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Liebe Leser,
eine Woche später und eine nordkoreanische Wasserstoffbombe weiter bleiben die Märkte erstaunlich gelassen. Selbst hinsichtlich des Säbelrasselns auf der koreanischen Halbinsel ist inzwischen so etwas wie Gewöhnung eingetreten. Obwohl die Situation hochbrisant bleibt, sind die Märkte fürs Erste wieder zur Tagesordnung übergegangen. Das muss allerdings nicht so bleiben. Dagegen dürfte die in Deutschland anstehende Bundestagswahl keine sichtbare Wirkung mehr auf die Märkte entfalten. Neue Grausamkeiten für die Wähler sind ohnehin erst nach einer solchen Abstimmung zu erwarten. Die Wahl selbst wird mittlerweile als Non-Event betrachtet, gilt es doch als praktisch ausgemacht, dass die „ewige Kanzlerin“ für weitere vier Jahre einen Regierungsauftrag erhält. Auf welche Koalition sich Merkel dabei stützen wird, ist da fast nebensächlich – ebenso wie Inhalte und Wahlprogramme.
Verwaiste Notenbank
Das einzige „politische“ Ereignis, das vergangene Woche etwas Furore machte, war die überraschende Rücktrittsankündigung des Vizepräsidenten der US-Notenbank, Stanley Fisher – „aus persönlichen Gründen“, wie es hieß. Damit wären dann vier der sieben Gouverneursposten der mächtigsten Notenbank der Welt vakant. Am 3. Februar endet zudem turnusgemäß der Vorsitz durch Janet Yellen. Ihre Amtszeit als Gouverneur läuft zwar offiziell noch bis zum Jahr 2024, ob sie sich aber wieder als einfaches Mitglied in das „Board of Governors“ einreiht, darf bezweifelt werden. Für US-Präsident Trump ist das zum einen die Chance, durch willfährige Kandidaten die Geldpolitik der Fed auf Jahre hinaus zu präjudizieren, zum anderen aber auch eine gewaltige Zwickmühle: Zwar ernennt der Präsident die Gouverneure, diese bedürfen allerdings der Bestätigung durch den Senat, nachdem sie dort ordentlich „gegrillt“ wurden. Bloße Trump-Jünger werden das Procedere kaum überstehen. Sollten aber bis Februar 2018 keine passenden Nachrücker gefunden werden, dann müssten Vorsitz und Vize-Vorsitz der Fed aus den dann noch vorhandenen Gouverneuren rekrutiert werden: Janet Yellen (s.o.), Jerome H. Powell und Lael Brainard.
Value und Momentum
Ist die Politik – wie in der letzten Woche – etwas weniger dominant, dann gewinnen klassische Investmentthemen wieder die Oberhand. Unter einem mittelfristigen Anlagehorizont sind „Momentum“ und „Value“ jene Anlageverfahren, die sich immer wieder als vorteilhaft herausgestellt haben. Die Relative Stärke ist unter diesem Blickwinkel ein Spezialfall des Momentums, die sich dadurch auszeichnet, dass jene Aktien mit dem jeweils höchsten Momentum erworben werden. Allerdings hatte das ursprünglich von Robert A. Levy bereits Ende der 1960er Jahre vorgeschlagene Konzept einige praktische Schwächen: Zum einen werden Trendwechsel erst relativ spät erkannt, zum anderen gibt es selbst in einer allgemeinen Baisse noch immer „relativ stärkere“ Aktien, denen es freilich an echtem Aufwärtsmomentum fehlt.
Relative Stärke 2.0
In der Beschreibung zu seinem wikifolio „Dynamische Relative Stärke“ erläutert Trader „Lispama“ wie er das ursprüngliche Verfahren durch einige Zusatzregeln entscheidend verbessert hat. Diese Regeln sind nachvollziehbar und transparent. Mehr noch, sie werden nicht etwa auf exotische Titel angewendet, sondern auf die Standardaktien des HDAX (DAX, MDAX, TecDAX). Ohne hektische Handelsaktivitäten erzielte Lispama mit dieser Vorgehensweise bislang eine äußerst ansprechende Wertentwicklung. Selbst in der Seitwärtsphase der letzten Wochen konnte das wikifolio ordentlich zulegen.
Wenn das KGV auf Value trifft …
Die andere, in der Vergangenheit immer wieder bestätigte Anlagestrategie orientiert sich am Thema „Value“. Wer hier an ältere Herren denkt, die mit dicker Hornbrille über Bilanzen brüten, um an der Börse ein Schnäppchen zu machen, der sollte vielleicht umdenken. Denn Trader „smax1980“ beweist mit seinem wikifolio „Value Driven“, dass dieser Ansatz alles andere als antiquiert ist. Allerdings warnt er vor der „Anwendung einfacher Kennziffern (wie z.B. KGV)“. Vielmehr bedarf es umfangreicher Analysen, denn eine „Aktie mit einem KGV von 5 kann extrem überbewertet“ sein, während ein KGV von 50 möglicherweise „extrem günstig“ ist.
Es komme eben auf das Geschäftsmodell und dessen künftige Chancen auf Margensteigerung und schnelle Expansion an. Dass „smax1980“ mit seinen Analysen oft ins Schwarze trifft, lässt sich an der Performance seines wikifolios ablesen. Selbst während der schwierigen letzten Monate gab es mit Zuwächsen im zweistelligen Prozentbereich hier keine „Saure-Gurken-Zeit“.
In guten wie in schlechten Zeiten
Ebenfalls explizit um „Value“ geht es im wikifolio „Spezielles & Substanz“ von Trader „HerbertH“. Dabei können neben Aktien auch Fonds und Discountzertifikate berücksichtigt werden. Während in positiven Marktphasen damit „ordentliche Renditen“ erwirtschaftet werden sollen, legt „HerbertH“ auch ein besonderes Augenmerk auf die allfälligen Schwächephasen. Während dieser soll es die Substanz ermöglichen, gegen den Trend zu schwimmen. Dabei soll die in den Portfoliowerten enthaltene Substanz den Anlegern „einen ruhigen Schlaf“ ermöglichen. „HerbertH“ dagegen hat bewiesen, dass er selbst ganz schön ausgeschlafen ist, wenn es darum geht, auch über längere Zeiträume eine äußerst ansprechende Performance einzufahren.
Was kommt?
Das sollten Anleger in dieser Woche im Auge behalten
Nach der EZB-Entscheidung, die Leitzinsen weiter unverändert zu lassen, wird es in dieser Woche mit externen Impulsen durch Wirtschaftsstatistiken zunächst etwas ruhiger werden. Das sind gute Voraussetzungen für ein „business as usual“ an den Märkten.
Erst am Donnerstag wird es wieder spannender: Die Schweizer SNB und die Bank of England (BoE) entscheiden über die jeweiligen künftigen Leitzinssätze. Bei der BoE stehen zudem Aussagen über das Anleihekaufprogramm an. In den USA werden schließlich die Verbraucherpreise veröffentlicht, die ein wichtiger Indikator für die weitere Zinspolitik der Fed sind.
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