NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch ihre bereits deutlichen Tagesverluste ausgeweitet. Für zusätzlichen Druck sorgten Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Seiner Meinung nach könnten die negativen Auswirkungen der US-Importzölle auf die Inflation anhaltend sein.
Besonders deutlich nach unten ging es für die konjunktursensiblen Technologie-Aktien. Hier lasteten auch ein überraschend schwacher Auftragseingang des weltweit größten Chip-Maschinenbauers ASML (Im Portfolio von Thomas Fürst+1.408,7 %) sowie verschärfte Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China durch die US-Regierung auf der Stimmung.
Für den von den großen Technologiewerten dominierten Nasdaq 100 ging es um 3,15 Prozent auf 18.236,17 Punkte nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 1,52 Prozent auf 39.755,06 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 büßte 2,24 Prozent auf 5.275,68 Zähler ein.
Die Liefereinschränkungen führen bei Nvidia zu Einbußen in Milliardenhöhe. Der Konzern wird eine Belastung von 5,5 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit Lagerbeständen und Kaufzusagen verbuchen. Die Aktien des Unternehmens sackten am Dow-Ende um 8,5 Prozent ab.
Von den US-Exportkontrollen nach China ist auch AMD (Im Portfolio von Michael Kranich+126,2 %) betroffen. Dieser Chipkonzern bezifferte die Kosten auf bis zu 800 Millionen Dollar. Die Anteilscheine von AMD verloren ebenfalls mehr als acht Prozent.
Die Liefereinschränkungen und die unerwartet schwachen Aufträge von ASML im ersten Quartal zogen auch die Kurse anderer Branchengrößen mit nach unten. So büßten Micron (Im Portfolio von Natalie Görzen+356,6 %), Broadcom (Im Portfolio von Bernhard Mitterlehner+58,3 %) und Applied Materials (Im Portfolio von Sebastian Götz+992,0 %) zwischen 2,6 und 5,3 Prozent ein.
An der Dow-Spitze stiegen die Anteilscheine von Travelers um 1,6 Prozent. Der Versicherungskonzern erlitt zwar wegen der verheerenden Waldbrände in Kalifornien Anfang des Jahres einen Gewinneinbruch. Bereinigt um Sonderposten schnitt das Unternehmen aber beim Gewinn je Aktie besser ab als erwartet. Die Quartalsdividende soll um fünf Prozent auf 1,10 Dollar steigen.
Die Aktien von Hertz sprangen zuletzt um gut 19 Prozent auf 4,35 Dollar in die Höhe. Der Hedgefonds Pershing Square Capital Management des bekannten Investors Bill Ackman gab eine große Beteiligung an dem angeschlagenen Autovermieter bekannt. Die Hertz-Papiere notieren aktuell deutlich unter ihrem Wert unmittelbar nach Beendigung des Insolvenzverfahrens 2021. Das Unternehmen hat auf Elektrofahrzeuge von Tesla (Im Portfolio von Richard Dobetsberger+3.896,7 %) gesetzt, die aber bei den Kunden unbeliebt und im Unterhalt teuer waren. Aktuell arbeitet Hertz daran, seine Flotte zu erneuern und das Unternehmen für Wachstum zu positionieren.
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