Auf die Marke kommt es an

Denn im Geschäftsleben und an der Börse haben Markennamen eine große Bedeutung. Ein Blick auf die Börsenwerte der führenden Markenunternehmen bestätigt dies. Die Top-Titel des Kantar BrandZ-Rankings (Apple, Google, Microsoft, Amazon, McDonald's, etc.) gehören auch bei der Marktkapitalisierung zu den weltweit führenden Unternehmen.

Das Kantar BrandZ Powerful Brands-Portfolio, das die jeweils zehn größten Marken umfasst, hat zwischen April 2006 und April 2024 um +441% zugelegt und damit sowohl den S&P 500 (+312%) als auch den MSCI World Index (+149%) deutlich übertroffen. Diese starke Performance dürfte auf die vorteilhafte Kombination aus Stabilität, Wachstum und Wettbewerbsvorteilen (starke Kundenbindung und Markentreue, Preissetzungsmacht, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit usw.) zurückzuführen sein, alles Kategorien, in denen Unternehmen mit hohem Markenwert punkten.

Auch einige wikifolios konzentrieren sich explizit auf die Aktien von Markenunternehmen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist das von Wilfried Schopges ( diamant ) geführte wikifolio Succestecbrands . Schopges investiert hauptsächlich in Titel aus dem Technologie- und IT-Sektor. Die Grundidee ist, dass sich dieser Sektor ständig und schnell verändert. Da die Technologie aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken ist, dürfte dieser Trend anhalten und weitere Gewinnchancen versprechen. Mit dem Fokus auf Technologieaktien geht fast automatisch auch ein Fokus auf Markenaktien einher. So trug allein der Technologiesektor 1,2 Billionen US-Dollar dazu bei, dass der Wert der 100 weltweit bekanntesten Marken im vergangenen Jahr um insgesamt 1,4 Billionen Dollar anstieg.

Dazu passt, dass sich im Portfolio Nvidia mit einem Anteil von 9,6% als Schwergewicht hervortut. Denn der Chipkonzern steigerte seinen Markenwert im vergangenen Jahr so stark, dass er sich im Kantar-Ranking um 18 Plätze auf Rang sechs verbessern konnte. Ebenfalls hoch gewichtet sind bei Schopges weitere Top-Marken wie Meta Platforms (9,5%), Microsoft (8,3%) und Alphabet (7,9%). Mit einem Plus von 525% seit März 2013 bzw. einer durchschnittlichen jährlichen Performance von +17,6% hat sich die Markenstrategie bestens ausgezahlt.

Beim wikifolio Top Global Brands ist nicht nur der Name – sondern Namen ganz generell – Programm. Denn das von Sarah Hermann von der Albrech & Cie. Vermögensverw. AG ( AlbrechCieAG ) geführte wikifolio ist klar auf die Inhaber großer Marken ausgerichtet. Dahinter steht die Grundüberzeugung, dass diese Unternehmen den Wert ihrer Marken über lange Zeiträume pflegen und entwickeln. Die zweite Annahme besteht darin, dass diese Markenwerte sich in überproportional steigende Gewinne und Aktienkurse ummünzen. Entsprechend wird in genau jene Unternehmen investiert, die solche starken globalen Marken repräsentieren. Darüber hinaus wird das Portfolio durch wachstumsstarke regionale Marken ergänzt. Von besonderem Interesse sind dabei Unternehmen, die neben einem langfristig steigenden Markenwert über kurzfristig positive Gewinnprognosen verfügen. Weitere Auswahlkriterien sind eine möglichst geringe Verschuldung, eine hohe operative Marge und eine starke Free-Cashflow-Rendite.

Diese Ausrichtung führt beispielsweise dazu, dass aktuell Dell Technologies mit einer Gewichtung von 4,7% auf Platz 2 der 30 Aktien umfassenden Titelliste rangiert. Der US-Computerhersteller konnte seinen Markenwert im vergangenen Jahr um 41% auf 23,1 Milliarden US-Dollar steigern und kehrte damit wieder in die Top 100 der wertvollsten Marken der Welt zurück. Mit dieser fokussierten Strategie erzielte Albrech & Cie. seit der Auflegung im März 2014 eine Gesamtperformance von +225%, was einem Durchschnittsertrag von +12,2% p.a. entspricht.

Auch bei World's Best Brands , wo Yves Lienhard ( WorldsBest ) für die Ausrichtung verantwortlich ist, signalisiert der Name bereits die Anlageidee. Diese besteht darin, in Aktien von global tätigen Unternehmen mit hohem Bekanntheitsgrad zu investieren. Um eine optimale Diversifikation zu erreichen, setzt Lienhard auf ein Portfolio von 20 bis 40 Aktien – aktuell sind es 30 –, wobei er einen gleichgewichteten Ansatz verfolgt. Das potenzielle Aktienuniversum umfasst rund 100 bis 150 Unternehmen. Die eigentliche Aktienauswahl beruht auf einer Mischung aus technischer und fundamentaler Analyse.

Die letzten Transaktionen fanden am 9. Juli statt, wobei die insgesamt sechs Anpassungen nur ein Handelsvolumen von in Summe gut einem Prozent betrafen – ein klassisches und behutsames Rebalancing also. Die Vorgehensweise regelmäßiger, aber kleiner Korrekturen ist übrigens charakteristisch für den Anlagestil Lienhards und neben der Aktienauswahl selbst wohl auch einer seiner Erfolgsfaktoren. Ausgezahlt hat sich dieses Vorgehen allemal, denn seit der Auflegung im April 2015 erzielte das wikifolio einen Wertzuwachs von insgesamt +169% bzw. durchschnittlich +11,3% p.a.

Zum Beginn der KW 29 geht es um den Konsum. Konkret stehen am Montag die deutschen Einzelhandelsumsätze und am Dienstag die US-Einzelhandelsumsätze auf dem Kalender. Das auch medial wichtigste Ereignis der Woche dürfte die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sein, auch wenn die Mehrheit der Experten mit unveränderten Leitzinsen rechnet. Zur Erinnerung: Am 6. Juni 2024 senkte die EZB nach zehn vorangegangenen Erhöhungen erstmals wieder die Leitzinsen leicht um 0,25 Prozentpunkte.

Ansonsten nimmt die gerade begonnene Berichtssaison an Fahrt auf. Zu den Unternehmen, die ihre Ergebnisse für das abgelaufene Quartal vorlegen, zählen bekannte Namen wie Blackrock, Goldman Sachs (Montag), UnitedHealth (Dienstag), ASML, Johnson & Johnson (Mittwoch) sowie ABB, Netflix, Novartis und TSMC (Donnerstag).

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