Der Sommer ist in vollem Gange. Und obwohl in Europa derzeit ein Hitzerekord den nächsten jagd, sind Wirtschaft, Politik und viele private Haushalte in Gedanken schon beim Winter und der Frage nach der Gasversorgung. Die Befürchtung: Russland wird sein politisch und wirtschaftlich größtes Druckmittel weiter ausspielen und Lieferungen zunehmend drosseln oder gänzlich stoppen. Die Folge wäre eine Notlage in den vom russischen Erdgas abhängigen Ländern. Im Falle von Deutschland würden dann private Haushalte und die kritische Infrastruktur vorrangig mit Gas versorgt. Die Industrie muss mit Einschnitten rechnen. Diese Aussichten schüren vielerorts Rezessionsängste. Wir haben die wikifolio-Community gefragt, wie sie darauf aus Investmentsicht reagiert:
„Es gibt große Profiteure der aktuellen Krise“
Trader Marius Rimmelin (audiophile) investiert angesichts der angespannten Gas-Versorgungssituation - wie 46 Prozent der Voting-Teilnehmer – weniger im Euroraum. Er argumentiert: „Aktuelle geo- und energiepolitische Entscheidungen machen es schier unmöglich, an eine stabile Wirtschaft in den nächsten Jahren bis Jahrzenten zu glauben. Das Versäumnis der Merkel Regierung, sich auf eine gewisse Weise unabhängig vom einzigen großen Energielieferanten Russland zu machen, kommt uns nun teuer zu stehen.“ Die Folgen sind laut Rimmelin schon jetzt zu spüren: „Viele Unternehmen in der Industrie müssen schon ihre Produktion herunterfahren und können kaum absehen, wie lange sie überhaupt noch produktionsfähig sind.“ Als Investor sieht sich Rimmelin darum im EU-Ausland um: „Es gibt große Profiteure der aktuellen Krise. Länder wie China oder Indien greifen mit großen Händen nach Russland, um günstige Energie in die weiter wachsende Wirtschaft pumpen zu können.“
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„Da ich von meinen Investments überzeugt bin, tue ich einfach nichts“
Trader Stefan Krick (Stevox) sieht die Sache – wie 47 Prozent der Voting-Teilnehmer – entspannter. Er beschwichtigt: „Auch wenn offiziell noch keine Rezession „ausgerufen“ wurde, befinden wir uns doch wahrscheinlich bereits mittendrin. In den USA ist das BIP im ersten Quartal bereits geschrumpft und deutet auf eine Rezession hin. Europa wird wahrscheinlich folgen. Sollte man deswegen noch schnell alle Aktien verkaufen? Natürlich nicht. In vergangenen Bärenmarkten war es so, dass sobald eine Rezession offiziell „ausgerufen“ wurde, ein Wendepunkt einsetzte und die Kurse wieder stiegen.“ Krick ist davon überzeugt, dass die negativen Erwartungen ihre Auswirkung auf die Kurse bereits entfaltet haben: „Die Börse eilt der realwirtschaftlichen Entwicklung voraus und hat bereits sehr viel Negatives eingepreist. Da ich von meinen Investments langfristig überzeugt bin (vornehmlich im Bereich Technologien und erneuerbare Energien), mache ich mir auch keine Sorgen und tue einfach nichts.“
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