FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch in der neuen Woche dürfte sich am deutschen Aktienmarkt alles um die von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zollstreits und das milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD in Deutschland drehen. Eine wichtige Hürde hat das Paket durch die Einigung mit den Grünen mittlerweile genommen. Obendrein stehen die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, der große Verfallstag an den Terminbörsen und weitere Quartalsberichte von Unternehmen auf der Agenda.
Der Dax hatte sich jüngst weiter von den schwächelnden US-Börsen abgekoppelt. "Während in den USA die zunehmend als chaotisch und bedrohlich empfundene Wirtschaftspolitik von Donald Trump zu Konjunkturpessimismus geführt hat, sorgt in der Eurozone die deutsche Initiative zur Lockerung der Schuldenbremse für Wachstumsoptimismus", fasste Helaba-Experte Ulf Krauss die uneinheitliche Lage zusammen.
Am Dienstag soll der Bundestag über die Schuldenbremse abstimmen. Die Fraktionsspitzen von Union, SPD und Grünen hatten sich nach langen Diskussionen auf die Pakete für Verteidigung und Infrastruktur geeinigt. Der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja will dem schwarz-roten Finanzpaket zur Aufnahme neuer Milliardenschulden allerdings nicht zustimmen und verwies in einem Gespräch mit "The Pioneer" darauf, "dass viele in der CDU/CSU-Fraktion mit sehr großen Bauchschmerzen in den kommenden Dienstag gehen". Am Freitag müsste schließlich noch der Bundesrat einer Änderung am Grundgesetz zustimmen. Auch hier ist die dafür nötige Zweidrittelmehrheit aber nicht ganz sicher.
Im Dax sei bis dahin mit einer weiterhin abwartenden Haltung zu rechnen, schrieb der technische Analyst Marcel Mußler. "Und sobald es eine Entscheidung gibt, kann und sollte die Volatilität noch einmal richtig zuschlagen." Mußler rechnet daher mit einer intensiven Börsenwoche.
Auch Konjunkturdaten dürften unter dem Eindruck des Finanzpakets stehen. Am Dienstag wird der ZEW-Index veröffentlicht. Schon im Februar hatten sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten zur Bundestagswahl aufgehellt. Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen könnte die Laune im März zusätzlich heben. Zuletzt hatte das Finanzpaket bereits den Sentix-Konjunkturindex für die Eurozone beflügelt.
Derweil legt sich US-Präsident Trump mit seinen Zöllen gleichzeitig mit China, der Europäischen Union, Kanada und Mexiko an. Die US-Börsen leiden mittlerweile erheblich unter Trumps Zollpolitik, aber auch im Dax bleibt die Nervosität hoch.
"Es ist zu hoffen und auch zu erwarten, dass der Wirtschafts- und Aktienschmerz, sinkende Umfragewerte und zunehmende Unruhe auch in seiner Partei bei Trump ein Umdenken bewirken wird", kommentierte Robert Halver, Kapitalmarktanalyst der Baader Bank. Bislang sei Trump kein Ideologe gewesen, der krampfhaft an kontraproduktiven Ideen festhalte.
Besonderer Fokus liegt nun auf der US-Notenbank. "Die Fed steht vor der Herausforderung, zwischen der Bekämpfung eines Konjunkturabschwungs und steigenden Inflationsrisiken zu balancieren", schrieb Birgit Henseler von der DZ Bank. Bei der Zinsentscheidung am Mittwoch rechnet die Expertin nicht mit einer Änderung der Leitzinsen. Die US-Notenbank werde aber die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen betonen. Henseler erwartet diesen Zinsschritt im Juni und eine weitere Lockerung später im Jahr.
Für weitere Kursbewegungen dürfte der große Verfallstag an den Terminbörsen am Freitag sorgen. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Die Experten von Index-Radar rechnen mit einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung. Sollte es jedoch einen Durchbruch nach oben oder unten geben, erwarten sie dynamische Anschlussbewegungen.
Auf Unternehmensseite stehen von Vonovia (Im Portfolio von Marco Jansen+49,4 %) am Mittwoch und RWE (Im Portfolio von Arnd-Rüdiger Schwarz+299,0 %) am Donnerstag ein weiteres Mal Jahreszahlen aus dem Dax an. Dazu kommen im Wochenverlauf zahlreiche Quartalsberichte von Nebenwerten wie zum Beispiel Lanxess (Im Portfolio von Holger Degener+312,8 %), Fraport (Im Portfolio von Dennis Raute+145,1 %) und Deutz (Im Portfolio von Christoph Klar+98,6 %).
Die deutsche Sportartikelbranche könnte von Quartalszahlen des US-Konkurrenten Nike am Donnerstagabend bewegt werden. Parallel dürften DHL-Aktionäre (Im Portfolio von Stefan Uhl+726,8 %) auf die Zahlen von Fedex achten.
Die aktuelle Marktlage zeigt eine interessante Dynamik: Einerseits sorgt das milliardenschwere Finanzpaket der deutschen Regierung für Optimismus, insbesondere durch die Lockerung der Schuldenbremse, die als Wachstumsimpuls für die Eurozone wahrgenommen wird. Andererseits bleibt die Nervosität hoch, da die von den USA initiierten Zollstreitigkeiten weiterhin Unsicherheiten schaffen.
Meiner Meinung nach ist es entscheidend, dass die Politik klare und langfristige Lösungen bietet, um das Vertrauen der Anleger zu stärken. Während das Finanzpaket ein Schritt in die richtige Richtung ist, könnten die anhaltenden Handelskonflikte die positiven Effekte schmälern. Es bleibt abzuwarten, ob die US-Politik unter Druck zu einem Umdenken kommt, wie einige Experten hoffen.
Das Problem ist doch eher, dass dir Finanzmärkte in den letzten Jahrzehnten immer mehr Drogen (Liquidität) erhielten und man sie nun davon entwöhnen muss, da die Schuldenlast auf Dauer nicht mehr tragbar ist. Sieht man sich die Wertentwicklung des S&P500 seit November 2023 an (Stand ca. 4.200) hat er 50%!!! zugelegt. Da schreit komischweise niemand laut auf. Nur wenn es einmal 1 ein wenig um 10% korrigiert.
Guten Morgen. Der DAX hat sich vor dem Wochenende wieder erholt und die wöchentlichen Verluste etwas abgemildert.
Hinterließ aber im Chart auf Wochenbasis einen hanging man. Ein hanging man zeugt immer davon, dass der Markt verletzlich ist. In diesem Fall war man aber weiterhin bereit zu kaufen oder man schloss seine shorts vor dem Wochenende, da man schließlich nicht weiß, welcheÜberraschungen die Welt am Wochenende für die Märkte bereit hält. Mich würde es nicht wundern, wenn wir nun mit dem großen Verfall am Freitag, wieder die Unterstützung 22.200 anvisieren und dann schauen wir einmal ob die Optionsstillhalter den europäischen Markt voll mit Calls lieber weiter nach unten ziehen. Viele Anleger verschließen aktuell die Augen vor den Risiken. Das Schuldenpaket ist noch lange nicht in trockenen Tüchern und die USA wird alles versuchen, um die Renditen für die Anschlussfinanzierung Ihrer Schulden weiter zu senken. Auch wenn dafür die US Aktienmärkte weiter fallen müssen. Da der US Markt aktuell aber eher eine kleine Erholung gebrauchen könnte und viele Puts im US Aktienmarkt vorhanden sind, würde dies doch perfekt entgegengesetzt zum europäischen Markt passen, dass die Optionsstillhalter den US Markt nach oben ziehen. Also fließen die Gelder aus Europa erst einmal wieder in die USA. Somit bleibe ich weiterhin short im DAX in meinem ungehebelten ETF wikifolio bis zur 20.500er Marke.
Europäische Infrastruktur nahe Titel wie Bilfinger, Strabag, Vossloh, Hochtief und Rüstungswerte könnten diese Woche weiter zulegen, wenn das geplante Paket im Bundestag verabschiedet wird, wovon ich stark ausgehe. In dem von mir betreuten wikifolio "Aktuelle Trends NG" wurden die Titel auf Grund aktueller Ereignisse bereits seit Wochen angepasst. Vor allem Europäische Rüstungswerte sind aktuell sehr stark vertreten. Es bleibt spannend.
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Trader Kommentare
16 Std.
Die aktuelle Marktlage zeigt eine interessante Dynamik: Einerseits sorgt das milliardenschwere Finanzpaket der deutschen Regierung für Optimismus, insbesondere durch die Lockerung der Schuldenbremse, die als Wachstumsimpuls für die Eurozone wahrgenommen wird. Andererseits bleibt die Nervosität hoch, da die von den USA initiierten Zollstreitigkeiten weiterhin Unsicherheiten schaffen.
Meiner Meinung nach ist es entscheidend, dass die Politik klare und langfristige Lösungen bietet, um das Vertrauen der Anleger zu stärken. Während das Finanzpaket ein Schritt in die richtige Richtung ist, könnten die anhaltenden Handelskonflikte die positiven Effekte schmälern. Es bleibt abzuwarten, ob die US-Politik unter Druck zu einem Umdenken kommt, wie einige Experten hoffen.
14 Std.
Das Problem ist doch eher, dass dir Finanzmärkte in den letzten Jahrzehnten immer mehr Drogen (Liquidität) erhielten und man sie nun davon entwöhnen muss, da die Schuldenlast auf Dauer nicht mehr tragbar ist. Sieht man sich die Wertentwicklung des S&P500 seit November 2023 an (Stand ca. 4.200) hat er 50%!!! zugelegt. Da schreit komischweise niemand laut auf. Nur wenn es einmal 1 ein wenig um 10% korrigiert.
17 Std.
Guten Morgen. Der DAX hat sich vor dem Wochenende wieder erholt und die wöchentlichen Verluste etwas abgemildert.
Hinterließ aber im Chart auf Wochenbasis einen hanging man. Ein hanging man zeugt immer davon, dass der Markt verletzlich ist. In diesem Fall war man aber weiterhin bereit zu kaufen oder man schloss seine shorts vor dem Wochenende, da man schließlich nicht weiß, welcheÜberraschungen die Welt am Wochenende für die Märkte bereit hält. Mich würde es nicht wundern, wenn wir nun mit dem großen Verfall am Freitag, wieder die Unterstützung 22.200 anvisieren und dann schauen wir einmal ob die Optionsstillhalter den europäischen Markt voll mit Calls lieber weiter nach unten ziehen. Viele Anleger verschließen aktuell die Augen vor den Risiken. Das Schuldenpaket ist noch lange nicht in trockenen Tüchern und die USA wird alles versuchen, um die Renditen für die Anschlussfinanzierung Ihrer Schulden weiter zu senken. Auch wenn dafür die US Aktienmärkte weiter fallen müssen. Da der US Markt aktuell aber eher eine kleine Erholung gebrauchen könnte und viele Puts im US Aktienmarkt vorhanden sind, würde dies doch perfekt entgegengesetzt zum europäischen Markt passen, dass die Optionsstillhalter den US Markt nach oben ziehen. Also fließen die Gelder aus Europa erst einmal wieder in die USA. Somit bleibe ich weiterhin short im DAX in meinem ungehebelten ETF wikifolio bis zur 20.500er Marke.
Stay tuned in meinem ungehebelten ETF wikifolio:
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14 Std.
Europäische Infrastruktur nahe Titel wie Bilfinger, Strabag, Vossloh, Hochtief und Rüstungswerte könnten diese Woche weiter zulegen, wenn das geplante Paket im Bundestag verabschiedet wird, wovon ich stark ausgehe. In dem von mir betreuten wikifolio "Aktuelle Trends NG" wurden die Titel auf Grund aktueller Ereignisse bereits seit Wochen angepasst. Vor allem Europäische Rüstungswerte sind aktuell sehr stark vertreten. Es bleibt spannend.