraussetzungen sogar ein gesteigertes Engagement vorstellen: „Tele Columbus ist als sehr kleine Einsteigerposition neu im Depot. Der Kabelnetzbetreiber hat einen massiven Kursrutsch erlebt und notiert nun unter dem Buchwert. Eine kleine Position kann man da riskieren. Kabelnetzbetreiber sind schöne Firmen mit sehr vorhersehbarem Cashflow. Allerdings ist Tele Columbus wie damals Kabel Deutschland auch sehr hoch verschuldet. Wenn sich der Kurs stabilisiert und der nächste Geschäftsbericht nicht zu schlecht wird, kaufe ich wahrscheinlich noch etwas mehr Aktien.“

Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen wird er daher wohl ganz genau unter die Lupe nehmen und bis auf das kleinste Detail analysieren. Er sollte nach eigener Aussage dazu in der Lage sein: „Ich kann Bilanzen lesen und Hochstapler von soliden Firmen unterscheiden (wenn die Firmen nicht lügen).“ Die Bilanz des im Frühjahr 2015 eröffneten wikifolios kann sich mittlerweile sehen lassen. Nach einem verhaltenen Start mit allerdings überschaubarem Drawdown (Maximalverlust von unter 10 Prozent) liegt die Performance trotz der jüngsten Seitwärts-Konsolidierung bei 32 Prozent. Im Fokus des Traders stehen überwiegend „unterbewertete Anlagen“, die möglichst langfristig gehalten werden sollen.

„Der Fehler in der Analyse wurde korrigiert“

Thomas Dittmer („tonipolster“) hat sich von Tele Columbus mittlerweile wieder getrennt. In seinem wikifolio „Spezialwerte” musste er dadurch zwar über 20 Prozent Verlust realisieren. Im Anschluss fiel der Aktienkurs aber erneut um mehr als 30 Prozent. Die Entscheidung war also im Nachhinein betrachtet absolut richtig. Bei der Aufnahme hatte er noch auf die „günstige Bewertung“ sowie die angesprochene Übernahmefantasie hingewiesen. Seine ansonsten relativ hohen „Anforderungen an eine starke Bilanz“ waren aber wohl schon bei seinem Einstieg nicht erfüllt.

„Der Fehler in der Analyse wurde korrigiert“, kommentierte er jedenfalls im Zuge des Verkaufs, nachdem er zuvor bereits eingestanden hatte, dass es aus Trading-Gesichtspunkten erforderlich gewesen wäre, „eine Bodenbildung bzw. die Quartalszahlen abzuwarten“, da es mit dem Abgang des Finanzvorstands und dem „vermasselten neuen Markenauftritt“ einige Warnsignale gegeben hatte.

Auch hier war die Gewichtung des Titels jedoch vergleichsweise gering, so dass das knapp unter Allzeithoch notierende wikifolio (+146 Prozent seit Anfang 2013) durch diesen Verlust-Trade nur einen geringen Schaden erlitten hat. Der Trader, der bevorzugt auf „Value Investing“ bei deutschen Nebenwerten setzt, hat aktuell nur vier Aktien im Portfolio. Der Cashbestand wurde auf 56 Prozent erhöht. Auch durch solche Sicherheitsmaßnahmen konnte der maximale Verlust bislang auf 13 Prozent begrenzt werden, was bei der erzielten Performance eine starke Leistung darstellt.

Die 10 Aktien mit den meisten Trades (13.08.2018 - 20.08.2018)

# Name ISIN Handelsvolumen Alle Trades Käufe
1 Bayer DE000BAY0017 780.359 599 74%
2 Wirecard DE0007472060 445.518 590 59%
3 Tele Columbus DE000TCAG172 313.003 419 70%
4 Evotec DE0005664809 1.304.699 333 48%
5 Tesla US88160R1014 598.519 308 70%
6 Leoni DE0005408884 1.063.504 272 79%
7 Cancom DE0005419105 1.422.593 270 56%
8 Amazon US0231351067 280.802 268 67%
9 Dr. Hoenle DE0005157101 709.251 245 73%
10 Alibaba US01609W1027 307.681 242 64%

 

Alle wikifolios mit Tele Columbus (ISIN: DE000TCAG172) im Depot.

 

Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.