Zukunft, jetzt...
Mit dem gestrigen, äußerst schwachen Handelstag scheint die technische Aufwärtsreaktion von DAX & Co. erst einmal beendet zu sein. Eine rasche Wiederaufnahme des Aufwärtstrends ist damit um einiges unwahrscheinlicher geworden. Ein Grund, den Kopf hängen zu lassen, ist dies dennoch nicht. Denn auch in schwierigen Märkten gibt es positive Impulse. Von der Politik kommen diese derzeit allerdings nicht. Weder der CDU-Parteitag mit seinen quälend langen Ovationen noch die vorgelegte CDU-Ministerliste konnte den Markt aus seiner Lethargie reißen. Die letzte Klippe auf der Zielgeraden zu einer Neuauflage der Großen Koalition („GroKo“) ist nun der SPD-Mitgliederentscheid, dessen Ergebnis am 4. März bekannt gegeben werden soll. Bis dahin bleibt die Politik für die Märkte nur Grundrauschen.
Dieselfreie Zonen
Etwas mehr Einfluss hatte da schon das „Diesel-Urteil“ des Bundesverwaltungsgerichts, über das wir bereits anlässlich der letzten „Aktie im Fokus“ berichteten. Erstaunlicherweise waren die unmittelbaren Auswirkungen auf die großen Autobauer vergleichsweise gering, obwohl das Neugeschäft mit Diesel-Pkws in Deutschland erst einmal tot sein dürfte. Mit den Titeln der Baumot Group gab es aber sogar einen echten Profiteur, bei dem mögliche Hardware-Nachrüstungen auf die bestehende Diesel-Flotte reichlich Fantasie für die nähere Zukunft entzündeten – ganz ohne Feinstaubbelastung.
Nützlich ist, was funktioniert
Zukunft ist ein gutes Stichwort, denn mit dieser beschäftigt sich Thomas Litschko in seinem wikifolio „#Future“ ganz explizit. Und tatsächlich ist dort die Baumot Group mit einem Anteil von mehr als 16% nicht nur vertreten, sondern aktuell auch die größte Position. Dennoch dürfte diese Aktie unter dem wikifolio-Motto „Ideen! Technologien! Visionen!“ ein eher untypisches Investment für „Yoggo" sein, wie sich Litschko als Trader nennt. Denn die ganz großen Visionen kommen einem trotz der kurzfristigen Chancen aus der Diesel-Nachrüstung hier kaum in den Sinn. Für einen Gewinn von bereits jetzt erfreulichen mehr als 65% war das Investment dennoch gut.
Trotzdem soll es in Litschkos wikifolio aber primär um Investitionen in „globale Trends“ und echte Visionen gehen, also um genau jene Entwicklungen, die weit über den Tellerrand einiger schwacher Börsentage hinausreichen. Zukunft wird schließlich nur sehr selten zu Schnäppchenpreisen angeboten.
Autonom fahren, passiv investieren
Explizit um eines der großen Zukunftsthemen der Mobilität, nämlich um „Autonomes Fahren“ geht es im gleichnamigen wikifolio, das von TRENDLINK betreut wird. Die Mitarbeiter dieser Social Indexing Plattform identifizieren aufgrund eigener Recherchen, sowie auf Basis des Inputs ihrer Nutzer, die zu einem Themenfeld gehörenden Aktien. Auf interessante Themenfelder kann dann ein entsprechendes wikifolio aufgelegt werden. Da sich TRENDLINK als Index-Anbieter versteht, wird im wikifolio nicht aktiv gehandelt, sondern im Wesentlichen das einmal gefundene und gewichtete Universum des jeweiligen Themenfeldes abgebildet. Adjustierungen sind zwar möglich, kamen bei „Autonomes Fahren“ aber bislang außerhalb der Startphase nicht vor.
Wenn man so will, steht das wikifolio unter dem Motto „Autonom fahren, passiv investieren“. Die eindrucksvolle Wertentwicklung zeigt zudem, wie vorteilhaft es ist, sich im richtigen Themenfeld zu bewegen – selbst ohne weitergehende Analysen.
Bewährtes aus zwei Welten
Zwingend ist dies allerdings genauso wenig, wie die explizite Beschäftigung mit Zukunftsthemen. Bastian Brach – als Trader nennt er sich „TBasti“ – demonstriert mit seinem wikifolio „Value- + Bollinger-Analyse (GER)“ fast einen Gegenentwurf. Er zeigt, was ohne Vorfestlegung auf bestimmte Themen, alleine durch die geschickte Kombination bewährter Analysemethoden möglich ist. Auf den alten Analystenstreit „technisch“ oder „fundamental“ lässt er sich dabei gar nicht erst ein, indem er ein beherztes „sowohl als auch“ anwendet. Neben Value-Kennzahlen (fundamental) sind dies beispielsweise Bollinger-Bänder (technisch).
Da sich Brach auf deutsche Aktien konzentriert und seine Kriterien in Summe recht anspruchsvoll sind, erwartet er als Ergebnis seines Filterprozesses grundsätzlich nur wenige Titel – in seinem wikifolio sind es derzeit gerade einmal sieben.
Was kommt?
Das sollten Anleger in der kommenden Woche im Auge behalten
Die wichtigsten Termine der kommenden Woche finden bereits am Sonntag, den 4. März statt: Bei den italienischen Parlamentswahlen gilt die Euro-kritische „Fünf-Sterne-Bewegung“ unter Beppe Grillo als einer der Favoriten. Es wird mit einer schwierigen Regierungsbildung gerechnet, und ob Grillo dieser Regierung letztlich angehören wird, steht derzeit noch in mehr als nur fünf Sternen. Ebenfalls am Sonntag will die SPD das Ergebnis ihrer Mitgliederbefragung zu einer möglichen „GroKo“-Neuauflage bekanntgeben (s.o.). Zwar wird mit einem „Ja“-Wort gerechnet, allerdings war die SPD-Parteibasis schon für manche Überraschung gut.
Am kommenden Donnerstag steht mit der zinspolitischen Sitzung der EZB der wichtigste Wirtschaftstermin der Woche auf dem Programm. Eine Veränderung der Zinssätze wird nicht erwartet. Am Freitag folgen schließlich die US-Arbeitsmarktdaten.
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